Regelmäßiger Cannabiskonsum in der Pubertät und seine Auswirkung auf die Schulleistung


Term Paper, 2016

16 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

Abstract

1.Einleitung

2.Definitionen und Wirkung von Cannabis
2.1 Definition
2.2 Wirkung von Cannabis
2.3 Definition Jugendliche

3. Abhängigkeit
3.1 Abhängigkeit, was ist das?
3.2 Wie entsteht Abhängigkeit?
3.3 Suchtgefahr von Cannabis

4. Cannabis als „Einstiegsdroge“ und Langzeitfolgen
4.1 Einstiegs-Droge?
4.2 Langzeitfolgen von Cannabis

5. Ursachen von Cannabiskonsum in der Pubertät
5.1 Persönlichkeitsfaktoren
5.2 Familiäre Risiken und Schutzfaktoren
5.3 Risiko und Schutz durch Gleichaltrige
5.4 Risiko und Schutz auf schulischer Ebene
5.5 Gesellschaftliche Risiko- und Schutzfaktoren

6. Aktuelle Zahlen

7. Auswirkungen auf die Schulleistung
7.1 Folgen für die Schulleistung aufgrund von Cannabiskonsum

8. Diskussion

9 Literaturverzeichnis

Abstract

Das Ziel der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit ist es, einen Einblick in die derzeitige Problematik von cannabisabhängigen Jugendlichen zu gewähren. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Auswirkungen und die Konsequenzen auf die Schulleistung gelegt. Anhand einer vergleichenden Methodik werden Bücher, Statistiken und Umfragen herangezogen, um diesem Thema auf den Grund zu gehen. Das Ergebnis zeigt, dass sich der regelmäßige Konsum von Cannabis in der Pubertät negativ auf die Zahl an Fehltagen in der Schule auswirkt sowie auf die Schulleistung. Die Gefahr eines Schulabbruches erhöht sich um das 3,7fache! Weiterhin kann der Konsum negative Folgen auf das Gehirn, die kognitiven Fähigkeiten und die Sozialkompetenz nach sich ziehen. Schließlich werden Präventionsmaßnahmen erläutert und über eine Legalisierung von Cannabis diskutiert, um den derzeitigen Missständen entgegen wirken zu können.

1.Einleitung

In Deutschland wird der Konsum von Cannabis mehr und mehr zum Trend. Vor allem unter Jugendlichen gilt das Konsumieren als „cool“ oder als Aufnahmeritual in Peergroups. Es ist ein Teil der Pubertät neue Erfahrungen zu machen, Unbekanntes auszu- probieren und Genuss den Regeln gelegentlich vorzuziehen. Neben Alkohol und Zigaretten wirkt Cannabis besonders anziehend auch deshalb, weil der Konsum in Deutschland untersagt ist. Dieses Thema ist präsenter denn je und beherrscht Medien, Politik und die Gesellschaft, da Cannabis momentan in vielen verschiedenen Ländern entkriminalisiert bzw. legalisiert wird. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem Schutz der Jugendlichen. Deshalb habe ich mich mit der Frage befasst, welche Auswirkungen ein regelmäßiger Cannabiskonsum in der Pubertät auf die Schulleistung haben könnte. Auch für die Soziale Arbeit ist der Umgang mit jugendlichen Drogenkonsumenten und speziell Cannabiskonsumenten, da Präventions- bzw. Interventionsmaßnahmen zum Aufgabenfeld der Sozialen Arbeit gehören, stets präsent. Da wir akzeptieren müssen, dass eine drogenfreie Welt eine Illusion ist (Annan, 2016), wird es auch immer ein Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit bleiben.

