Der Text "Film im Maghreb: ein Versuchslabor des 'neuen arabischen Films'" des tunesischen Cineasten Ferid Boughedir stellte den Ausgangspunkt der Arbeit und die Grundlage zur Entwicklung der Forschungsfrage und der Hypothesen dar.
Gibt es in der Filmproduktion der Maghrebstaaten nach der Unabhängigkeit einen systematischen Einfluss der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen auf die Inhalte der produzierten Filme?
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Forschungsfrage zu beantworten bzw. in einem vorhergehenden Schritt, die aus der These Boughedirs abgeleiteten konkreteren Hypothesen und somit auch Boughedirs These selbst zu prüfen.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte: Im Theorieteil werden die zugrundeliegenden theoretischen Konzepte erläutert und ein Untersuchungsmodell entwickelt. Der folgende empirische Teil geht zunächst auf das Untersuchungsdesign ein und wendet schließlich das neuentwickelte Modell an, um an Daten zur Beantwortung der Forschungsfrage zu kommen. Am Ende steht die Auswertung und kritische Betrachtung der durchgeführten Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbetrachtungen
- Explorativer Ansatz der Arbeit
- Begriffsklärung „Maghreb“
- Historischer Überblick über die Maghrebstaaten vom Beginn ihrer Kolonial- bzw. Protektoratszeit bis 1976
- Algerien
- Marokko
- Tunesien
- Forschungsstand und Literaturlage zum Maghrebkino
- Überblick über das maghrebinische Filmschaffen nach der Unabhängigkeit
- Zwischenfazit
- Das Modell: Das Structure-Conduct-Performance-Paradigma (SCPP) nach Bain
- Entstehung
- Indikatoren der SCPP-Elemente
- Modellkritik
- Weiterentwicklung
- Anwendung des SCPP auf die medienökonomische Fragestellung der vorliegenden Arbeit
- Das Vergleichsmarktkonzept als Grundlage des Dreiländervergleichs
- Charakterisierung des Gesamtparadigmas
- Indikatoren der SCPP-Elemente
- Staatliche Wirtschaftspolitik
- Marktstruktur und Marktergebnis
- Vielfaltsindikatoren
- Die Komplexität des Vielfaltsbegriffs
- Bewertung von Vielfalt und Konzentration
- Messung von Vielfalt und Konzentration
- Marktstruktur: Indikatoren der institutionellen Vielfalt
- Marktergebnis: Indikatoren der strukturellen und inhaltlichen Vielfalt
- Weitere Indikatoren
- Vielfaltsindikatoren
- Entwicklung eines neuen Modells auf der Grundlage des SCPP nach Bain, des Vergleichsmarktkonzeptes und verschiedener Vielfaltsaspekte („modifiziertes SCPP“)
- Erklärungsansätze der Filmpolitik: Der Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik im „modifizierten SCPP“
- Industriepolitik
- Public-Choice-Theorie und Regulierung
- Zwischenfazit
- Untersuchungsdesign
- Forschungsfrage
- Hypothesen
- Hypothesen über den Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf die Marktstruktur
- Hypothesen über den Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf das Marktergebnis
- Hypothesen über den Einfluss der Marktstruktur auf das Marktergebnis
- Die Methode: Die Kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) als Filmanalyse
- Methodische Einordnung
- Forschungsstand zu inhaltsanalytischen und kontextbezogenen Filmanalysen
- Entwicklung der KMI durch Trültzsch
- Verbindung der KMI mit dem „modifizierten SCPP“
- Analyseebenen
- Staatliche Wirtschaftspolitik und Marktstruktur als dispositiver Kontext
- Marktergebnis und Plot
- Interpretative Zusammenführung der Analyseebenen
- Ablauf
- Deskription
- Inhaltsanalyse
- Charakteristika
- Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse
- Frequenz-/ Häufigkeitsanalyse
- Mehrsprachige Inhaltsanalyse
- Inhaltsanalyse von Online-Inhalten
- Erläuterungen zum Codebuch
- Stichprobenbildung und Auswahleinheit
- Analyseeinheiten
- Exkurs: Vorgehen und Probleme bei der Recherche einzelner Filme als Analyseeinheiten
- Kategorienbildung
- Charakteristika
- Zwischenfazit: Die KMI als methodischer Rahmen des „modifizierten SCPP“
- Analyseebenen
- Durchführung der KMI
- Deskriptive Erfassung der staatlichen Wirtschaftspolitik
- Algerien
- Marokko
- Tunesien
- Deskriptive Erfassung der Marktstruktur
- Algerien
- Die Filmindustrie unter besonderer Betrachtung der Filmproduktion und der Rolle des Staates
- Regisseure und Produktionsunternehmen
- Marokko
- Die Filmindustrie unter besonderer Betrachtung der Filmproduktion der Rolle des Staates
- Regisseure und Produktionsunternehmen
- Tunesien
- Die Filmindustrie unter besonderer Betrachtung der Filmproduktion und der Rolle des Staates
- Regisseure und Produktionsunternehmen
