Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Publier des textes, profitez du service complet
Go to shop › Philologie Allemande - Littérature Allemande Moderne

Elfriede Jelinek als literarische Figur und öffentliche Person

Selbstinszenierungen einer Autorin

Titre: Elfriede Jelinek als literarische Figur und öffentliche Person

Mémoire de Maîtrise , 2004 , 106 Pages , Note: 2,0

Autor:in: Guido Scholl (Auteur)

Philologie Allemande - Littérature Allemande Moderne
Extrait & Résumé des informations   Lire l'ebook
Résumé Extrait Résumé des informations

Die Nobelpreisträgerin 2004, Elfriede jelinek, inszeniert sich bewusst selbst - öffentlich wie im eigenen Werk. Weil auch ihre Gegner und konstruktiven Kritiker immer ein Stück Jelinek-Inszenierung wagen. Wechselwirkungen zeigen und Ursachenforschung sind Ziel dieser Arbeit.
So sehr Jelinek die Zustände in der modernen Gesellschaft, vornehmlich in ihrer Heimat Österreich, mittels brutal anmutender Bilder anprangert und mit dem literarischen Finger auf jene zeigt, die ihrer Ansicht nach eine Schuld an den Missständen tragen, muss man doch davon ausgehen, dass sie keine Lehrfigur im Sinne einer Moralpredigerin sein will. Schon gar nicht ist sie ein Star im Boulevard-Sinn. Vielmehr geht es der Autorin darum, das, was ihrer Meinung nach ful ist im Staate Österreich, beim Namen zu nennen, es laut auszusprechen, um eben nicht zuzulassen, dass das passiert, was in Österreich als Negativbeispiel nach dem Zweiten Weltkrieg geschehen ist: Verdrängung und Vertuschung.
Das Moralisieren, das Lehren ist zwar nicht Jelineks Sache. Trotzdem kann man gerade in den neueren Texten wie Ein Sportstück und Das Werk beobachten, dass Autorin-Figuren auftreten. Diese heißen entweder explizit „Autorin“ oder im Sportstück Elfi Elektra. Solche Auftritte legen nahe, dass Jelinek bestimmten Inhalten eine besondere Stellung zu geben wünscht. Die teilweise übertrieben sarkastisch wirkenden Bühnenanweisungen bekräftigen diese Vermutung. Jelinek will Einfluss nehmen, allerdings zeigt die Ironie, mit der das geschieht, wie schwierig ihr diese Mission erscheint. Die Auftritte der Autorin-Figuren sowie die Regieanweisungen stellen deshalb einen wichtigen Aspekt bei der Selbstkonzeption Jelineks dar. An ihnen lässt sich ein interessantes Bild ablesen über ihre Selbstsicht, ihre Wahrnehmung der öffentlichen Sichtweise ihrer Person sowie ihre Auffassung der eigenen Position im Theater.
In den ersten beiden Abschnitten dieser Arbeit wird das literarische Werk Jelineks auf Merkmale von Selbstinszenierung untersucht. Dabei ist auch eine möglichst umfassende Interpretation der fraglichen Textstellen zu leisten, weil aus dem unmittelbaren Kontext Rückschlüsse zur Frage nach der Selbstinszenierung entstehen. Im dritten Teil folgt eine Beleuchtung Elfriede Jelineks als öffentlicher Person. Darin wird untersucht, wie und in welchem Maß das öffentliche Auftreten der Autorin auf eine Selbstinszenierung auch abseits der Bühne schließen lässt. Denn alles Leben ist immer auch Schauspiel.