In meiner vorliegenden Arbeit habe ich mich zuerst mit der Definition und der Wirkung von Cannabis beschäftigt, um das Suchtpotenzial, ausgelöst durch die Droge nachvollziehen zu können und einen Überblick über den Wirkungsreiz zu bekommen. Danach gehe ich auf das Thema der Abhängigkeit ein und wie diese durch regelmäßigen Cannabiskonsum entstehen kann. Ein wichtiger Aspekt ist es, mit dem Gerücht, Cannabis sei eine Einstiegsdroge aufzuräumen und die Langzeitfolgen zu verdeutlichen. Anschließend gehe ich darauf ein, welche Faktoren Cannabiskonsum in der Pubertät auslösen bzw. begünstigen können. Ebenfalls zu beachten sind die aktuellen Zahlen der jugendlichen Cannabiskonsumenten in Deutschland, um die Dimension des Problems zu veranschaulichen. Abschließend erläutere ich die genauen Folgen des Cannabiskonsums, anhand quantitativer Erhebungen auf die Schulleistungen im Jugendalter. Zum Schluss widme ich mich der Diskussion, wie es sich möglicherweise verhindern lässt, dass Jugendliche zu Abhängigen werden können.

2.Definitionen und Wirkung von Cannabis

2.1 Definition

Cannabis ist der lateinische bzw. wissenschaftliche Name für Hanf. Diese ursprünglich aus Indien stammende Pflanze (botanisch „cannabis sativa“ und „cannabis indica“) , enthält mehr als 60 berauschende Wirkstoffe. Der am stärksten wirksame Stoff ist Delta-9-THC (Tetrahydrocannabinol) im Folgenden als THC bezeichnet. Dieser Wirkstoff beeinflusst Gefühle, Stimmungen und Wahrnehmungen. Die beiden am häufigsten verbreiteten Cannabis-Produkte sind Haschisch und Marihuana (Wurth, 2010), dessen Herstellung, Weitergabe, Handel und Besitz jedoch durch das Betäubungsmittelgesetz in Deutschland verboten ist (Betäubungsmittelgesetzbuch §31a, 2013).

Haschisch wird im Volksmund oft als „Dope“ oder „Shit“ bezeichnet und wird aus dem Harz, also dem Pflanzensaft der Hanfpflanze, gewonnen und meist zu braunen bzw. schwarzen Platten oder Klumpen gepresst. Der THC Gehalt von Haschisch variiert zwischen 4 und 12%, jedoch gibt es auch sogenannte „Highgrade“ Züchtungen die problemlos einen Wert von 30% erreichen können. Es kann auch zu hoch konzentriertem Haschisch-Öl verarbeitet werden, welches ein THC Gehalt von bis zu 60% erlangen kann.

Marihuana wird auch als „Gras“ bezeichnet, besteht hingegen lediglich aus dem unbearbeiteten Blüten, Blättern und Stängeln der weiblichen Hanfpflanze, mit einem THC Gehalt von 1 bis 7%, auch hier gibt es qualitativ höherwertig gezüchtete Produkte, die den genannten Wert bei weitem übersteigen können.

Die üblichen Konsumformen bestehen aus dem Rauchen des Cannabis in einem sogenannten „Joint“ oder einer Pfeife, es kann jedoch auch oral eingenommen werden, wenn es zuvor in einem ölreichen Substrat wie bspw. einem Kuchen eingebacken wurde, anschließend kann es über den Magen-Darm Trakt absorbiert werden.

Hanf wird jedoch auch schon seit Jahrhunderten als Grundstoff für die Produktion von Stoffen, Seilen und Brennstoffen benötigt und darf daher seit dem Jahre 1999 als sogenannter Industriehanf angebaut werden. Allerdings darf dieser den THC Wert von 0,2% nicht überschreiten (Ministerium für Gesundheit, 2014).

2.2 Wirkung von Cannabis

Der Konsum der Droge Cannabis wirkt von Person zu Person sehr individuell und hängt stark von der Dosis des entsprechenden THC-Gehaltes, der Umgebung und der Grundstimmung des Konsumenten ab. Die positiven Auswirkungen reichen von Entspannung, Ausgeglichenheit, ausgeprägten Hochgefühlen, Kotaktfreudigkeit, intensiveren Wahrnehmungen bis hin zur Anregung des Appetits. Die negativen Erscheinungen können Unwohlsein, Ruhelosigkeit, Orientierungslosigkeit, Herzrasen, Übelkeit, Angst und Panikattacken sein (Wurth, 2010).

