Die Arbeit untersucht aus konstruktivistischer Perspektive den Einfluss der Responsibility to Protect auf die Entscheidungen beider Länder in Bezug auf die Libyen-Intervention.
Untersucht wird die Forschungsfrage mittels Sprechakten entscheidungsrelevanter Politiker in Deutschland und Großbritannien im Rahmen der UN-Resolution 1973, welche militärische Maßnahmen in Libyen autorisierte.
Dies geschieht mittels der qualitativen Inhaltsanalyse. Es wird argumentiert, dass im Fall Großbritanniens die R2P für die Entscheidungsträger von zentraler Bedeutung war und daher die Entscheidung für eine Intervention maßgeblich beeinflusst hatte. Für die entscheidungsrelevanten Akteure in Deutschland hatte die Norm dagegen keine bindende Funktion und daher unterstützte Deutschland die Intervention nicht.
Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert: Nach der Einführung in die Thematik rekapituliert Kapitel zwei den Forschungsstand. Kapitel drei legt mit dem Konstruktivismus den theoretischen Rahmen der Arbeit und bezieht die Theorie auf den Untersuchungsgegenstand. Daran schließt sich in Kapitel vier die Methodik der Arbeit an. Das fünfte Kapitel zeigt die Entwicklungsgeschichte der R2P auf und wie die Norm Entscheidungsprozesse zu humanitären Interventionen beeinflussen soll. Kapitel sechs analysiert, wie die beiden hier untersuchten Länder die Entwicklung der R2P unterstützten und in welcher Form die Norm die nationale Politikgestaltung beeinflusste. Kapitel sieben stellt zunächst die Libyen-Krise und die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft dar, um daran anschließend den Entscheidungsprozess beider hier untersuchten Länder zu analysieren. Schließlich zeigt das letzte Kapitel eine Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Konstruktivismus
- Methodik
- Von humanitärer Intervention zur Responsibility to Protect
- Die Responsibility to Protect in der Außenpolitik Deutschlands und Großbritanniens
- Die Libyen-Intervention
- Kontext
- Die Analyse des Entscheidungsprozesses in Deutschland
- Die Analyse des Entscheidungsprozesses in Großbritannien
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Norm der Responsibility to Protect (R2P) auf den Entscheidungsprozess zur Intervention in Libyen im Jahr 2011. Die Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss hatte die Norm der Responsibility to Protect bei der Entscheidung zur Intervention in Libyen im Rahmen der UN-Resolution 1973?
- Die Entstehung und Entwicklung der Norm der Responsibility to Protect (R2P)
- Die Rolle der R2P in der Außenpolitik Deutschlands und Großbritanniens
- Die Analyse des Entscheidungsprozesses zur Intervention in Libyen im Rahmen der UN-Resolution 1973
- Der Einfluss der R2P auf den Entscheidungsprozess
- Die Rezeption der R2P in der Forschung und in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der humanitären Interventionen und der Responsibility to Protect ein. Sie beleuchtet die Problematik der internationalen Staatengemeinschaft im Umgang mit humanitären Katastrophen und stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zur R2P, analysiert die verschiedenen Positionen und Kritikpunkte zur Norm und beleuchtet die Libyen-Intervention als ersten Fall einer UN-autorisierten Intervention aufgrund humanitärer Belange. Kapitel drei behandelt den theoretischen Rahmen der Arbeit und erläutert die Grundannahmen des Konstruktivismus. Die Methodik der Arbeit wird in Kapitel vier vorgestellt. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklungsgeschichte der R2P und zeigt auf, wie die Norm Entscheidungsprozesse zu humanitären Interventionen beeinflussen soll. Kapitel sechs analysiert die Entwicklung der R2P in Deutschland und Großbritannien und wie die Norm die nationale Politikgestaltung beeinflusste. Kapitel sieben stellt zunächst die Libyen-Krise und die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft dar, um daran anschließend den Entscheidungsprozess in Deutschland und Großbritannien zu analysieren.
Schlüsselwörter
Responsibility to Protect, humanitäre Intervention, Libyen, UN-Resolution 1973, Entscheidungsprozesse, Konstruktivismus, Sprechakte, Deutschland, Großbritannien, Außenpolitik.
- Quote paper
- Dennis Diestertich (Author), 2016, Von humanitärer Intervention zur Responsibility to Protect. Der Einfluss einer neuen Norm auf die Libyen-Intervention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344879