Die These dieser Arbeit lautet: Sowohl Nietzsches "Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne" als auch Hofmannsthals "Ein Brief" evozieren in der Darstellung ihrer Thematik eine produktive Paradoxie. Paradoxie verstehe ich hier nicht im Sinne einer Antinomie, das heißt eines logischen Widerspruchs, sondern als Widersinnigkeit prima facie. Diese Widersinnigkeit ergibt sich bei Nietzsche und Hofmannsthal dadurch, dass beide in den hier untersuchten Texten auf den ersten Blick betrachtet etwas tun, von dem sie behaupten, es sei nicht möglich. Nietzsche, indem er für seine Analysen des Wahrheitsbegriffs einen Wahrheitsanspruch voraussetzt und Hofmannsthals Lord Chandos dadurch, dass er das, was er nicht zu sagen vermag, in Worte fasst. Produktiv sind diese Darstellungen der Paradoxie deshalb, weil sie in ihrer jeweiligen Evokation ein individuelles schöpferisches Potential ansprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Philosophie
- Begriff
- Urteil
- Kunst
- Vergessen
- Erinnern
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die produktive Paradoxie in den Werken Friedrich Nietzsches „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ und Hugo von Hofmannsthals „Ein Brief“. Die Arbeit analysiert die These, dass beide Werke, trotz scheinbar unvereinbarer Elemente, ein schöpferisches Potential freilegen.
- Das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst
- Die Bedeutung der Sprache und die Krise der Sprache
- Die Rolle der Philosophie und des Philosophen in der Gesellschaft
- Der Begriff der Wahrheit und die Illusion der objektiven Wahrheit
- Das Konzept der Paradoxie und ihre produktive Kraft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der produktiven Paradoxie ein und stellt die beiden zu untersuchenden Werke von Nietzsche und Hofmannsthal vor. Sie beleuchtet den Gedanken des „performativen Widerspruchs“ und die These, dass beide Werke in der Darstellung ihrer Themen eine paradoxe Situation evozieren.
- Philosophie: Das Kapitel beleuchtet die philosophischen Bezüge der beiden Werke, insbesondere die Kritik an der Philosophie und die Frage nach dem Verhältnis von Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Es wird auf die Bedeutung der Sprache in der philosophischen Reflexion eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen wie Sprache, Wahrheit, Lüge, Philosophie, Kunst, Paradoxie, produktiver Widerspruch, Kritik, Wissenschaft, Begriff, Urteil, Erinnerung, Vergessen, schöpferisches Potential, Individuum, Kultur, Geschichte, Literatur.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2013, Erinnerungen an das Vergessene. Die Paradoxie sprachkritischer Reflexionen über das Verhältnis von Philosophie und Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345030