Im Juni 2015 wiesen fünf börsennotierte Unternehmen, die aufgrund der Schwerpunkte ihrer Geschäftstätigkeit der „Internetökonomie“ zuzuordnen sind, eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden US-$ auf. Insbesondere zwei dieser Internetunternehmen (Google Inc. und Facebook Inc.) sind prominente Beispiele für die Umsetzung einer neuen Geschäftsidee als Startup und die Weiterentwicklung dieser bis zu einem milliardenschweren Unternehmen. Google ist hinsichtlich der Marktkapitalisierung das zweitwertvollste Unternehmen der Welt. Insbesondere der Fall Facebook zeigt, wie viel Potential im Web 2 0 steckt und wie wertvoll ein Startup mit einer innovativen Idee werden kann.
Um die Visionen der Gründer zu realisieren, ist Kapital von Investoren notwendig. Auch DAX-Unternehmen wie beispielsweise die Commerzbank AG und die Deutsche Bank AG haben diesbezüglich eigene Inkubatoren gegründet, um mit Internet-Startups, insbesondere mit „Fintechs“, zu kooperieren. Diese Gründungen zeigen, wie wichtig aufstrebende Unternehmen für die gesamtwirtschaftliche Zukunft sind, da sie im Zuge der globalen Digitalisierung mit neuen zukunftsorientierten Konzepten überzeugen.
Die valide Unternehmensbewertung eines Startups ist ein wichtiger Baustein, um Venture Capital bzw. Private Equity von Investoren und Fremdkapital von Kreditinstituten für ein junges Unternehmen zu beschaffen. Doch wie kann man innovative Internetunternehmen, die am Anfang ihrer Entwicklung stehen und überwiegend immaterielle Vermögenswerte in Form von digitalen und virtuellen Gütern besitzen, valide bewerten? Diese Problematik stellt die Leitfrage und den wesentlichen Teil dieser Bachelorarbeit dar. Dabei steht nicht die ausführliche Herleitung der verschiedenen Bewertungsmethoden, sondern deren Anwendbarkeit in der Praxis bei Startups im Mittelpunkt. Es wird davon ausgegangen, dass die klassischen Bewertungsmethoden wie das Ertragswert- oder das Multiplikatorverfahren nicht ausreichen, um ein Startup zutreffend zu bewerten, da diese neben den allgemeinen Problematiken einer Unternehmensbewertung zusätzlich einige Besonderheiten im Vergleich zu etablierten Unternehmen aufweisen. So fehlen durch die kurze Unternehmenshistorie unter anderem Vergangenheitsdaten für die Berechnungen der Cash-Flows. Zudem bestehen grundsätzlich höhere Risiken für die Zukunft, da i.d.R. hohe Schwankungen bei den Wachstumsraten auftreten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Definitionen
- 1.2.1 Internetunternehmen
- 1.2.2 Startup
- 2 Relevanz der Unternehmensbewertung
- 3. Besonderheiten bei der Bewertung von Online-Startups
- 3.1 Diskontinuierliche Unternehmensentwicklung
- 3.1.1 Gefahr des Scheiterns
- 3.1.2 Zeitpunkte der Rückflüsse
- 3.2 Negative Erfolgsgrößen
- 3.3 Quantitative Bewertung immaterieller Werttreiber
- 3.4 Qualitative Bewertung neuer Geschäftsideen
- 3.5 Anforderungen an die Bewertungsmethode
- 4. Unternehmensbewertung
- 4.1 Allgemeine Methoden der Unternehmensbewertung
- 4.1.1 Discounted-Cashflow-Verfahren
- 4.1.2 Ertragswertverfahren
- 4.1.3 Multiplikatorverfahren
- 4.1.4 Substanzwertverfahren
- 4.1.5 Zwischenfazit
- 4.2 Spezielle Methoden der Unternehmensbewertung
- 4.2.1 Realoptionen-Ansatz
- 4.2.2 Berkus-Methode
- 4.2.3 Scorecard-Methode
- 4.2.4 Venture-Capital-Methode / First-Chicago-Methode
- 4.2.5 Modell von Schwartz und Moon
- 4.3 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der praxisorientierten Unternehmensbewertung von Startup-Unternehmen der Internetökonomie. Sie analysiert die besonderen Herausforderungen, die bei der Bewertung dieser Unternehmen auftreten, und stellt verschiedene Methoden zur Bewertung von Online-Startups vor. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die gängigen Bewertungsmethoden und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis zu geben.
- Besonderheiten bei der Bewertung von Online-Startups
- Diskontinuierliche Unternehmensentwicklung
- Bewertung immaterieller Werttreiber
- Anforderungen an die Bewertungsmethode
- Spezielle Methoden der Unternehmensbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Relevanz der Unternehmensbewertung von Startup-Unternehmen der Internetökonomie dar. Sie definiert zudem wichtige Begriffe wie "Internetunternehmen" und "Startup". Das zweite Kapitel beleuchtet die Besonderheiten bei der Bewertung von Online-Startups, wobei die diskontinuierliche Unternehmensentwicklung, negative Erfolgsgrößen, die Bewertung immaterieller Werttreiber und die Anforderungen an die Bewertungsmethode im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel präsentiert verschiedene allgemeine Methoden der Unternehmensbewertung, darunter Discounted-Cashflow-Verfahren, Ertragswertverfahren, Multiplikatorverfahren und Substanzwertverfahren. Es wird ein Zwischenfazit zu diesen Methoden gezogen und die spezifischen Methoden der Unternehmensbewertung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Startup-Unternehmen, Internetökonomie, Unternehmensbewertung, Diskontinuierliche Unternehmensentwicklung, Immaterielle Werttreiber, Discounted-Cashflow-Verfahren, Ertragswertverfahren, Multiplikatorverfahren, Substanzwertverfahren, Realoptionen-Ansatz, Berkus-Methode, Scorecard-Methode, Venture-Capital-Methode, First-Chicago-Methode, Modell von Schwartz und Moon.
- Citation du texte
- Jannik Reischmann (Auteur), 2016, Die praxisorientierte Unternehmensbewertung von Start-Ups der Internetökonomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345529