Lutz Koch geht in seinem Artikel der Argumentationslinie Kants nach. Er möchte damit nachzeichnen, wie das größte Problem der Erziehung, nämlich die Erziehung selbst, im Kant´schen Sinne zu verstehen ist und wie Kant den Brückenschlag zur Moralität durch die Erziehung schafft.
Denn nach Kant, so Koch, ist nicht nur die Erziehung selbst eines der größten Probleme der Menschheit überhaupt, sondern auch die in ihr erhaltene Moralität, die es zu entwickeln gilt, und als Endzweck der Erziehung gesehen wird.
Für Koch stellt sich die Frage, wie eine erste Erziehung überhaupt möglich war. Wird chronologisch zurückgegangen, so ist es doch notwendig, dass ein Mensch bzw. Erzieher damit begonnen hat jemanden zu erziehen. Und dieser Mensch/Erzieher wiederum wurde auch einstmals von jemanden erzogen, und so fort. Wird diesem Gedanken gefolgt, so Koch, ist es notwendig viele Generationen zurück zu gehen und das erste Menschenpaar ausfindig zu machen, die als erstes Erziehung genossen bzw. hervorgebracht haben. Denn niemand kann aus sich selbst heraus zur Einsicht und Vernunft kommen. Es bedarf dieser einer Erziehung.
Inhaltsverzeichnis
- Menschenbilder und -konstruktionen - Menschenbild und Menschenbildung
- Das Problem der Erziehung und die Naturanlagen des Menschen
- Die doppelte Aufgabe des Menschen: Kultivierung und Moralisierung
- Die Rolle des Erziehers und die Bedeutung der Gattung
- Erziehungswissenschaft als progressives und geschichtsbildendes Unterfangen
- Die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Pädagogik und der Fortschritt der Menschengattung
- Die philanthropische Voraussetzung des Fortschritts und die Pflicht zum Besseren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Artikel zeichnet die Argumentationslinie Kants nach, um das Problem der Erziehung im Kant'schen Sinne zu verstehen und zu beleuchten, wie Kant den Brückenschlag zur Moralität durch die Erziehung schafft. Der Autor analysiert die Rolle der Erziehung in der Entwicklung der menschlichen Vernunft und Moralität und zeigt auf, wie diese Prozesse im Zusammenhang mit der Geschichte der Menschengattung stehen.
- Das Problem der Erziehung und die Frage nach ihrer ursprünglichen Entstehung
- Die Entwicklung der menschlichen Naturanlagen und die Rolle der Vernunft
- Die doppelte Aufgabe der Erziehung: Kultivierung und Moralisierung
- Die Bedeutung der Gattung und der Fortschritt der Menschengattung
- Die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Pädagogik und die Rolle der Philanthropie
Zusammenfassung der Kapitel
Das Problem der Erziehung und die Naturanlagen des Menschen
Der Autor stellt zunächst das Problem der Erziehung in den Vordergrund und fragt, wie eine erste Erziehung überhaupt möglich war. Er untersucht die Naturanlagen des Menschen und stellt sie denen des Tieres gegenüber. Der Mensch verfügt über Vernunft, die es ihm ermöglicht, seine Naturanlagen zu gebrauchen und zu erweitern.
Die doppelte Aufgabe des Menschen: Kultivierung und Moralisierung
Koch argumentiert, dass die Aufgabe der Erziehung darin besteht, die Naturanlagen des Menschen vollständig zu entwickeln. Dies umfasst sowohl die Kultivierung, die auf die Entwicklung der Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgerichtet ist, als auch die Moralisierung, die auf die Ausbildung eines guten Willens zielt.
Die Rolle des Erziehers und die Bedeutung der Gattung
Der Autor betont, dass der Mensch aufgrund seiner doppelten Aufgabe auf einen Erzieher angewiesen ist. Dieser Erzieher wiederum wurde ebenfalls erzogen, was zu einem komplexen Prozess der Erziehung durch die gesamte Gattung führt. Der Mensch ist somit auf die gesamte Menschheitsgeschichte und die Entwicklung der Gattung angewiesen.
Erziehungswissenschaft als progressives und geschichtsbildendes Unterfangen
Koch argumentiert, dass die Erziehungswissenschaft progressiv ist, da sie sich nicht an der derzeitigen Situation orientieren sollte, sondern an der zukünftigen Verbesserung der Menschengattung. Erziehung ist gleichzeitig geschichtsbildend, da sie die Geschichte der Menschheit durch die Perfektionierung des Menschen prägt.
Die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Pädagogik und der Fortschritt der Menschengattung
Der Autor betont die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Pädagogik, die auf den Fortschritt der Menschengattung ausgerichtet ist. Er analysiert Kants Argument, dass der Fortschritt der Menschheit zum Besseren eine philanthropische Voraussetzung ist, die sowohl die Bildung als auch die moralische Entwicklung der Gattung voranbringt.
Schlüsselwörter
Der Artikel befasst sich mit den zentralen Themen der Erziehung, der Entwicklung der menschlichen Vernunft, der Moralität, der Rolle des Erziehers und der Bedeutung der Gattung. Er untersucht die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Pädagogik, die auf den Fortschritt der Menschengattung ausgerichtet ist, sowie die Rolle der Philanthropie in diesem Zusammenhang. Wichtige Konzepte sind die Kultivierung und Moralisierung, die Naturanlagen des Menschen, die geschichtsbildende Kraft der Erziehung und die philanthropische Voraussetzung des Fortschritts.
- Quote paper
- Anja Walter (Author), 2016, Lutz Kochs "Kant und das Problem der Erziehung". Interpretierende Ausarbeitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346740