Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welchen Einfluss die deutsche Industrie, vor allem die Großunternehmer, auf Hitlers Machtergreifung am 30. Januar 1933 hatten. Das Augenmerk wird hierbei vornehmlich auf die letzten Tage der Weimarer Republik gerichtet, besonders auf den Januar des Jahres 1933. Eine "objektive" Beantwortung dieser Frage war besonders in der Zeit des Kalten Krieges kaum möglich, da der ideologische Hintergrund die historische Bewertung überschattete. Die Bandbreite der historischen Bewertung ging von einer marxistischen Deutung, die in der Industrie den Wegbereiter schlechthin des Nationalsozialismus sah, bis hin zu einer extrem industriefreundlichen Auffassung, die fast jegliche Verbindung zwischen Industrie und Nationalsozialismus leugnete. Wie so oft scheint auch hier die Wahrheit in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen zu liegen.
Diese Mitte zu finden, darum bemüht sich diese Arbeit. Die verschiedenen Interpretationen werden kurz angedeutet, um schließlich zu einem eigenen historischen Urteil über die Rolle der Industrie bei Hitlers Machtergreifung zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Ablehnung der Politik Schleichers
- 2 Das Kölner Treffen zwischen Papen und Hitler am 4. Januar 1933
- 2.1 Die Rolle Kurt von Schröders – Repräsentant der Großindustrie?
- 2.2 Annäherungen zwischen der Industrie und Hitler
- 3 Entwicklungen nach dem Kölner Treffen
- 3.1 Tagebuchaufzeichnungen Goebbels bezüglich der Parteifinanzen
- 3.2 Treffen Papens mit Industriellen in Dortmund
- 3.3 Die zeitgenössische Bewertung des Kölner Treffens
- 4 Bewertung der industriellen Rolle bei der Machtergreifung
- 4.1 Unterschiedliche Bewertung der industriellen Verantwortung
- 4.2 Parteienfinanzierungen und politische Handlungen der Industrie
- 4.3 Bekennende industrielle Unterstützer der Nationalsozialisten
- 5 Zusammenfassendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der deutschen Industrie, insbesondere der Großunternehmer, auf Hitlers Machtergreifung im Januar 1933. Der Fokus liegt dabei auf den letzten Tagen der Weimarer Republik und den Ereignissen im Januar 1933. Ziel der Arbeit ist es, die Rolle der Industrie bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten zu analysieren und die unterschiedlichen Interpretationen dieser Rolle zu beleuchten.
- Die Ablehnung der Politik Kurt von Schleichers durch die deutsche Industrie
- Das Kölner Treffen zwischen Papen und Hitler und dessen Bedeutung für die Annäherung zwischen der Industrie und der NSDAP
- Die Entwicklungen nach dem Kölner Treffen, die zum Aufstieg Hitlers führten
- Die Bewertung der industriellen Verantwortung bei der Machtergreifung
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Rolle der Industrie im Kontext der Machtergreifung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Rolle der Industrie bei Hitlers Machtergreifung. Das erste Kapitel befasst sich mit der Ablehnung der Politik von Kurt von Schleicher durch die deutsche Industrie. Die Argumente der Industrie gegen Schleicher werden detailliert dargestellt. Kapitel 2 beleuchtet das Kölner Treffen zwischen Papen und Hitler, das als ein entscheidender Schritt in der Annäherung zwischen der Industrie und der NSDAP betrachtet werden kann. Die Rolle von Kurt von Schröder als Vermittler zwischen beiden Seiten wird dabei analysiert. Das dritte Kapitel beschreibt die Entwicklungen nach dem Kölner Treffen, die zur Machtergreifung Hitlers führten. Die Tagebuchaufzeichnungen von Goebbels bezüglich der Parteifinanzen und das Treffen Papens mit Industriellen in Dortmund werden dabei beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich der Bewertung der industriellen Rolle bei der Machtergreifung. Unterschiedliche Perspektiven auf die Verantwortung der Industrie werden dabei diskutiert. Die Kapitel 1 bis 4 gehen detailliert auf die Rolle der Industrie im Kontext der Machtergreifung ein, ohne jedoch den Ausgang des Prozesses zu verraten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle der deutschen Industrie, insbesondere der Großunternehmer, im Kontext der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933. Wichtige Schlüsselbegriffe sind die Ablehnung der Politik Schleichers, das Kölner Treffen zwischen Papen und Hitler, die Annäherung zwischen Industrie und NSDAP, die Bewertung der industriellen Verantwortung, die Parteifinanzen und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Rolle der Industrie im Kontext der Machtergreifung.
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- Peter Lindhorst (Autor), 2004, Aufmarsch der politischen Kräfte im Januar 1933 - Die Industrie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34745