2.3 Definition Jugendliche

Ein Jugendlicher wird laut Gesetzt folgendermaßen definiert: Eine Person die zwischen dem 14. und vor der Vollendung des 18ten Lebensjahres steht (Sozialgesetzbuch § 7, 2016).

3. Abhängigkeit

3.1 Abhängigkeit, was ist das?

Abhängige sind Menschen die gewohnheitsmäßig Drogen konsumieren, wobei nicht jeder, der aus Gewohnheit zu Drogen greift, automatisch auch ein Abhängiger ist (Pinel, 2012). Unter Substanzmissbrauch versteht man den fortgesetzten Konsum einer Droge, trotzt deren nachteilige Auswirkungen auf Gesundheit und Sozialleben und trotz wiederholter Versuche, den Konsum zu beenden (Volkow, 2007). Eine große Verwirrung herrscht bei den Begriffen der körperlichen und psychischen Abhängigkeit, viele Menschen verbinden beide miteinander und setzen diese gleich. Dabei werden Drogenabhängige als sich in einem Teufelskreis befindende Individuen aus Drogeneinnahme, Entzugserscheinungen und weiterer Drogeneinnahme zwecks Bekämpfung dessen gesehen. Diese Auffassung einer Drogenabhängigkeit ist aufgrund der simplen Erklärung sehr verlockend, jedoch entspricht diese nicht der wissenschaftlichen Grundlage. Drogenkonsumenten konsumieren zwar von Zeit zu Zeit Drogen, um deren Entzugserscheinungen entgegen zu wirken, jedoch ist dies nicht der haupt-motivationale Faktor. Wäre dies der Fall, könnten Drogenabhängige im Handumdrehen geheilt werden, man würde sie einfach für einen gewissen Zeitraum hospitalisieren, bis die Entzugserscheinungen abgeklungen sind. Ein hoher prozentueller Anteil Drogenabhängiger greift jedoch selbst nach einer monatelangen Zwangsabstinenz erneut zur Droge (Pinel, 2012). Somit wird vermutet, dass der Hauptgrund für eine Abhängigkeit das Verlangen nach der positiven Wirkung der Droge ist, das erwartete angenehme Gefühl; daraus folgt, dass alle Drogen mit Suchtpotential eine angenehme Wirkung aus den Konsumenten haben (Everitt, 2008).

3.2 Wie entsteht Abhängigkeit?

Drogenkonsum und Gesundheit stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Einerseits kann Drogenkonsum zur Erhöhung des Wohlbefindens und der Gesundheitsbalance beitragen, andererseits kann er bei Übermaß die Gesundheit stark gefährden. Der Beginn und die Fortführung von Drogenkonsum beruht in vielen Fällen auf einer freien Entscheidung, da er als Lebensstil gesehen wird, als Mittel zur Erlebnisintensivierung und Erlebnissteigerung. Er kann jedoch auch zur Bewältigung von Lebensproblemen bzw. um Problemen aus dem Weg zu gehen genutzt werden. In der sekundären Funktion trägt Drogenkonsum nicht im Sinne einer aktiven Lebensbewältigung bei, sondern birgt viel mehr hohe Gesundheitsrisiken aufgrund des außer Kontrolle geratenen Konsums in sich, welcher in der Folge oft zur Abhängigkeit führt.

„Wenn Gesundheit das Ergebnis einer stets von neuem herzustellenden Aktionsfähigkeit ist, dann sind Sucht und Abhängigkeit das Ergebnis von Verlust der Kontrollfähigkeit und einer Beeinträchtigung der freien Entfaltung der Persönlichkeit und damit Symptome für eine starke Gesundheitsbeeinträchtigung“ (Freitag, S.153).

