Verschiedenste Entwicklungslinien aus der „Psychologie und Sozialpsychologie (und) aus der strukturfunktionalen Anthropologie“ (Jansen 2006, S.38), der Mathematik und Physik waren formgebend für die gegenwärtige soziale Netzwerkanalyse. Der Blick auf Migrationsgesellschaften, strukturelle Analysen von Gemeinschaften, Fragen darüber, wie sich Städte entwickeln und Theorien, wie Individuen mit/in ihrer Umwelt agieren, bereiteten auf vielfacher Ebene ihre Grundlage.
Als einer ihrer wichtigsten Vorläufer gilt Georg Simmel (1989). Dieser sah die Hauptaufgabe der Soziologie darin bestehend, Vergesellschaftung im Hinblick auf Wechselwirkungen zwischen Individuen zu beleuchten. Ausgehend davon, dass das Handeln eines Akteurs Auswirkungen auf andere Akteure und deren Handlungen hat, sollte die Gesellschaft strukturell und quantitativ hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und ihres Zusammenhaltes untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte der Netzwerkanalyse
- 1.1 Entwicklungslinien der Netzwerkanalyse
- 1.2 Sozialpsychologische Entwicklungslinie
- 2. Soziologische Netzwerkanalyse in Deutschland
- 2.1 Begründer und Knotenpunkt
- 2.2 Eine empirische Analyse von Jessica Haas und Sophie Mützel
- 3. Sozialethnologie und Netzwerkanalyse
- 3.1 Die Sozialstruktur als Problem der klassischen Sozialethnologie
- 3.2 Netzwerkanalyse und Rational-Choice-Theorie
- 4. Der Gabentausch der !Kung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Netzwerkanalyse und beleuchtet ihre Entwicklung in verschiedenen Disziplinen wie Sozialpsychologie, Soziologie und Sozialethnologie. Sie zeigt, wie sich die Netzwerkanalyse aus verschiedenen Strömungen und Perspektiven entwickelt hat und wie sie in den jeweiligen Disziplinen Anwendung findet.
- Entwicklungslinien der Netzwerkanalyse aus verschiedenen Disziplinen
- Einfluss von Sozialpsychologen wie Lewin, Moreno und Heider auf die Netzwerkanalyse
- Soziologische Netzwerkanalyse in Deutschland und die Rolle der Universität zu Köln
- Anwendung der Netzwerkanalyse in der Sozialethnologie
- Der Gabentausch der !Kung als Beispiel für die Anwendung der Netzwerkanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 beleuchtet die Geschichte der Netzwerkanalyse und zeigt die verschiedenen Entwicklungslinien auf. Es wird dargestellt, wie die Netzwerkanalyse aus der Sozialpsychologie, der strukturfunktionalen Anthropologie, der Mathematik und Physik entstand und wie sie sich zu dem Werkzeug entwickelte, das wir heute kennen.
- Kapitel 2 fokussiert auf die soziologische Netzwerkanalyse in Deutschland und die Rolle der Universität zu Köln als Knotenpunkt für die Entwicklung des Feldes. Es werden wichtige Persönlichkeiten wie Thomas Schweizer, Leopold von Wiese und Georg Simmel erwähnt, sowie das "Altneustadt Projekt" von Laumann und Pappi, das den Grundstein für die Netzwerkanalyse in Deutschland legte.
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Anwendung der Netzwerkanalyse in der Sozialethnologie. Es wird die Rolle der Sozialstruktur im Kontext der klassischen Sozialethnologie betrachtet und wie die Netzwerkanalyse zur Erklärung sozialer Phänomene eingesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Netzwerkanalyse, Sozialpsychologie, Soziologie, Sozialethnologie, Georg Simmel, Kurt Lewin, Jacob Moreno, Fritz Heider, Universität zu Köln, "Altneustadt Projekt", Gabentausch, !Kung
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- Anonym (Autor), 2015, Sozialethnologie und die soziologische Netzwerkanalyse. Die Geschichte der Netzwerkanalyse in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344774