Extrait


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Grundsätzliches zu den Auftritten der Autorin-Figuren in Jelineks Stücken
    • Quantität der Auftritte
  • Ein Sportstück, Das Werk, Regieanweisungen – Wie sich Jelinek im Theater selbst inszeniert
    • Ein Sportstück – Elfi Elektra/Die Autorin
      • Ein Mischwesen
        • Die Problematik autobiografischer Bezüge
        • „Künstliche Natürlichkeit“ – Die moderne Sage
        • Jelineks Gebrauch antiker Vorbilder
      • Antiker Krieg und Moderner Sport
      • Hektor und Achill – Angriffe auf die Autorin
        • Vorwurf der Aggressivität
        • Akzeptanz im eigenen Land
      • Elfi Elektra als Voyeurin in der Welt des Sports
        • Selbstkonzeption im ersten Monolog
        • Gleichmacher Sport
        • Elfi Elektra als Opfer
        • „Eine Göttin die nicht und nicht gebären kann“
      • Sport-Welt: lebendige und Tote
        • Die Welt der lebenden – eine geschlossene Gesellschaft
        • Zuschauer als Lebende - Sportler als Tote
        • Widerstand innerhalb der Masse
          • Die gegnerische Masse
      • Elfi Elektra auf der Suche
      • Der zweite Elektra-Monolog: Kampf dem „unseligen Geschlecht“
        • Der abgeschobene Vater
        • Jelineks Sicht des Matriarchats
        • Zuschreibung von geschlechtlicher Identität
        • Fiktionalität der Geschlechter
        • Elfi Elektra als Mörderin
        • Das Nicht-Opfer
        • Sex und Tod
        • Abschluss des zweiten Elektra Monologs
      • Der Auftritt der „Autorin“
        • Sprache und Stil
        • Ein Schlusswort
    • Das Werk - Die Rolle der Autorin
      • Die Autorin schaltet sich ein
      • Struktur des Monologs
        • Prinzip der Verdichtung und Verflechtung
        • Ein gelungenes Sprachspiel – Jelineks Auffassung vom Schreiben
      • „Von jetzt an gehts bergab“
      • Peters Antwort
      • Vergleich zur Autorin-Figur in Ein Sportstück
    • Regieanweisungen – Wie Jelinek (mit dem) Theater spielt
      • Ältere Stücke: Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaft und Krankheit oder moderne Frauen
      • Auswüchse der Ironie: Szenenanweisungen in Ein Sportstück, In den Alpen und Das Werk
      • Der Diskurs in den Szenenanweisungen
  • Öffentliche Auftritte - Extravaganz, Idealismus und Provokation
    • Agitation und Aufführungsboykott - Reaktionen zur Regierungsbeteiligung der FPÖ
      • „Kultur-Alarm“
        • Salzburger Festspiele 1999
        • Kampf dem Kulturkampf
      • Demonstrationen auf dem Stephansplatz
      • Widerstandslesungen
      • Das zweite Aufführungsverbot
    • Jelinek-Interviews: Über Politik, Sexualität, Selbstauslöschung und das Schreiben
      • Interviews zu Politik und Literatur
      • Vermischung von Privatem Literatur und Politik
    • Bilder
  • Nachbemerkung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Selbstinszenierung Elfriede Jelineks, sowohl in ihren literarischen Werken als auch in ihrem öffentlichen Auftreten. Ziel ist es, Jelineks Selbstverständnis und ihre Wahrnehmung im öffentlichen Raum zu analysieren. Die Untersuchung basiert auf einer detaillierten Interpretation ihrer Texte und ihres öffentlichen Engagements.

  • Die Darstellung der Autorin-Figur in Jelineks Theaterstücken
  • Die Rolle der Regieanweisungen als Ausdruck von Jelineks Selbstinszenierung
  • Jelineks öffentliches Auftreten und ihre politischen Aktionen
  • Der Zusammenhang zwischen Jelineks literarischem Werk und ihrem öffentlichen Image
  • Die Strategien der Selbstinszenierung in Bezug auf die Kritik und die öffentliche Wahrnehmung.

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Selbstinszenierung Elfriede Jelineks ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit. Sie betont die provokativen Aspekte von Jelineks Werk und stellt die Frage nach der Absicht der Autorin hinter ihrer oft drastischen Darstellung gesellschaftlicher Missstände. Die Einleitung verweist auf die Notwendigkeit, Jelineks Werk mutig und kritisch zu betrachten, um seine Bedeutung zu verstehen.

Grundsätzliches zu den Auftritten der Autorin-Figuren in Jelineks Stücken: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die Analyse, indem es die Häufigkeit und die Funktion von Autorin-Figuren in Jelineks Stücken untersucht. Es stellt die Frage nach der Bedeutung dieser Figuren für das Verständnis der Autorin und ihrer Selbstinszenierung. Die Quantität der Auftritte wird als Ausgangspunkt für die weitere Analyse der Funktion dieser Figuren betrachtet.

Ein Sportstück, Das Werk, Regieanweisungen – Wie sich Jelinek im Theater selbst inszeniert: Dieses Kapitel analysiert die Selbstinszenierung Jelineks in drei ausgewählten Stücken: "Ein Sportstück", "Das Werk" und im Umgang mit Regieanweisungen. Es untersucht die Figur der Elfi Elektra in "Ein Sportstück" als ein komplexes Mischwesen, das Aspekte der Autorin selbst spiegelt. Die Analyse der Regieanweisungen beleuchtet, wie Jelinek durch ihre Inszenierungsvorschläge die Interpretation ihrer Stücke aktiv mitbestimmt und ihre eigene Perspektive in das Werk einbringt. Der Vergleich mit anderen Stücken erweitert die Perspektive auf ihre Entwicklung als Autorin und ihre Strategien der Selbstinszenierung.

Öffentliche Auftritte - Extravaganz, Idealismus und Provokation: Dieses Kapitel befasst sich mit Jelineks öffentlichem Auftreten, ihren politischen Aktionen und Interviews. Es untersucht, inwiefern ihr öffentliches Engagement als eine Form der Selbstinszenierung interpretiert werden kann. Die Analyse fokussiert auf ihre kontroversen Positionen und die Reaktionen darauf, die ebenfalls zur Konstruktion ihres öffentlichen Bildes beitragen. Die Kapitel verbindet die Analyse von Interviews und öffentlichen Aktionen mit visuellen Beispielen, um das Gesamtbild ihrer Selbstinszenierung zu vervollständigen.

