Christliche Sexualethik


Hausarbeit, 2016

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen der Ethik
2.1 Ethik im Allgemeinen
2.2 Christliche Ethik

3. Einführung in die Sexualethik
3.1 Der Prozess der Entmystifizierung
3.2 Personalität als Grundnorm

4. Sexualethik im Christentum
4.1 Liebe als Erweiterung der Grundnorm
4.2 Die biblische Sicht des Liebesethos

5. Sexualität in der Bibel
5.1 Sexualität im Alten Testament
5.2 Sexualität im Neuen Testament
5.3 Paarbeziehungen in der Antike im Vergleich zur Moderne

6. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Seit einigen Jahrzehnten entwickelt sich das einstmalige Tabuthema der Sexualität allgemein zu einem nicht mehr wegzudenkenden öffentlichen Teil unserer modernen Gesellschaft. Die Entmystifizierung der Sexualität ist somit durchaus erfolgreich vorangeschritten; Freizügigkeit ist in vielen Bereichen des Alltags zur Normalität geworden und vor allem die Medien nutzen hauptsächlich im Internet diesen Lockvogel. Doch sexualethische Aspekte sind durch die Freisetzung der Sexualität im Allgemeinen keineswegs irrelevant geworden, sondern intensiver denn je gefragt, denn die Grenzen sexueller Instrumentalisierung und Ausbeutung scheinen meist nur schwammig zu sein. Im Internet werden Werbeangebote für pornographische Seiten mit nackten Frauenkörpern fast beiläufig gezeigt; Sex ist schon lange kein innerehelicher Ritus mehr, sondern ein Produkt, dass es zu vermarkten gilt und an dem sich vorläufig Dritte bereichern. Die bewusst vorangetriebene Entmystifizierung von Sexualität soll in ihrem heutigen Ausmaß hinterfragt und vor allem vor dem Hintergrund einer Sexualethik betrachtet werden. Die Frage nach einer christlichen Sexualethik erscheint somit insbesondere in unserer postmodernen Zeit relevant. Von dem Standpunkt der Postmoderne kann die Moderne mit neuem Abstand betrachtet werden. Ihre Errungenschaften und Fehltritte können reflektiert und anders hinterfragt werden, als dies den Zeitgenossen möglich war. Es liegt an eben dieser Reflexion, was wir übernehmen und welche Inhalte wir langfristig als gut erachten können, oder welche wir eben auch im ethischen Rahmen als fragwürdig diagnostizieren oder gar verwerfen wollen.

Sexualität und Christentum erscheint für viele auf den ersten Blick wie neuer Wein in alten Schläuchen. Jahrhundertelange schwere moralische Vorgaben prägen die Christenheit bist heute. Die Gleichstellung von sexueller Andersartigkeit im weiten Sinne mit einem sündigen Verhalten und Ausschluss aus den christlichen Kreisen ziehen sich durch die Erfahrungen vieler Kirchenmitglieder. So stellt sich die Frage, ob eine christliche Sexualethik überhaupt existieren kann, oder ob es an der Zeit ist diese aufzugeben. Welche Aufgabe kann die christliche Sexualethik übernehmen, ohne dass sie einer Gerechtsprechung oder Verdammung gleichkommt? Kann sie als Orientierung dienen oder wird sie in religiösen Systemen immer zum Regelwerk geformt? Viele Themen im Bereich der Sexualität beschäftigen die Kirchen seit einigen Jahren, darunter vor allem die vermehrte Diskussion rund um das Thema Homosexualität. Die kirchlichen Vertreter befinden sich dabei in einem Konflikt zwischen Tradition und Dogma auf der einen und moderner Entwicklung auf der anderen Seite. So wird die Frage nach dem, was christliche Sexualethik leisten kann und soll, auch hier relevant. Im Folgenden werden einige Aspekte betrachtet, die zur Beantwortung der aufgeworfenen Fragen zur christlichen Sexualethik hilfreich sein und eine Orientierung ermöglichen sollen.

2. Grundlagen der Ethik

Vorerst werden grundlegende Gegebenheiten aus dem Bereich der Ethik im Allgemeinen und speziell aus der Sexualethik aufgeführt und definiert, um anschließend von diesem Fundament ausgehend weiterführende Schlüsse ziehen zu können.

