In Goethes Drama "Iphigenie auf Tauris“ wird eine Familie dargestellt, die sich immer weiter reduziert und aufgrund eines Fluches durch schwerste Konflikte belastet ist. Die innerfamiliären Gebotsübertretungen führen zu einer Verkettung von furchterregender Gewalt und Gegengewalt, welche motiviert durch Rache, Hass, Konkurrenz- und Machtstreben, im Mord der einzelnen Familienmitglieder gipfeln.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu zeigen, welche Auffassung von Familie – und die damit verknüpften Geschlechtermodelle – das Drama transportiert. Dabei wird ausschließlich die Darstellung von Iphigenies Familie untersucht. Thoas’ Familie wird in dieser Hausarbeit nicht berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 – Einleitung
- 2.0 Auffassung von Familie
- 2.1 Sehnsucht nach der Familie
- 2.2 Liebe innerhalb der Familie
- 2.3 Geschwisterliebe
- 2.4 - Innerfamiliäre Gewalt
- 2.5 - Versöhnung mit der Familie
- 3.0 Charakter und Schicksal der Geschlechter
- 4.0 - Vergleich
- 5.0 - Harmonie in der Gruppierung der Geschlechter?
- 5.1 - Einzelstellung von Iphigenie als Frau
- 6.0 - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu zeigen, welche Auffassung von Familie und die damit verknüpften Geschlechtermodelle das Drama „Iphigenie auf Tauris“ transportiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Darstellung von Iphigenies Familie.
- Das Familienbild in „Iphigenie auf Tauris“ und seine Abweichung vom zeitgenössischen bürgerlichen Familienmodell.
- Die Darstellung von Liebe und Sehnsucht innerhalb der Familie.
- Die Rolle der Geschwisterliebe in Iphigenies Familie.
- Die unterschiedlichen Charakter- und Schicksalsbilder der Geschlechter im Drama.
- Iphigenies Einzelstellung als Frau in der Weimarer Klassik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Veränderungen des Familienbildes im 18. Jahrhundert dar. Dabei wird die typische Auffassung von Familie als Kleinfamilie beschrieben, die als geschützter Raum gilt und auf Liebe basiert.
Der Abschnitt „Auffassung von Familie“ beleuchtet die Darstellung der Familie in „Iphigenie auf Tauris“ und analysiert die Sehnsucht nach der Familie, die Liebe innerhalb der Familie, die Geschwisterliebe sowie die innerfamiliäre Gewalt. Hierbei werden die Sprache des Dramas, Wortwahl und Redeanteile sowie das Verhältnis von Aktivität und Passivität in den Fokus genommen. Das Kapitel beschäftigt sich auch mit der Frage, ob die Familienenkonflikte gelöst werden und somit das Begehren der Weimarer Klassik nach Versöhnung, Harmonie und Gleichgewicht aufgeht.
Der Abschnitt „Charakter und Schicksal der Geschlechter“ widmet sich den Geschlechterrollen im Drama und untersucht die Darstellung von Frauen in der Weimarer Klassik als abhängig, einem männlichen Beschützer unterworfen, schwach und emotional. Es wird untersucht, warum Iphigenie eine Einzelstellung als Frau innehat.
Schlüsselwörter
Das Drama „Iphigenie auf Tauris“ beleuchtet die Darstellung von Familie und Geschlechterrollen in der Weimarer Klassik. Die Schlüsselwörter sind: Familienbild, Kleinfamilie, Liebe, Sehnsucht, Geschwisterliebe, innerfamiliäre Gewalt, Versöhnung, Geschlechterrollen, Abhängigkeit, Charakter, Schicksal, Iphigenie, Einzelstellung der Frau.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Goethes Drama "Iphigenie auf Tauris“. Die Auffassung von Familie und die mit ihm verknüpften Geschlechtermodelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344839