Es gibt also nicht „die“ Theorie für die Entstehung von Abhängigkeit, sondern es spielen verschiedene psychologische, biologische und soziale Faktoren eine Rolle, aus denen eine Wechselwirkung entsteht. Aus diesen Bereichen wurden 4 Haupttheorien formuliert. Die psychoanalytische Theorie besagt, dass jeder Mensch Zeit seines Lebens das Bedürfnis nach Lust auf der einen Seite und Vermeidung von Unlust auf der anderen verspürt. Dieses Bedürfnis unterstützt die Gefahr, abhängig zu werden, wie die lernpsychologische Theorie besagt. Durch die euphorisch und belohnend wirkendenden Stoffe wird ein positives Gefühl verstärkt, während die aversiven verdrängt bzw. vermieden werden. Die Systemischen Theorien betrachten nicht nur das Individuum als Verantwortlichen für das Suchtverhalten, sondern alle Familienmitglieder gemeinsam, während die neurobiologischen Theorien eine genetisch bedingte Affinität zu Suchtverhalten mancher Personen aufgrund von bestimmten Stoffwechselvorgängen im Gehirn zurück führen (Hurrelmann, 1997).

3.3 Suchtgefahr von Cannabis

Cannabis kann im Gegensatz der Annahme vieler eine physische Abhängigkeit hervorrufen. Erst in der jüngeren Vergangenheit wurden in der Forschung Belege dafür erbracht, dass durch Cannabiskonsum Entzugserscheinungen und Toleranzentwicklung (also mehr konsumiert werden muss um dieselbe Wirkung zu erreichen) entstehen können, welche symptomatisch für das Vorliegen einer körperlichen Abhängigkeit sind. Jedoch ist diese Abhängigkeit bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie beispielsweise bei Kokain, Heroin oder Alkohol. Die psychische Abhängigkeit hingegen kann sehr stark ausgeprägt sein, Forscher gehen davon aus, dass etwa 4-7 Prozent aller Cannabiskonsumenten eine derartige Abhängigkeit entwickeln (Plenert, 2014).

4. Cannabis als „Einstiegsdroge“ und Langzeitfolgen

4.1 Einstiegs-Droge?

Cannabis wurde lange Zeit als sogenannte Einstiegsdroge gehandelt, dieses Wort beherrschte Erziehungsgespräche, Kampagnen und die Politik. Verantwortlich für diese These wurde die Beobachtung, dass fast alle Heroinabhängigen früher einmal Cannabis geraucht hatten. Diese Aussage trifft zwar rückblickend auf Heroinabhängige zu, jedoch nicht auf Cannabiskonsumenten. In Wahrheit steigt nur ein Bruchteil der Cannabiskonsumenten auf andere Drogen um und dieser Bruchteil hätte es vermutlich auch ohne den vorherigen Konsum von Cannabis getan (Freitag 1999).

4.2 Langzeitfolgen von Cannabis

Langfristiger Konsum von Cannabis ist mit sozialen, körperlichen und psychischen Risiken verbunden, jedoch hat die Forschung erst sehr wenig eindeutige Befunde hervorgebracht. Dennoch gibt es nach dem heutigen Kenntnisstand einige bewiesene Folgen von häufigem Cannabiskonsum.

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Details

Title
Regelmäßiger Cannabiskonsum in der Pubertät und seine Auswirkung auf die Schulleistung
College
University of Applied Sciences and Medical University
Grade
1,7
Author
Year
2016
Pages
16
Catalog Number
V347003
ISBN (eBook)
9783668365063
ISBN (Book)
9783668365070
File size
971 KB
Language
German
Keywords
Cannabis, Drogen, Drogenkonsum, Cannabiskonsum, Auswirkungen, Schulleistung
Quote paper
Raphael Rappaport (Author), 2016, Regelmäßiger Cannabiskonsum in der Pubertät und seine Auswirkung auf die Schulleistung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347003

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