2.1 Ethik im Allgemeinen

Der vorliegenden Ausarbeitung soll die folgende Definition von Prof. Dr. Markus Mühling von Ethik zugrunde liegen; so ist Ethik als die „Theorie des vorzüglichen, d.h. vorzuziehenden Handelns bzw. als [die] Theorie ‚guten’ Handelns zu verstehen“[1]. Jede Ethik wird dabei immer gleichzeitig auch als Personalethik und Sozialethik verstanden, da jegliches Handeln ebenso jederzeit Interaktionen beinhaltet, die von einer Person ausgehend sind.[2] Hermann Ringeling beschreibt zudem, dass die neuzeitliche Ethik das Menschsein des Individuums zum Inhalt hat. Er beschreibt das Grundmotiv dieser neuzeitlichen Ethik, als die Suche nach Lebensmöglichkeiten, die die Würde des Menschen, durch die Ermöglichung von verantwortlichem und selbständig wahrgenommenem Handeln, achten.[3]

2.2 Christliche Ethik

Christliche Ethik ist eng mit der Dogmatik verbunden. Die Dogmatik beschreibt dabei die Perspektive des Glaubens und der Gewissheiten bei der Auslegung und Erklärung der christlichen Praxis. So wie die Ethik nicht ohne die Dogmatik zu denken ist, so gehört auch die Dogmatik zur Ethik, denn beide weisen den gleichen Gegenstandsbereich auf und sind dadurch eng verknüpft, sodass sie auch als wechselseitig abhängig beschrieben werden können.[4] Während andere Ethiken das Ziel verfolgen Gut und Böse abzugleichen, sollte die christliche Ethik versuchen gerade dieses Wissen aufzuheben und zu erkennen, dass der Mensch selbst Ursprung von Gut und Böse ist. Denn die Möglichkeit dieses Wissens selbst liegt schon im Abfall des Ursprungs.[5] So ist gutes Handeln dem zugleich sündigen und gerechten Menschen nicht möglich und es sollte vielmehr die bewusste Konsequenz des vorzuziehenden Handelns verantwortungsvoll geformt werden.[6] Hier liegt auch die Begründung für die in 2.1 aufgeführt Definition der Ethik als vorzuziehendes Handeln und nicht vorläufig im herkömmlichen Sinne als gutes Handeln. Im Bereich der christlichen Ethik ist außerdem zu beachten, dass diese von der christlich-religiösen Auffassung der Wirklichkeit abhängig ist und diese Verbundenheit stets mit zu Erschließen hat; anders als bei nicht-theologischer Ethik, die wiederrum an andere Weltanschauungen und Voraussetzungen gebunden ist.[7]

3. Einführung in die Sexualethik

Bernhard Fraling definiert die Sexualität aus Sicht der Ethik als die Geschlechtsbestimmtheit jedes Menschen, die ihn ganzheitlich in allen Dimensionen seiner Existenz bestimmt.[8] In Einbezug des bereits festgelegten Ethikbegriffs, beschäftigt sich die Sexualethik folglich mit dem vorzuziehenden Handeln im Bereich der Geschlechtsbestimmtheit. Relevante und aktuelle Themen der Sexualethik, die auch im weiteren Verlauf der Arbeit teilweise aufgegriffen werden, sind beispielsweise die Sexualmoral und ihre Grenzen, Homosexualität, Verhütung, Masturbation, die Bedeutung der Ehe in diesem Kontext und weitere ähnliche Aspekte. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf eine maßgebende Grundmoral, von der ausgehend weitere Überlegungen getroffen werden können, gelegt werden. Das Festlegen einer geltenden Grundmoral ist bedeutsam, um den Ausgangspunkt weiterer Betrachtungen bestimmen zu können. Generelles zum Sexualverhalten soll im Folgenden nur sporadisch zusammengefasst werden, denn das Sexualverhalten des Menschen kann nicht auf den bloßen Zeugungszweck oder die Triebbestimmung reduziert werden. Es ist vielmehr ein „umfassendes, anthropologisches Phänomen.“[9] Schon Freud stellte heraus, dass eine grundlegende Prägung der Sexualität in verschiedenen Kindheitsphasen stattfindet. Diese biologischen Gegebenheiten müssen noch um den Aspekt der Kultur erweitert werden, denn das menschliche Sexualverhalten wird kulturell geprägt und bestimmt.[10] Das Phänomen der Sexualität ist dementsprechend sehr umfassend und sollte möglichst vielschichtig und interdisziplinär betrachtet werden.

