Raumordnung in den Niederlanden - Speziell am Beispiel der Randstad


Seminararbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Hauptteil
1. Historische Entwicklung
2. Organisation
2.1. Raumplanung auf nationaler Ebene
2.2. Raumplanung auf provinzialer Ebene
2.3. Raumplanung auf kommunaler Ebene
3. Planungsleitbilder der bisherigen Raumordnungspolitik
3.1. 1. Raumordnungsbericht
3.2. 2. Raumordnungsbericht
3.3. 3. Raumordnungsbericht
3.3.1. Orientierungsbericht
3.3.2. Verstädterungsbericht
3.3.3. Bericht ländlicher Gebiete
3.4. 4. Raumordnungsbericht
4. Randstad
4.1. Der Begriff der Randstad
4.2. Abgrenzung der Randstad
4.3. Raumordnungspolitik der Randstad

III. Fazit

Literaturhinweise

I. Einleitung

Raumordnung ist ein sehr umfangreiches Thema, das interessante und vielseitige Aspekte besitzt. In dieser Hausarbeit soll näher eingegangen werden auf die Raumordnungspolitik der Randstad, in der sich wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung des Landes manifestieren und die somit auch den wichtigsten Platz in der Raumordnung des Landes einnimmt. Neben der Darstellung der Entwicklung der Raumordnungspolitik generell und deren Organisationsstrukturen konzentriert sich die Arbeit auf die Inhalte der raumordnungspolitischen Berichte, in denen die Randstad jeweils ein zentraler Punkt ist, auf den Begriff der Randstad selbst und auf die direkten Planungen des Landes für die Randstad und die daraus resultierenden Probleme und Folgen. Spezifische Planungsvorhaben für einzelne Städte sollen nur kurz skizziert werden, um das Ziel der Arbeit, nämlich die Darstellung der Raumordnung an einem größeren Teilgebiet des Landes, nicht aus den Augen zu verlieren.

II. Hauptteil

II. 1. Historische Entwicklung

Die Niederlande sind eines der dichtestbesiedelten Länder der Welt. Aufgrund dessen müssen Wohnungsbau und Freizeitangebot, Handel und Industrie, Verkehr und Transport, Landwirtschaft und Naturschutz sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Die Raumordnung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Die Art und Weise, in der man mit dem verfügbaren Raum umgeht, hat sich im Laufe der Jahre allmählich geändert. Früher arbeitete man mit Raumordnungsplänen, die für einen bestimmten Zeitraum gültig waren, heute mit flexiblen Richtlinien, die es erlauben, sich auf die immer wieder verändernden Entwicklungen einzustellen. Dieses Konzept nennt man Prozeßplanung, die nun an Stelle der Zielplanung steht. Zielplanung bedeutet die Festlegung der künftigen räumlichen Struktur. Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung ergibt sich nicht nur aus der hohen Bevölkerungsdichte, sondern auch aus der immer intensiveren Nutzung des Raums.

Rechtliche Grundlage aller raumordnerischer Maßnahmen ist das Raumordnungsgesetz. Es ist das Ergebnis einer langen Entwicklung, die im Jahre 1901 mit der Verabschiedung des Wohnungsgesetzes begann. Einige Aspekte der Nachkriegsentwicklung sind folgende: Die Raumordnung hat nicht nur ein wissenschaftliches Fundament erhalten, sondern erstreckt sich in ihrer Planung inzwischen auch auf den ländlichen Raum und nicht nur auf die Städte. So erhält die Raumplanung einen vergrößerten Planungsmaßstab und ist nicht mehr nur auf lokaler Ebene relevant, sondern muss auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene betrieben werden. Zudem wurden mehr Mitsprachemöglichkeiten für die Bevölkerung geschaffen.

Die Städtebildung rund um das ‘Grüne Herz’, welches größtenteils aus unzugänglichem Sumpfgebiet bestand, entwickelte sich in den etwas höher gelegenen Gebieten: entlang der Dünenlandschaften im Westen, auf dem Sandboden im Osten, entlang der Flüsse (z.B. Utrecht und Leiden am alten Rhein, Amsterdam an der Amstel). Die Niederlassungen an der Küste und an den Flüssen entwickelten sich dank Fischerei und Schifffahrt zu Zentren des Handels und der Industrie. Im 17. Jahrhundert wird der Westen der Niederlande - das eigentliche Holland - so bedeutungsvoll, dass er auch Zentrum für Verwaltung, Kunst und Wissenschaft wird.