- Algerien
- Inhaltsanalytische Erfassung der Marktstruktur und des Marktergebnisses und Berechnung der Herfindahl-Indexe
- Deskriptive Erfassung der staatlichen Wirtschaftspolitik
- Auswertung
- Auswertung der Inhaltsanalyse im Dreiländervergleich
- Indikatoren der Marktstruktur
- Auswertung der Herfindahl-Indexwerte und Bewertung der institutionellen Vielfalt
- Auswertung der Häufigkeitsverteilungen
- Indikatoren des Marktergebnisses
- Auswertung der Herfindahl-Indexwerte und Bewertung der strukturellen und inhaltlichen Vielfalt
- Auswertung der Häufigkeitsverteilungen
- Indikatoren der Marktstruktur
- Hypothesenüberprüfung durch Zusammenführung der Ergebnisse aus dem deskriptiven und inhaltsanalytischen Teil der KMI
- Der Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf die Marktstruktur
- Der Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf das Marktergebnis
- Der Einfluss der Marktstruktur auf das Marktergebnis
- Zwischenfazit
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Methodenkritik der Inhaltsanalyse
- Auswertung der Inhaltsanalyse im Dreiländervergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Filmproduktion in den Maghrebstaaten Algerien, Marokko und Tunesien zwischen 1966 und 1976. Ziel ist es, die Kausalzusammenhänge zwischen staatlicher Wirtschaftspolitik, Marktstruktur und Marktergebnis im Rahmen eines modifizierten Structure-Conduct-Performance-Paradigmas zu analysieren. Die Arbeit verwendet eine kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) im Dreiländervergleich.
- Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf die Filmproduktion
- Marktstruktur der Filmindustrie in den Maghrebstaaten
- Marktergebnis und inhaltliche Vielfalt des Maghrebkinos
- Anwendung und Modifikation des Structure-Conduct-Performance-Paradigmas
- Methodische Anwendung der Kontextualisierten Medieninhaltsanalyse (KMI)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Magisterarbeit ein und beschreibt den Forschungsgegenstand: die Filmproduktion in den Maghrebstaaten zwischen 1966 und 1976. Sie skizziert die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise, die auf einem modifizierten Structure-Conduct-Performance-Paradigma und einer Kontextualisierten Medieninhaltsanalyse (KMI) basiert. Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas und gibt einen Ausblick auf den Aufbau der Arbeit.
Vorbetrachtungen: Dieses Kapitel liefert den notwendigen Hintergrund für die Untersuchung. Es erläutert den explorativen Ansatz der Arbeit, definiert den Begriff „Maghreb“ und bietet einen historischen Überblick über die drei Maghrebstaaten von der Kolonialzeit bis 1976. Es beleuchtet den Forschungsstand und die Literaturlage zum Maghrebkino und gibt einen Überblick über die Entwicklung des maghrebinischen Films nach der Unabhängigkeit. Das Zwischenfazit dieses Kapitels leitet über zum theoretischen Teil der Arbeit.
Das Modell: Das Structure-Conduct-Performance-Paradigma (SCPP) nach Bain: Dieses Kapitel beschreibt das theoretische Fundament der Arbeit, das Structure-Conduct-Performance-Paradigma (SCPP) nach Bain. Es beleuchtet die Entstehung des Modells, seine Indikatoren, Kritikpunkte und die notwendigen Weiterentwicklungen für die Anwendung im Kontext der vorliegenden Arbeit. Die Darstellung des Modells legt die Grundlage für die spätere Anwendung auf die Filmproduktion im Maghreb.
Anwendung des SCPP auf die medienökonomische Fragestellung der vorliegenden Arbeit: Dieses Kapitel erläutert die Anwendung des SCPP auf die Fragestellung der Arbeit. Es beschreibt das Vergleichsmarktkonzept, charakterisiert das Gesamtparadigma und definiert die Indikatoren der SCPP-Elemente (staatliche Wirtschaftspolitik, Marktstruktur, Marktergebnis) im Kontext der Filmproduktion. Es wird ein modifiziertes SCPP entwickelt, das Aspekte der inhaltlichen und strukturellen Vielfalt berücksichtigt und Erklärungsansätze der Filmpolitik, wie Industriepolitik und die Public-Choice-Theorie, einbezieht.
Untersuchungsdesign: Das Kapitel beschreibt das Untersuchungsdesign, formuliert die Forschungsfrage und die darauf aufbauenden Hypothesen zum Einfluss staatlicher Wirtschaftspolitik auf Marktstruktur und Marktergebnis sowie zum Einfluss der Marktstruktur auf das Marktergebnis. Es stellt die methodische Grundlage der Arbeit vor: die Kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) als Filmanalyse und deren methodische Einordnung im Kontext des Forschungsstandes. Die Entwicklung der KMI durch Trültzsch wird ausführlich erläutert.