3.1 Der Prozess der Entmystifizierung

Bereits in der Einleitung wurde erwähnt, welche grundlegende Rolle die Entmystifizierung der Sexualität für unseren heutigen Standpunkt hat. Die sogenannte Sexuelle Revolution, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stattfand, hatte die Enttabuisierung von sexuellen Thematiken zum Ziel. Die Zeitgenossin und Mitstreiterin der Revolution, Verena Stefan, schrieb:

„[Sexualität] sollte eine leicht zu nehmende angelegenheit sein, nicht mehr der höhepunkt einer begegnung […], sondern eine schwerelose möglichkeit, sich kennenzulernen.“[11]

Sexualität sollte also nicht nur von ihren Normen befreit werden, sondern ebenso von dem Druck ihrer Bedeutung. Zusätzlich kam in den 60er Jahren die Pille auf, die es den Frauen ermöglichte mit einem nur sehr geringen Risiko von einer Schwangerschaft Geschlechtsverkehr zu haben. Etwas später kam schließlich auch die Abtreibungsdebatte auf, die besonders in Frankreich stark diskutiert wurde.[12] Im Rückblick an diese Zeit schreibt Verena Stefan darüber, wie durch die Entmystifizierung ein neuer Mythos entstanden ist und wie die Sexualität wieder nur zu einer Ersatzeinheit geworden ist.[13] So entstand zu dieser Zeit eine Sexologie, die zur Orgasmologie wurde; Sex wurde messbar und bewertbarer. Die Definitionsversuche dessen, was guten Sex ausmachen sollte, führten schließlich soweit, dass Anorgasmie als schwere sexuelle Dysfunktion bewertet wurde. Regina A. Quinn betont, ebenso wie Verena Stefan selbst, wie aus dem Mythos der Sexualität durch die Entmystifizierung ein neuer Mythos entstand. Ein Mythos der Bewertbarkeit, Planbarkeit und politischen Macht von Sexualität.[14] Nach Herrad Schenk ist der Preis der sexuellen Revolution nicht die angestrebte Freiheit auf allen Ebenen, sondern vielmehr die sexuelle Verwirrung.[15]

Diese Sexuelle Verwirrung durch die Sexuelle Revolution hält bis heute an. Sie zieht sich durch unsere Gesellschaft und durch unser Denken. Diese Entwicklung kann nicht rückgängig gemacht oder einfach mit neuem Denken überstülpt werden. Dennoch bleibt nur, diesen Prozess als Chance wahrzunehmen und ihn nicht als Verlust abzutun. Quinn schreibt dazu, dass die Aufgabe darin bestehe eine zeitgemäßen und reflektierte Sexualhermeneutik zu schaffen; „Denn das Wort, das wir der Sexualität erteilt haben, kann nicht […] wieder zurückgenommen werden.“[16]

3.2 Personalität als Grundnorm

Um innerhalb der vorherrschenden Verwirrung gegenüber der Sexualität wenigsten einige Grundlagen, auch rechtlicher Form, zu schaffen, wurden Grundnormen definiert, die nicht zuletzt auf anthropologischen und psychologischen Erkenntnissen aufbauen. Während Bedürfnisse generell hauptsächlich durch Objekte befriedigt werden, ist die Bedürfnisbefriedigung im Fall der Sexualität an ein Subjekt gebunden.[17] Gerade dadurch ist die Sexualität ein so überaus emotionales und brisantes Thema. Schon Kant betonte, dass ein Mensch nie einen anderen als bloßes Mittel behandeln, sondern immer nur um seiner Selbst willen mit ihm agieren sollte.[18] Das Gegenüber muss also folglich als eigenständiges Individuum angesehen und in seinen Bedürfnissen ernstgenommen werden. So entsteht eine Grundnorm, die zur Gewährleistung der Personalität dient und auch Hermann Ringelings Grundmotiv der Ethik als Suche nach Lebensmöglichkeiten, die die Würde des Menschen, durch verantwortliches Handeln, achten, berücksichtigt.[19] Diese Forderungen werden durch zwei grundlegende Voraussetzungen gewährleistet; zum einen wird das Gegenüber als eigenständiges Wesen anerkannt und zum anderen wird eine freie Zustimmung aller Beteiligten vorausgesetzt. Dadurch ist die Autonomie aller Personen garantiert. So beschreibt auch Hermann Ringeling:

„Verantwortung führt […] die Autonomie […] über das primäre Interesse an unmittelbarer Selbstverwirklichung hinaus und nimmt sie für die Hingabe der eigenen Lebensführung an die ethische Lebenswirklichkeit in Anspruch. In dieser Hinsicht ist Verantwortung eine Steigerung des Begriffs der Freiheit und dessen ethische Erlösung.“[20]

Die Grundmoral der Personalität überträgt nun also die Eigenverantwortung auf das Gegenüber und bleibt nicht hinter bloßer Selbstverwirklichung zurück. Dieser Grundsatz und das Streben danach sind besonders im Bereich der Sexualität bedeutsam. Trotz dessen ergeben sich einige Grauzonen innerhalb dieser Definition einer Personalität als Grundmoral, denn die Personalität ist nicht immer gleichermaßen selbstverständlich gegeben. Es sollen hier allerdings nur die beiden wichtigsten Punkte genannt werden. Eines der Probleme ist dabei die Beeinflussbarkeit der Entscheidungsfähigkeit, die zum Beispiel durch Drogen oder psychischen Druck herbeigeführt werden kann; ebenso die Frage, ob diese Entscheidungsfähigkeit allen Individuen gleichermaßen zugesprochen werden kann, oder wo genau eben diese Grenzen der Ausnahmen, zum Beispiel bei Minderjährigen und Menschen mit Behinderungen, liegen.

4. Sexualethik im Christentum

In diesem Kapitel wird die Verbindung der bisher erläuterten Inhalte von christlicher Ethik und einer Sexualethik im Allgemeinen geschaffen. Hierzu werden die zwei größten kirchlichen Instanzen der Geschichte betrachtet, die katholische und die evangelische Kirche. Die Darstellungen sind dabei grob und allgemeingehalten, sie können durchaus von persönlichen Erfahrungen einzelner Personen abweichen. Anschließend soll die Grundmoral der Personalität um den Aspekt der Liebe erweitert werden. Die bereits zusammengeführte Definition der Sexualethik, als die Theorie vorzuziehenden Handelns im Bereich der Geschlechtsbestimmtheit, ist in diesem Kapitel schließlich mit den Punkt unter Berücksichtigung einer christlichen Auffassung der Wirklichkeit zu erweitern.

Innerhalb der katholischen Kirche bestehen seit langem ohne Ausnahmen zwei Grundregeln der Sexualität; zum einen darf es keine Sexualität außerhalb der Ehe geben und zum anderen dürfen keine Maßnahmen zur Unterdrückung der Zeugungsmöglichkeit ergriffen werden. Karl-Wilhelm Merks schreibt hierzu, dass zwischen dieser Auffassung und der der Kirchenmitglieder inzwischen Welten liegen und es auch nichts helfen würde, die Menschen wieder an dieses Moralverständnis heranzuführen. Anstatt allerdings eine Anpassung an den lockeren Zeitgeist durch lockerer Regeln zu bewirken, plädiert er für eine Beziehungsbasierte Sexualethik.[21] In der früheren Lehre vertrat die katholische Kirche den Standpunkt, dass der vorrangige Zweck der Ehe die Fortpflanzung sei. Dieser Standpunkt wurde inzwischen zu einem doppelten Zweck weiterentwickelt: das Wohl des Gatten und die Weitergabe des Lebens. Alfons Riedl erkennt hierin einen personalen Ansatz in der katholischen Sexualethik. Nur habe dies, seiner Meinung nach, auf der normativen Ebene keine Auswirkung auf die vorherrschende Norm.[22] Dem zugleich steht Merks Forderung von einer beziehungsorientierten Sexualethik, bei der eine Art von Sexualmoral, von den Beziehungen ausgehend, bestimmt werden soll und nicht umgekehrt.[23]

Ähnlich ist die Situation in der evangelischen Landeskirche und in den freien Gemeindeverbünden. In den meisten Fällen wird das Thema insgesamt einfach totgeschwiegen, da man sich durchaus bewusst ist, dass die alten Richtlinien und Normen kaum noch tragbar sind. In einigen anderen Fällen wird weiterhin an den seit Jahrzehnten bestehenden Regelwerken festgehalten, sodass Fehltritte zu Ausschlüssen oder einem Verbot zur Mitarbeit (vor allem in der Jugendarbeit) führen können. Ein dritter, nicht zu verkennender, Punkt ist eine Art von Reprivatisierung, die nicht zuletzt durch das Schweigen ausgelöst wird. Mit Reprivatisierung ist in diesem Fall gemeint, dass die Sexualität ganz einfach als Privatsache abgeschoben wird, allerdings durchaus nicht offiziell, da zumeist noch die alten Regeln gelten. Keine dieser Umgehens- und Herangehensweisen im Umgang mit Sexualität ist auf Dauer haltbar, geschweigenden angenehm für die Beteiligten. Was bleibt ist entweder die erdrückende Last veralteter Normen und Werte oder die Unsicherheit über den eigenen, halb-offiziell geduldeten, Umgang mit Sexualität.

