Seit einigen Jahrzehnten entwickelt sich das einstmalige Tabuthema der Sexualität allgemein zu einem nicht mehr wegzudenkenden öffentlichen Teil unserer modernen Gesellschaft. Die Entmystifizierung der Sexualität ist somit durchaus erfolgreich vorangeschritten; Freizügigkeit ist in vielen Bereichen des Alltags zur Normalität geworden und vor allem die Medien nutzen hauptsächlich im Internet diesen Lockvogel. Doch sexualethische Aspekte sind durch die Freisetzung der Sexualität im Allgemeinen keineswegs irrelevant geworden, sondern intensiver denn je gefragt, denn die Grenzen sexueller Instrumentalisierung und Ausbeutung scheinen meist nur schwammig zu sein.
Im Internet werden Werbeangebote für pornographische Seiten mit nackten Frauenkörpern fast beiläufig gezeigt; Sex ist schon lange kein innerehelicher Ritus mehr, sondern ein Produkt, dass es zu vermarkten gilt und an dem sich vorläufig Dritte bereichern. Die bewusst vorangetriebene Entmystifizierung von Sexualität soll in ihrem heutigen Ausmaß hinterfragt und vor allem vor dem Hintergrund einer Sexualethik betrachtet werden.
Die Frage nach einer christlichen Sexualethik erscheint somit insbesondere in unserer postmodernen Zeit relevant. Von dem Standpunkt der Postmoderne kann die Moderne mit neuem Abstand betrachtet werden. Ihre Errungenschaften und Fehltritte können reflektiert und anders hinterfragt werden, als dies den Zeitgenossen möglich war. Es liegt an eben dieser Reflexion, was wir übernehmen und welche Inhalte wir langfristig als gut erachten können, oder welche wir eben auch im ethischen Rahmen als fragwürdig diagnostizieren oder gar verwerfen wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Ethik
- Ethik im Allgemeinen
- Christliche Ethik
- Einführung in die Sexualethik
- Der Prozess der Entmystifizierung
- Personalität als Grundnorm
- Sexualethik im Christentum
- Liebe als Erweiterung der Grundnorm
- Die biblische Sicht des Liebesethos
- Sexualität in der Bibel
- Sexualität im Alten Testament
- Sexualität im Neuen Testament
- Paarbeziehungen in der Antike im Vergleich zur Moderne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage nach einer christlichen Sexualethik in der heutigen Zeit. Dabei wird die Entmystifizierung der Sexualität im Kontext der Moderne und Postmoderne untersucht, um die Relevanz einer christlichen Ethik in diesem Bereich zu beleuchten.
- Die Entwicklung der Sexualität als öffentliches Thema
- Die Herausforderungen der Entmystifizierung für eine christliche Sexualethik
- Die Bedeutung der Personalität als Grundnorm in der Sexualethik
- Die Rolle der Liebe als Erweiterung der Grundnorm in der christlichen Sexualethik
- Die Interpretation von Sexualität in der Bibel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Entwicklung der Sexualität als öffentliches Thema und stellt die Relevanz einer christlichen Sexualethik in unserer Zeit in Frage. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der Ethik im Allgemeinen und der christlichen Ethik im Speziellen. Kapitel 3 führt in die Sexualethik ein und untersucht die Entmystifizierung von Sexualität sowie die Bedeutung der Personalität als Grundnorm. Kapitel 4 behandelt die Sexualethik im Christentum, wobei die Liebe als Erweiterung der Grundnorm und die biblische Sicht des Liebesethos beleuchtet werden. Kapitel 5 befasst sich mit der Interpretation von Sexualität in der Bibel, wobei die Sexualität im Alten und Neuen Testament sowie die Unterschiede in Paarbeziehungen zwischen Antike und Moderne analysiert werden.
Schlüsselwörter
Christliche Sexualethik, Entmystifizierung, Sexualität, Personalität, Liebe, Bibel, Altes Testament, Neues Testament, Paarbeziehungen, Antike, Moderne.
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- Malina Fagin (Autor), 2016, Christliche Sexualethik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345349