Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Wie können durch pädagogische Fachkräfte unterstützt werden?


Trabajo, 2015

17 Páginas, Calificación: 1,00

I. Seel (Autor)


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Übergang KiTa – Grundschule im bildungspolitischen Fokus

3. Der Transitionsansatz beim Übergang von der KiTa in die Grundschule
3.1 IFP-Transitionsmodell nach Griebel & Niesel
3.1.1 Theoretische Hintergrund
3.1. 2 Entwicklungsaufgaben von Eltern
3.1. 3 Bewältigungstrategien von Eltern
3.2 Systemorientierten Modell nach Lingenauber & von Niebelschütz

4. Die Kooperation KiTa – Eltern – Grundschule
4.1 Zusammenarbeit zwischen KiTa und Grundschule unter Einbezug der Eltern
4.2 Zusammenarbeit zwischen KiTa und Eltern
4.3 Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Eltern

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Übergang von der KiTa in die Grundschule ist ein wichtiges Ereignis im Leben eines Kindes und seiner Familie. Diese Phase beginnt lange vor dem ersten Schultag und reicht weit über diesen hinaus. Durch die Rituale, wie den Kauf des Schulranzens und den Abschied von der Kindertageseinrichtung, wird das Kind auf die Veränderung vor­bereitet (vgl. Sauerhering, Lotze & Solz-bacher, 2013, S. 5). Ebenso wird es oft von einem breiten Spektrum von Gefühlen, wie Vorfreude, Stolz und Neugier, aber auch Unsicherheit und Sorgen begleitet.

Mit dem Übergang in die Grundschule beginnt für die gesamte Familie ein neuer Lebensabschnitt. Nicht nur das Kind wird ein Schulkind, sondern die Eltern werden zu Eltern eines Schulkindes und müssen ebenfalls einen Übergang bewältigen (vgl. Griebel & Niesel, 2011, S. 162). Diese Prozesse sind individuell und dauern von Kind zu Kind unterschiedlich lang und werden erst durch konkrete Erfahrungen in und mit der Schule abgeschlossen. Oft wird den Eltern erst im Nachhinein bewusst, „welche Unsicherheiten sie selber überwinden mussten und wie sie sich allmählich in ihre neue Identität als Eltern eines Schulkindes hineingefunden haben“ (Griebel, 2007, S. 4).

Um die Frage Wie können Eltern in die Gestaltung des Übergangs ihrer Kinder von der KiTa zur Grundschule durch pädagogische Fachkräfte unterstützt werden?“gründlich anzugehen, wird das Problem zuerst im bildungspolitischen Fokus erläutert. Zunächst werden zwei Transitionsansätze für die Schnittstelle zwischen Kindergarten und Grundschule vorgestellt, die alle beteiligten Akteuren berücksichtigen und die Wichtigkeit des Einbezugs der Eltern entwicklungspsychologisch begründen. Aus dieser Perspektive wird eine allgemeinere Struktur des Übergangs deutlich erkennbar. Daraufhin lassen sich Handlungsansätze für das berufliche Feld gewinnen, die auch die Perspektive von Eltern einschließen.

Um den Umfang dieser Arbeit in Grenzen zu halten, werden eventuelle pädagogische Unterstützungsbemühungen aus dem sozialen Umfeld und helfende Dienste außer Acht gelassen. Dafür werden die Unterstütz-möglichkeiten durch die FrühpädagogInnen und GrundschullehrerInnen fokussiert.

2. Der Übergang KiTa – Grundschule im bildungspolitischen Fokus

Aus geschichtlicher Perspektive und vor allen durch die Reichsschulkonferenz von 1920 festgeschriebener Trennung von Kindergarten und Schule, sind es zwei Institutionen mit eigenem Profil, die sich weitgehend personell, curricular und räumlich-institutionell voneinander trennen. Seit den 1990er Jahren gab es erneute Versuche einer Annährung der Institutionen Kindergarten und Schule. Mittlerweite werden Kindertageseinrichtungen stärker als Bildungseinrichtungen konzipiert und durch weitere Professionalisierungsbestrebungen unterstutzt (Cloos & Schröer, 2011, S. 18f.).

Die Überganggestaltung vom Kindergarten in die Schule ist inzwischen in Deutschland als wesentliche politische und pädagogische Herausforderung anerkannt. § 22a SGB VIII schreibt Kindertageseinrichtungen vor, mit Schulen zu kooperieren. Die meisten Bildungs-und Lehrpläne der Länder sehen eine Kooperation zwischen beiden Institutionen vor, um dadurch die Kontinuität der Entwicklungs - bzw. Bildungsprozesse im Kindergarten und der Grundschule zu gewährleisten.