Aufbauend auf den bereits erfolgten Erläuterungen stellt sich die folgende Forderung heraus. Die für diese Ausarbeitung festgelegt Definition von christlicher Sexualethik beinhaltet den Zusatz der Berücksichtigung des christlichen Wirklichkeitsverständnisses. So sollte sich auch die Sexualethik der Kirchen an die Wirklichkeit und Realität ihrer Mitglieder anpassen und Stellungen zu den für sie relevanten Themen beziehen. Gerade die von Merks beschriebenen Differenzen zwischen der kirchlichen Sexualmoral und der Lebenswelt ihrer Mitglieder, sollte zu einem Umdenken anregen. So kann die Sexualität nicht mehr nur als Inhalt der Ehe gesehen werden, da sie schlicht und ergreifend noch nie der einzige Ort sexuellen Verhaltens war.[24] Zusätzlich ist die Ehe vor allem in unserer Zeit nicht mehr die alleinige Möglichkeit eines familiären Zusammenlebens, sondern es herrscht eine große Vielfalt von legitimen Partnerschafts- und Lebensformen.[25] Die bereits erläuterten Chancen, die die Sexuelle Revolution hervorgebracht hat, können auch in der christlichen Sexualethik ergriffen werden, um sie als Ausgangspunkt neuer Überlegungen und Wege zu nutzen. Das Schweigen der Kirchen, das auch als Festhalten an den alten und eben auch veralteten moralischen Leitlinien, gedeutet werden kann, ist weder sinnführend noch hilfreich. Stattdessen trägt es eher zu einer Steigerung der Verwirrung zu diesem Thema bei. Es geht also darum, eine christliche Sexualethik zu schaffen, die Leben lässt.

[...]


[1] Markus Mühling, Ethik, 34.

[2] Vgl. Mühling, Ethik, 53.

[3] Vgl. Ringeling, Ehe/Ehe/Ehescheidung, 346.

[4] Vgl. Mühling, Ethik, 40ff.

[5] Vgl. Bonhoeffer, Ethik, zitiert nach Mühling, Ethik, 35.

[6] Vgl. Mühling, Ethik, 37.

[7] Vgl. Mühling, Ethik, 45ff.

[8] Vgl. Fraling, Sexualethik, 8.

[9] Lüthi, Christliche Sexualethik, 61.

[10] Vgl. Lüthi, Christliche Sexualethik, 65ff.

[11] Verena Stefan, Häutungen, 58.

[12] Vgl. Lüthi, Christliche Sexualethik, 91f.

[13] Vgl. Verena Stefan, Häutungen, 74f.

[14] Vgl. Quinn, Körper – Religion – Sexualität, 23.

[15] Vgl. Herrad Schenk, Die Befreiung des weiblichen Begehrens, 21

[16] Quinn, Körper – Religion – Sexualität, 11.

[17] Vgl. Ilina Nord, Individualität, Geschlechterverhältnis und Liebe, 287.

[18] Vgl. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 66.

[19] Vgl. Ringeling, Art. Ehe/Ehe/Ehescheidung, 346.

[20] Ringeling, Freiheit und Liebe, 20.

[21] Vgl. Merks, Von der Sexual- zur Beziehungsethik, S. 15–16.

[22] Vgl. Riedl, Die Sexualethik der neuen Katechismen, 303.

[23] Vgl. Merks, Von der Sexual- zur Beziehungsethik, 29.

[24] Vgl. Sigusch, Auf der Suche nach der sexuellen Freiheit, 31.

[25] Vgl. Lüthi, Christliche Sexualethik, 97ff.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Christliche Sexualethik
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg
Veranstaltung
Glaubenslehre und Ethik
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
18
Katalognummer
V345349
ISBN (eBook)
9783668352223
ISBN (Buch)
9783668352230
Dateigröße
558 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ethik, religion, sexualität, sexualethik
Arbeit zitieren
Malina Fagin (Autor:in), 2016, Christliche Sexualethik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345349

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Christliche Sexualethik



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden