„Ich beschwöre euch bei dem teuren Leben König Karls, beschützt mich, den Vertriebenen, mit Waffengewalt, der ich verbannt bin aus meinem Land und
der Ehre des Thrones beraubt.“ 1 Diese Worte richtete Papst Leo III. an den Herzog Winigis, nachdem ein Attentat während einer Bittprozession auf ihn versucht worden war. Die Textstelle entstammt aus dem Karlsepos. Ihr folgend wird ein Zusammentreffen des Papstes mit dem fränkischen König Karl in Paderborn und des dabei vollzogenen Zeremoniells beschrieben.
1.2 Aufbau und Methode der Arbeit
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit ein lyrisches Gedicht aus dem Mittelalter zur Entnahme wichtiger Daten und Fakten dienen kann. An welchen Stellen ließe sich von Übertreibungen oder dichterischer Freiheit reden, an welchen anderen Punkten hingegen nicht. Dazu dienen soll das sogenannte Karlsepos, welches in Kapitel 2 näher untersucht wird.
Da sich immer ein verzerrtes Bild eines Ereignisses ergibt, wenn nur eine Partei bzw. Seite untersucht wird, stellt Kapitel 3 weitere wichtige Quellen der damaligen Zeit vor. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden danach in Kapitel 4 beschrieben.
Abschließend soll erneut die Frage nach der Eignung des lyrischen Gedichtes als Quelle untersucht werden. Eine Kopie der Quelle befindet sich im Anhang.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau und Methode der Arbeit
- Überblick über den Forschungsstand
- Die Quelle „De Karolo rege et Leone papa”
- Einordnung der Quelle in den historischen Kontext
- Vorgeschichte zum Zusammentreffen nach dem „Karlsepos”
- Empfangszeremoniell
- Nach dem Zeremoniell
- Besonderheiten der Quelle
- Weitere Quellen zum Paderborner Treffen
- Die Vita Papst Leos III. aus dem Liber Pontificalis
- Die Reichsannalen
- Die Vita Karls des Großen von Einhard
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Die Vita Papst Leos III. aus dem Liber Pontificalis
- Die Reichsannalen
- Die Vita Karls des Großen von Einhard
- Zur Fragestellung
- Tendenzen und Ziele des Autors des Karlsepos
- Eignung des Gedichtes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Karlsepos, ein lyrisches Gedicht aus dem Mittelalter, im Hinblick auf seine Eignung als Quelle für historische Ereignisse. Ziel ist es, die Verlässlichkeit des Gedichtes zu beurteilen und zu untersuchen, inwieweit es zuverlässige Daten und Fakten liefert. Darüber hinaus werden weitere wichtige Quellen aus der Zeit des Zusammentreffens von Karl dem Großen und Papst Leo III. in Paderborn herangezogen, um einen umfassenden Einblick in das Ereignis zu gewinnen.
- Analyse des Karlsepos als Quelle
- Vergleich mit anderen zeitgenössischen Quellen
- Eignung des Gedichtes als Quelle
- Rekonstruktion des Zusammentreffens von Karl dem Großen und Papst Leo III.
- Untersuchung der tendenziösen Darstellung des Karlsepos
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Fragestellung, den Aufbau und die Methode der Untersuchung sowie den Forschungsstand zum Thema dar. Kapitel 2 analysiert die Quelle „De Karolo rege et Leone papa”, das Karlsepos, und ordnet es in den historischen Kontext ein. Des Weiteren werden die Vorgeschichte des Zusammentreffens von Karl dem Großen und Papst Leo III., das Empfangszeremoniell und weitere Besonderheiten des Gedichtes behandelt. Kapitel 3 beschäftigt sich mit weiteren Quellen zum Paderborner Treffen, wie der Vita Papst Leos III. aus dem Liber Pontificalis, den Reichsannalen und der Vita Karls des Großen von Einhard. Kapitel 4 zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Quellen auf. Im letzten Kapitel wird die Frage nach der Eignung des Karlsepos als Quelle erneut aufgegriffen.
Schlüsselwörter
Karl der Große, Papst Leo III., Paderborn, Karlsepos, „De Karolo rege et Leone papa”, Quellenkritik, historische Quellen, Mittelalter, Empfangszeremoniell, Liber Pontificalis, Reichsannalen, Vita Karls des Großen von Einhard
- Citation du texte
- Julian Gedig (Auteur), 2004, De Karolo rege et Leone Papa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34945