Die Forderung nach einer Zusammenarbeit findet sich auch in verschiedenen neuen bildungspolitischen Beschlüssen, Empfehlungen, praxisorientierten Projekten und Modelversuchen. Beispielweise werden in den gemeinsamen Beschlüssen der Jugendministerkonferenz (JFMK) und der Kultusministerkonferenz (KMK) (2004/2008/2009) die Bedeutung des Über-gangs und die Zusammenarbeit zwischen KiTa und Grundschule betont. Es wird unter anderem die Rolle der jeweiligen Akteure beider Institutionen, Elternarbeit, gemeinsamer Fortbildungen sowie die Datenweitergabe thematisiert. Umsetzung der Beschlusse liegt im Aufgabenbereich der Länder (vgl. Sauerhering u.a., 2013, S. 4).

3. Der Transitionsansatz beim Übergang von der KiTa in die Grundschule

3.1 IFP-Transitionsmodell nach Griebel & Niesel

3.1.1 Theoretische Hintergrund

Die Komplexität der Gestaltung des Übergangs von KiTa zu Schule findet in der Umsetzung in verschiedenen Transitionsansätzen statt. Als Transitionen werden komplexe, ineinander übergehende und sich überblendende Veränderungsprozesse bezeichnet, wenn Lebenszusammenhänge eine große Umstrukturierung erfahren, z. B. wenn ein Kind vom Kindergartenkind zum Schulkind wird. Charakteristisch dabei ist, dass das Individuum einige Phasen beschleunigter Veränderungen und eine besonders lernintensive Zeit bewältigt (vgl. Welzer, 1993, S. 37).

Der Übergang von der KiTa in die Grundschule kann man gut aus der Per-spektive des IFP-Transitionsmodell nach Griebel & Niesel betrachten. Es thematisiert die Bewältigung von Übergängen und berücksichtigt unter anderem auch die Familienperspektive. Entwicklungsaufgaben für Kinder und Eltern beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule sind dabei auf drei Ebenen basiert: auf der Ebene des Individuums, der Ebene der Beziehungen und der Ebene der Lebensumwelten. Dabei handelt es sich jeweils um Diskontinuitäten in den Erfahrungen des Kindes und seiner Eltern, als wichtiger Unterstützer. Pädagogische Fachkräfte dagegen begleiten nur beruflich den Übergang des Kindes und bewältigen selbst keinen Übergang. So entstehen bei ihnen keine Veränderungen auf der Identitätsebene, ebenfalls fehlt ihnen das Merkmal der Erstmaligkeit oder Einmaligkeit (Griebel, 2007, S. 4f.).

Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht das Transitionsmodell und gibt Auskunft darüber, mit welchen Anforderungen, Kinder und Eltern im Übergang umgehen müssen.

Transition als ko-konstruktiver Prozess (Griebel & Niesel, 2007, S. 225).

Das IFP-Transitionsmodell sieht die Bewältigung der Transition im Mitwirken aller Beteiligten. Dazu gehören das Kind und seine Eltern, pädagogische Fachkräfte der KiTa und der Schule. Großeltern, Geschwister, Rat gebende andere Eltern und weitere Mitglieder des sozialen Netzwerkes, sowie soziale Dienste wirken möglicherweise mit. Zwischen den Akteuren besteht jedoch ein wichtiger Unterschied: Eltern und Kind müssen den Übergang aktiv b ewältigen (linke Seite der Graphik), während pädagogische Fachkräfte und das soziale Umfeld auf die Übergangsbewältigung „nur“ Einfluss nehmen (rechte Seite der Graphik).

3.1. 2 Entwicklungsaufgaben von Eltern

„Die Bedeutung der Eltern im Transitionsprozess wird insofern neu bewertet, als Eltern in einer Doppelfunktion gesehen werden: Sie sind nicht nur Unterstützer ihres werdenden Schulkindes, sondern sie bewältigen selbst mit dem Übergang in die Schule eine Entwicklungsaufgabe in den genannten Bereichen: Sie werden Eltern eines Schulkindes“ (Gribel, 2011, Absatz 13).

Nach Griebel & Niesel haben die Eltern bestimmte Entwicklungsaufgaben in drei Bereichen beim Übergang von der KiTa in die Schule zu bewältigen.

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Final del extracto de 17 páginas

Detalles

Título
Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Wie können durch pädagogische Fachkräfte unterstützt werden?
Universidad
University of Applied Sciences Südwestfalen; Soest
Calificación
1,00
Autor
Año
2015
Páginas
17
No. de catálogo
V346789
ISBN (Ebook)
9783668363014
ISBN (Libro)
9783668363021
Tamaño de fichero
973 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
übergang, kindergarten, grundschule, fachkräfte
Citar trabajo
I. Seel (Autor), 2015, Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Wie können durch pädagogische Fachkräfte unterstützt werden?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346789

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