Schlüsselwörter

Elfriede Jelinek, Selbstinszenierung, Autorin-Figur, Theater, Regieanweisungen, öffentliches Auftreten, Politik, Literatur, Österreich, Identität, Provokation, Autobiografie, Moderne, Kritik, Gesellschaft.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Selbstinszenierung Elfriede Jelineks

Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?

Diese Arbeit untersucht die Selbstinszenierung Elfriede Jelineks in ihren literarischen Werken und ihrem öffentlichen Auftreten. Analysiert werden Jelineks Selbstverständnis und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit anhand einer detaillierten Interpretation ihrer Texte und ihres Engagements.

Welche Aspekte von Jelineks Selbstinszenierung werden untersucht?

Die Analyse umfasst die Darstellung der Autorin-Figur in Jelineks Theaterstücken, die Rolle der Regieanweisungen als Ausdruck der Selbstinszenierung, Jelineks öffentliches Auftreten und politische Aktionen, den Zusammenhang zwischen literarischem Werk und öffentlichem Image sowie die Strategien der Selbstinszenierung im Kontext von Kritik und öffentlicher Wahrnehmung.

Welche Stücke werden im Detail analysiert?

Die Arbeit analysiert insbesondere die Stücke "Ein Sportstück", "Das Werk", und verwendet weitere Stücke wie "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte", "Stützen der Gesellschaft" und "Krankheit oder moderne Frauen" als Vergleichsmaterial. Der Fokus liegt auf der Figur der Elfi Elektra in "Ein Sportstück" als komplexes Mischwesen, das Aspekte der Autorin spiegelt.

Wie wird die Rolle der Regieanweisungen behandelt?

Die Regieanweisungen werden als Ausdruck von Jelineks Selbstinszenierung untersucht. Analysiert wird, wie Jelinek durch ihre Inszenierungsvorschläge die Interpretation ihrer Stücke mitbestimmt und ihre eigene Perspektive einbringt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ironie und des Diskurses in den Szenenanweisungen in den ausgewählten Stücken.

Wie wird Jelineks öffentliches Auftreten dargestellt?

Das Kapitel zu Jelineks öffentlichem Auftreten behandelt ihre politischen Aktionen, Interviews, Reaktionen auf die Regierungsbeteiligung der FPÖ (z.B. "Kultur-Alarm" bei den Salzburger Festspielen 1999), Demonstrationen und Aufführungsverbote. Es untersucht, inwiefern dieses Engagement als Selbstinszenierung interpretiert werden kann.

Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?

Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: einer Einleitung, grundsätzlichen Ausführungen zu Autorin-Figuren in Jelineks Stücken, einer detaillierten Analyse von "Ein Sportstück", "Das Werk" und der Rolle der Regieanweisungen, Jelineks öffentlichen Auftritten und einer Nachbemerkung. Jedes Kapitel untersucht verschiedene Facetten von Jelineks Selbstinszenierung.

Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Elfriede Jelinek, Selbstinszenierung, Autorin-Figur, Theater, Regieanweisungen, öffentliches Auftreten, Politik, Literatur, Österreich, Identität, Provokation, Autobiografie, Moderne, Kritik, Gesellschaft.

Welche Ziele verfolgt die Arbeit?

Die Arbeit zielt darauf ab, Jelineks Selbstverständnis und ihre öffentliche Wahrnehmung zu analysieren. Sie möchte die Strategien ihrer Selbstinszenierung aufzeigen und den Zusammenhang zwischen ihrem literarischen Werk und ihrem öffentlichen Image beleuchten.

Wie ist die Arbeit strukturiert?

Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Die einzelnen Kapitel untersuchen verschiedene Facetten von Jelineks Selbstinszenierung, beginnend mit der Analyse von Autorin-Figuren in ihren Stücken bis hin zu ihrem öffentlichen Auftreten und politischen Engagements.

Fin de l'extrait de 106 pages  - haut de page

Résumé des informations

Titre
Elfriede Jelinek als literarische Figur und öffentliche Person
Sous-titre
Selbstinszenierungen einer Autorin
Université
University of Hannover  (Seminar für Deutsche Literatur und Sprache)
Note
2,0
Auteur
Guido Scholl (Auteur)
Année de publication
2004
Pages
106
N° de catalogue
V34930
ISBN (ebook)
9783638350044
ISBN (Livre)
9783638704557
Langue
allemand
mots-clé
Selbstinszenierungen Autorin Elfriede Jelinek Figur Person
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
Guido Scholl (Auteur), 2004, Elfriede Jelinek als literarische Figur und öffentliche Person, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34930
Lire l'ebook
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
  • Si vous voyez ce message, l'image n'a pas pu être chargée et affichée.
Extrait de  106  pages
Grin logo
  • Grin.com
  • Page::Footer::PaymentAndShipping
  • Contact
  • Prot. des données
  • CGV
  • Imprint