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts begannen einige niederländische Gemeinden mit Hilfe von Flächennutzungsplänen eine Art von Raumplanung zu entwickeln, tatsächlich wurde der Begriff Raumordnung aber erst 1941 relevant, als die Verantwortung der Regionalplanung auf die Provinzialverwaltungen übertragen wurde. Hinzu kommt, dass vor dem 2.Weltkrieg das Hauptaugenmerk der Regierung auf den Wohnungsbau gelegt worden war. Nach dem Krieg wurde aufgrund verschiedener Wachstumstendenzen sowohl bei der Bevölkerung als auch in der Wirtschaft, die besonders im Westen der Niederlande auftraten, die Notwendigkeit einer neuen Leitplanung immer deutlicher. Dies führte zum 1956 veröffentlichten Bericht Der Westen und die übrigen Niederlande und des detallierten Berichts Die Entwicklung des Westens der Niederlande von 1958.

2. Organisation

Wie kurz unter Punkt 1 erwähnt, gibt es in den Niederlanden drei Ebenen der Raumplanung: die nationale, die provinziale und die kommunale Ebene.

2.1. Raumpolitik auf nationaler Ebene

Auf nationaler Ebene werden zum einen Planungsleitbilder des Staates in Raumordnungsberichten niedergelegt. Der Staat gibt also die Grundzüge der Raumordungspolitik vor. Inhalt dieser Berichte sind Fragen der Verstädterung, der Stadterneuerung und des Landschaftsschutzes. Neben den Raumordnungsberichten gibt es sogenannte Strukturkonzepte, die sich entweder mit bestimmten Teilregionen befassen oder mit spezifischen Aspekten der Raumordnung. Des Weiteren werden Strukturentwürfe, die in erster Linie der raumordnerischen Beurteilung staatlicher Investitionen dienen, entwickelt.

2.2. Raumpolitik auf provinzialer Ebene

Auf provinzialer Ebene werden insbesondere Regionalpläne ausgearbeitet, die den Vorgaben der nationalen Raumordnungspolitik entsprechen und eine richtungsweisende Wirkung für die Kommunalpläne haben sollen. In den Niederlanden gibt es siebzig Regionalplanungsgebiete. Die Provinzen haben außerdem die Aufgabe, die von den Gemeinden aufgestellten Bebauungspläne zu genehmigen.

2.3. Raumpolitik auf kommunaler Ebene

Auf kommunaler Ebene gibt es den Strukturplan, der als Rahmen für den Flächennutzungsplan dient. Mit Hilfe von Texten und Karten werden die für eine längere Zukunft anzustrebenden Raumstrukturen grob festgelegt. Am wichtigsten ist der Flächennutzungsplan, weil er anhand von Karten und Bebauungsvorschriften die verbindliche Nutzung der einzelnen Flächen festlegt und somit für den einzelnen Bürger von großer Bedeutung ist. Laut Raumordnungsgesetz sind die Gemeindeverwaltungen dazu verpflichtet, für unbebaute Flächen einen Flächennutzungsplan zu erstellen. Flächennutzunspläne werden öffentlich ausgelegt und in Anhörungen kritisch betrachtet. Unter Berücksichtigung der durch Bürger und gesellschaftlichen Gruppierungen ausgeübten Kritik und Meinungen entwirft die jeweilige Behörde nach erneuter Überarbeitung des ausgelegten Planes den definitiven Plan, der nach Annahme im Parlament, in den Provinzialstaaten und im Gemeinderat rechtskräftig wird. Die Gemeinderäte erstellen die Bebauungspläne bzw. die Bauleitpläne in denen Bodennutzung und -bebauung festgelegt wird. Nach der Annahme im Gemeinderat und der Genehmigung durch die Provinz ist der Inhalt des Bauleitplans allgemein rechtsverbindlich.

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Raumordnung in den Niederlanden - Speziell am Beispiel der Randstad
Hochschule
Universität Münster  (Zentrum für Niederlande-Studien)
Veranstaltung
Proseminar: Einführung in die Regionalgeographie der Niederlande
Note
1,6
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V34721
ISBN (eBook)
9783638348607
ISBN (Buch)
9783638865173
Dateigröße
388 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Raumordnung, Niederlanden, Speziell, Beispiel, Randstad, Proseminar, Einführung, Regionalgeographie, Niederlande
Arbeit zitieren
Yvonne Metzger (Autor:in), 2001, Raumordnung in den Niederlanden - Speziell am Beispiel der Randstad, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34721

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