Verbindung der KMI mit dem „modifizierten SCPP“: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Verbindung der KMI mit dem modifizierten SCPP. Es definiert die Analyseebenen (staatliche Wirtschaftspolitik und Marktstruktur als dispositiver Kontext, Marktergebnis und Plot) und die interpretative Zusammenführung dieser Ebenen. Es erläutert den Ablauf der KMI, einschließlich Deskription und Inhaltsanalyse mit den dazugehörigen Methoden (quantitative und qualitative Analyse, Frequenzanalyse, mehrsprachige Analyse, Analyse von Online-Inhalten), sowie die Kategorienbildung und Stichprobenbildung.
Schlüsselwörter
Maghreb, Filmproduktion, Structure-Conduct-Performance-Paradigma (SCPP), Staatliche Wirtschaftspolitik, Marktstruktur, Marktergebnis, Inhaltsanalyse, Kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI), Vielfalt, Konzentration, Algerien, Marokko, Tunesien, Filmpolitik, Industriepolitik, Public-Choice-Theorie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Filmproduktion im Maghreb (1966-1976)
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Filmproduktion in den Maghrebstaaten Algerien, Marokko und Tunesien zwischen 1966 und 1976. Sie analysiert die Kausalzusammenhänge zwischen staatlicher Wirtschaftspolitik, Marktstruktur und Marktergebnis im Rahmen eines modifizierten Structure-Conduct-Performance-Paradigmas (SCPP).
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) im Dreiländervergleich. Diese Methode wird detailliert beschrieben und mit dem modifizierten SCPP verknüpft.
Was ist das Structure-Conduct-Performance-Paradigma (SCPP)?
Das SCPP ist ein ökonomisches Modell, das die Beziehungen zwischen Marktstruktur, Marktverhalten (Conduct) und Marktergebnis (Performance) beschreibt. Die Arbeit modifiziert dieses Paradigma, um Aspekte der inhaltlichen und strukturellen Vielfalt in der Filmproduktion zu berücksichtigen.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind der Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf die Filmproduktion, die Marktstruktur der Filmindustrie in den Maghrebstaaten, das Marktergebnis und die inhaltliche Vielfalt des Maghrebkinos, die Anwendung und Modifikation des SCPP sowie die methodische Anwendung der KMI.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel, die den historischen Kontext, das theoretische Modell (SCPP), das Untersuchungsdesign (inkl. Forschungsfrage und Hypothesen), die methodische Vorgehensweise (KMI), die Durchführung der KMI (inkl. Datenanalyse und Herfindahl-Indexe), die Auswertung der Ergebnisse und die Beantwortung der Forschungsfrage behandeln. Zusätzlich werden Vorbetrachtungen, Zwischenfazits und eine ausführliche Methodenkritik präsentiert.
Welche konkreten Forschungsfragen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der staatlichen Wirtschaftspolitik auf die Marktstruktur und das Marktergebnis der Filmproduktion sowie den Einfluss der Marktstruktur auf das Marktergebnis. Konkrete Hypothesen zu diesen Zusammenhängen werden formuliert und getestet.
Welche Daten werden analysiert?
Die Datenbasis besteht aus Filmen aus Algerien, Marokko und Tunesien aus dem Zeitraum 1966-1976. Eine kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) wird angewendet, um die Daten zu analysieren.
Welche Indikatoren werden zur Messung von Vielfalt und Konzentration verwendet?
Die Arbeit verwendet u.a. den Herfindahl-Index zur Messung von Konzentration und verschiedene Indikatoren zur Erfassung der strukturellen und inhaltlichen Vielfalt der Filmproduktion. Die Komplexität des Vielfaltsbegriffs wird dabei explizit thematisiert und verschiedene Messmethoden werden diskutiert.
Wie wird die Kontextualisierte Medieninhaltsanalyse (KMI) angewendet?
Die KMI wird eingesetzt, um sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte der Filme zu analysieren. Der Ablauf der Analyse, inklusive Stichprobenbildung, Kategorienbildung und die Auswertung der Ergebnisse werden detailliert beschrieben. Die Arbeit geht auch auf Herausforderungen der mehrsprachigen Inhaltsanalyse und der Analyse von Online-Inhalten ein (soweit vorhanden).
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Beantwortung der Forschungsfrage, basierend auf den Ergebnissen der KMI und der Überprüfung der formulierten Hypothesen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der angewendeten Methode bildet den Abschluss.
- Quote paper
- Cornelia Steinigen (Author), 2011, Die Filmproduktion in den Maghrebländern im Zeitraum 1966 bis 1976, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346595