1. Einleitung
Und letztendlich kommt es doch immer auf dasselbe an, wenn wir über Menschenrechte sprechen. Es geht um die Plätze nah am Haus. So nah uns so klein, daß sie auf keiner Weltkarte wiederzufinden sind. Doch ist genau dies die Welt eines jeden Individuums; die Nachbarschaft, in der wir wohnen; die Schule, in die wir gehen; die Fabrik, der Bauernhof oder das Büro, wo wir arbeiten. Das ist der Ort, wo jeder Mann, jede Frau oder jedes Kind die gleichen Rechte sucht, gleiche Chancen, Gleichbehandlung ohne Diskriminierung. Wenn diese Rechte dort nichts bedeuten, dann bedeuten sie auch anderswo nichts. Ohne gezieltes Handeln von jedem, der sich dem verbunden fühlt, dieses im Nahbereich zu verwirklichen, hat es wenig Sinn, nach einem derartigen Fortschritt für den Rest der Welt zu streben.
- Eleanor Roosevelt -
Die Welt ist im Wandel. Alles verändert sich. Das bekommen wir nicht behinderten Menschen genauso zu spüren, wie auch die geistig, körperlich und psychisch kranken und behinderten Menschen auf der ganzen Welt. Immer neue Anforderungen stellt das Leben an uns und immer neue Hindernisse und Stolpersteine werden uns in den Weg gelegt. Ich meine damit nicht nur die körperlichen und ästhetischen Ansprüche, wie sie heutzutage von jedem Radiosender, jeder TV-Station und jedem Presseerzeugnis propagiert werden, sondern vielmehr die kleinen und alltäglichen Dinge des Lebens: modernste Kommunikationstechnik, weltweite Vernetzung, Arbeit, Geld, Wohnung, Freizeitgestaltung, Urlaub. Alles stellt an uns höhere Ansprüche, die wir oftmals kaum in der Lage sind zu erfüllen. Ganze Teufelskreise bauen sich auf. Ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld keine Wohnung, ohne Wohnung keine Arbeit. Familien brechen auseinander, Existenzen gehen zu Grunde. All dies kann passieren, wenn man, durch welche Gründe auch immer, den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen ist. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zum Begriff des Empowerments in der Arbeit mit geistig behinderten Menschen
- 2.1. Definitionsansätze von Empowerment
- 2.2. Geschichtliche Herkunft und Entwicklung des Empowerment
- 2.3. Grundgedanken des Empowerment Ansatzes in der Arbeit mit geistig behinderten Menschen
- 2.3.1. Selbstbestimmung als Leitgedanke
- 2.3.2. Voraussetzungen für eine gelingende Selbstbestimmung
- 2.4. Ebenen des Empowerment
- 2.4.1. Die individuelle Ebene
- 2.4.2. Die Gruppenebene
- 2.4.3. Die strukturelle Ebene
- 2.5. Phasen des Empowerment
- 2.6. Rollen im Prozess des Empowerment
- 3. Zum Verständnis von geistiger Behinderung
- 3.1. Definitionsansätze von Behinderung
- 3.2. Klassifikationen von Behinderung
- 3.3. Definitionsansätze geistiger Behinderung
- 4. Mobilitätstraining als Bestandteil der Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen
- 4.1. Die Werkstatt für behinderte Menschen - Entstehung und Entwicklung
- 4.2. Mobilität bei behinderten Menschen
- 4.3. Das Mobilitätstraining – Ein Überblick
- 4.3.1. Voraussetzungen der Teilnehmer
- 4.3.2. Ziele und Methoden des Mobilitätstrainings
- 4.3.3. Folgen und Konsequenzen für die Praxis
- 5. Möglichkeiten und Grenzen eines Mobilitätstrainings als Empowermentarbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen
- 5.1. Die Werkstatt für behinderte Menschen im Lebenshilfewerk Annaberg e.V. – Die Rahmenbedingungen
- 5.2. Auswahl der Teilnehmer
- 5.2.1. Kompetenzen
- 5.2.2. Fähigkeiten
- 5.2.3. Ressourcen
- 5.3. Die Durchführung
- 5.3.1. Phasen
- 5.3.2. Ebenen
- 5.3.3. Rollen
- 5.4. Hindernisse bei einem Mobilitätstraining
- 5.4.1. Auf der persönlichen Ebene
- 5.4.2. Auf der sozialen Ebene
- 5.4.3. Auf der strukturellen Ebene
- 5.5. Mögliche Zukunftsperspektiven des Mobilitätstrainings
- 5.5.1. Gesetzliche Rahmenbedingungen
- 5.5.2. ,,Ein früherer Beginn❝
- 5.5.3. Entwicklung zu einem neuen sozialpädagogischen Arbeitsfeld
- 6. Zusammenfassung und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Empowerment und Mobilitätstraining für Menschen mit geistiger Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen. Ziel ist es, die Bedeutung und den Einsatz von Empowerment im Kontext der Werkstatt für behinderte Menschen zu beleuchten, die Herausforderungen und Potenziale des Mobilitätstrainings zu analysieren sowie die Rolle dieser Maßnahmen für die Förderung der Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung aufzuzeigen.
- Empowerment und seine Relevanz in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung
- Mobilitätstraining als wichtiger Bestandteil der Teilhabe und Selbstständigkeit
- Die Werkstatt für behinderte Menschen als Rahmen für Empowerment und Mobilitätstraining
- Hindernisse und Chancen bei der Umsetzung von Empowerment und Mobilitätstraining
- Zukunftsperspektiven für die Entwicklung von Empowerment und Mobilitätstraining
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Kontext der Arbeit eingeführt und die Relevanz von Empowerment und Mobilitätstraining für Menschen mit geistiger Behinderung hervorgehoben. Kapitel 2 befasst sich mit dem Konzept von Empowerment, definiert verschiedene Ansätze und beleuchtet die geschichtliche Entwicklung sowie die grundlegenden Prinzipien und Ebenen des Empowerment. Kapitel 3 widmet sich dem Verständnis von geistiger Behinderung und den entsprechenden Definitionsansätzen. Kapitel 4 analysiert Mobilitätstraining als Bestandteil der Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen, einschließlich der Voraussetzungen der Teilnehmer und der Ziele und Methoden des Trainings. Das letzte Kapitel, Kapitel 5, befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des Mobilitätstrainings als Empowermentarbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen, untersucht die Rahmenbedingungen, die Auswahl der Teilnehmer sowie die Durchführung des Trainings und geht auf potenzielle Hindernisse und Zukunftsperspektiven ein.
Schlüsselwörter
Empowerment, geistige Behinderung, Werkstatt für behinderte Menschen, Mobilitätstraining, Selbstbestimmung, Teilhabe, Integration, sozialpädagogische Arbeit, Inklusion, Ressourcen, Hindernisse, Zukunftsperspektiven.
- Arbeit zitieren
- Daniel Hahn (Autor:in), 2004, Mobilitätstraining als Beitrag zum Empowerment bei geistig behinderten Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34539