Der Streisand-Effekt geht, wie der Name schon verrät, auf die US-Schauspielerin Barbra Streisand zurück. Diese hatte 2003 einen Fotografen verklagt, welcher auf der Seite Pictopia.com zwischen 12000 Fotografien eine Aufnahme von ihrem Anwesen veröffentlicht hatte. Durch die Klage stellte sie jedoch erst den Bezug zu ihrem Grundstück her, sodass die Fotografie innerhalb kürzester Zeit im Internet verbreitet wurde. Vom ‚Streisand-Effekt‘ wird allgemein daher gesprochen: „Wenn durch den Versuch, eine Information zu unterdrücken, genau das Gegenteil erreicht und die Information gerade dadurch besonders bekannt gemacht wird“(Jansen/Martin 2015).
Der Ursprung dieses Phänomens soll auf die Netzwelt zurückzuführen sein und seit Benennung dieses Effektes wurden auf der Internetenzyklopädie Wikipedia zahlreiche Beispiele aufgelistet, die auch dem Streisand-Effekt zuzuordnen sind. Neben berühmten Persönlichkeiten sind vor allem auch Unternehmen Auslöser des Streisand-Effektes. Der Streisand-Effekt ist sogar in der Lage eine Unternehmenskrise auszulösen. Unternehmenskrisen werden heutzutage immer häufiger durch das Internet, genauer genommen, durch die sozialen Medien ausgelöst. In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird hier auch von Social-Media-Krisen gesprochen. Nach Becker sind Social-Media-Krisen, „die durch den externen oder internen Einsatz von sozialen Medien ausgelöst werden und/oder durch die Verbreitung eines Issue im Social Web an die Öffentlichkeit gelangen und sich dadurch von einer latenten zu einer akuten Krise wandeln“ (Becker 2012).
Aber handelt es sich bei dem Streisand-Effekt um eine Social-Media-Krise? Sind die Merkmale der Social-Media-Krise mit denen des Streisand-Effektes identisch oder gibt es Unterschiede? Wie sehen überhaupt die genauen Mechanismen und Prozesse aus, die während des Streisand-Effektes ablaufen? Handelt es sich bei dem Streisand-Effekt um ein neuartiges Phänomen, welches wie die Social-Media-Krise an die sozialen Medien gebunden ist, oder gab es diese auch schon vorher, wie es auch die traditionelle Unternehmenskrise gab? Welche Bedeutung nimmt der Streisand-Effekt für Unternehmen ein? Ist er als eine Bedrohung für Unternehmen zu sehen? Um eine Antwort auf diesen Fragenkomplex zu finden, soll daher dieser Fragestellung, ob der Streisand-Effekt als eine Social-Media-Krise gesehen werden kann, in der vorliegenden Bachelorarbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Krise
- Der allgemeine Krisenbegriff
- Der betriebswirtschaftliche Krisenbegriff
- Definition und Begriffsabgrenzung
- Die Phasenmodelle der Unternehmenskrise
- Ursachen von Unternehmenskrisen
- Wirkungen von Unternehmenskrisen
- Krisenprävention
- Krisenbewältigung
- Krisenevaluation
- Social Media im Krisenkontext
- Einflussfaktoren des Internets und der Social Media auf Unternehmenskrisen
- Die Social-Media-Krise
- Der Streisand-Effekt
- Etymologie
- Definition und wissenschaftliche Einordnung
- Der Streisand-Effekt als Social-Media-Krise
- Fallbeispiel: Der Blogger Markus Beckedahl und die Deutsche Bahn
- Der Verlauf
- Die Ursachen
- Die Wirkungen
- Die Prävention und Bewältigung
- Einflussfaktoren des Internets und der Social Media
- Die Definition
- Der Streisand-Effekt und die Zensur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Streisand-Effektes und dessen Relevanz im Kontext von Social-Media-Krisen. Ziel der Arbeit ist es, den Streisand-Effekt als ein eigenständiges Phänomen zu analysieren und dessen Verbindung zu Social-Media-Krisen zu untersuchen. Dabei soll geklärt werden, ob der Streisand-Effekt als eine Form der Social-Media-Krise verstanden werden kann.
- Der allgemeine und betriebswirtschaftliche Krisenbegriff
- Die Rolle von Social Media in Unternehmenskrisen
- Die Definition und die wissenschaftliche Einordnung des Streisand-Effektes
- Der Streisand-Effekt im Vergleich zur Social-Media-Krise
- Die Bedeutung des Streisand-Effektes für Unternehmen und Public Relations
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Begriff der Krise, wobei sowohl der allgemeine Krisenbegriff als auch der spezifische betriebswirtschaftliche Krisenbegriff beleuchtet werden. Es werden die Phasen, Ursachen, Wirkungen und Bewältigungsmöglichkeiten von Unternehmenskrisen dargestellt. Anschließend wird der Einfluss des Internets und der Social Media auf Unternehmenskrisen untersucht und die spezifischen Merkmale der Social-Media-Krise herausgestellt.
Im Anschluss wird der Streisand-Effekt definiert und seine Entstehung und wissenschaftliche Einordnung erklärt. Anschließend wird der Streisand-Effekt anhand eines Fallbeispiels auf die Social-Media-Krise angewendet. Dabei werden der Verlauf, die Ursachen, Wirkungen, Prävention und Bewältigungsmöglichkeiten sowie die Einflussfaktoren des Internets und der Social Media auf den Streisand-Effekt untersucht. Zudem wird die Definition des Streisand-Effektes im Kontext der Social-Media-Krise und Unternehmenskrise beleuchtet.
Der Abschnitt über die Zensur beschäftigt sich mit den Besonderheiten des Streisand-Effektes im Kontext von Zensurversuchen und verdeutlicht, warum der Streisand-Effekt im Zeitalter des Internets besonders wirksam ist.
Schlüsselwörter
Streisand-Effekt, Social-Media-Krise, Unternehmenskrise, Zensur, Internet, Social Media, Krisenprävention, Krisenbewältigung, Public Relations, Fallbeispiele, Medienöffentlichkeit
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- Lea Hanke (Author), 2016, Das Phänomen des Streisand-Effektes als Social-Media-Krise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345318