Wie gelang es den Neokonservativen und der Christlichen Rechten in den USA ihre Anhängerschaft auf nationaler Ebene zu mobilisieren und schließlich die Macht im Weißen Haus zu erlangen? Heute ist es die Republikanische Partei in den USA, die über breite Mehrheiten im ganzen Land verfügt: „im Senat, im Repräsentantenhaus, beim Obersten Gericht, in den Einzelstaatsregierungen und –parlamenten.“1 Fest steht ebenfalls , dass die amerikanische Bevölkerung gegenwärtig politisch gespalten ist wie niemals zuvor in ihrer Geschichte. Jenseits der Polarisierung ist das Land seit den 1970er Jahren weit nach rechts gerückt.2 Kennzeichnend für amerikanische Politik im beginnenden 21. Jahrhundert ist die Tatsache, dass die Republikanische Partei die zentralen Politikbereiche beherrscht. Welche Bewegungen der Neuen Rechten standen hinter diesen politischen Erfolgen? Welchen Einfluss nahm dabei die Religiöse Rechte wahr? Seit etwa einem Vierteljahrhundert nimmt die Christliche Rechte in unterschiedlichem Maße Einfluss auf die Gesellschaft und das Weiße Haus. Mit der Wahl des älteren George Bush schien das Ende dieser Bewegung gekommen zu sein, da er der so genannten Moral Majority nicht sehr wohl gesonnen war. In Folge der 2. Bush-Administration aber zog mit George W. Bush ein den Fundamentalisten besonders nahe stehender born-again Christ ein. 3 Der endgültige Siegeszug der konservativen Revolution begann aber schon unter der Regierung Reagan. Dieser Rechtsruck erfolgte im Kontext einer Polarisierung der amerikanischen Bevölkerung. 4 „Man kann in den USA ein religiöses von einem säkularen Amerika unterscheiden.“ 5 Insbesondere bei den 39% der Amerikaner, die sich als wiedergeborene Christen bezeichnen, liegt eine Parteienpräferenz für die Republikaner vor. Das Entstehen der Neokonservativen und Neoreligiösen hängt zusammen mit dem Niedergang der alten „New Deal Coalition“. Sie war es, die unter Präsident Roosevelt die Unterstützung bisher ausgegrenzter Bevölkerungsgruppen gewann: [...] 1 Greven, Thomas: Die Republikaner: Anatomie einer amerikanischen Partei, München 2004, S. 15. 2 Vgl. ebd. 3 Vgl. Minkenberg, Michael: Die Christliche Rechte und die amerikanische Politik von der ersten bis zur zweiten Bush- Administration. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. 46, Bonn 2003, S. 23. 4 Vgl. Greven, S. 13. 5 ebd.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die demokratische Hegemonie nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die,,New Deal Politik“ der Demokraten
- Die Präsidentschaft Eisenhowers
- Die Konservative Revolution
- Die Gründung der National Review 1955
- Eine neue konservative Bewegung unter Barry Goldwater
- Die Basis der Bewegung: Die Young Americans for Freedom (YAF)
- Die Vorwahlen und der Präsidentschaftswahlkampf 1964
- Präsident Nixon und die „Southern Strategy“
- Die Neue Rechte
- Die Neue Rechte unter Viguerie, Weyrich und Phillips
- Die religiöse Neue Rechte
- Die Vereinigung von „Neuer Rechter“ und der „christlichen Rechten“ unter Ronald Reagan
- Ausblick: Die Bush-Administrationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Neokonservativen und die Christliche Rechte in den USA ihre Anhängerschaft auf nationaler Ebene mobilisieren und schließlich die Macht im Weißen Haus erlangen konnten.
- Der Aufstieg der konservativen Bewegung in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle der „New Deal Coalition“ und ihr Niedergang
- Die Entstehung und Entwicklung der Neokonservativen und der Christlichen Rechten
- Die Politisierung der Religiösen Rechten und ihre Integration in die Republikanische Partei
- Die Rolle der konservativen Medien und Bewegungen im Wahlkampf
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einführung beleuchtet die politische Polarisierung der USA im 21. Jahrhundert und stellt die zentrale Frage nach den Ursachen für den Aufstieg der Republikanischen Partei und der konservativen Bewegung.
- Kapitel 1 analysiert die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und die hegemoniale Rolle der „New Deal Politik“ der Demokraten. Dabei wird die antizyklische Wirtschafts- und Wohlfahrtspolitik der Demokraten sowie die Grenzen des Einflusses konservativer Republikaner wie Eisenhower und Nixon betrachtet.
- Kapitel 2 befasst sich mit der Entstehung der konservativen Revolution in den USA. Es beleuchtet die Gründung der National Review und die Rolle von William Buckley, die Entstehung einer neuen konservativen Bewegung unter Barry Goldwater sowie die Bedeutung der Young Americans for Freedom (YAF). Des Weiteren werden die Vorwahlen und der Präsidentschaftswahlkampf 1964 analysiert sowie die „Southern Strategy“ von Präsident Nixon erläutert.
- Kapitel 3 widmet sich der Neuen Rechten und ihren Protagonisten wie Viguerie, Weyrich und Phillips. Es beleuchtet die Rolle der religiösen Rechten und ihre Vereinigung mit den „Neuen Rechten“ unter Ronald Reagan.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der konservativen Bewegung, der Neokonservativen, der Christlichen Rechten, der „New Deal Coalition“, der „Southern Strategy“ und der politischen Polarisierung in den USA. Wichtige Konzepte sind unter anderem die Rolle der Religion in der Politik, die Mobilisierung von Wählern, die Medienlandschaft und die Entwicklung der Republikanischen Partei.
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- Markus Schubert (Autor), 2005, Die Neue Rechte in den USA, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34838