Etwa 1975 kam es in den Küstengewässern von Amity Island zu drastischen Veränderungen. Schwimmer und Surfer verschwanden plötzlich, das Baden im bis dato bekannten und damit weitgehend sicheren Meer wurde zu einem Wagnis. Es dauerte nicht lange, bis bestimmte Personen anhand der Veränderungen eine Diagnose aufstellten, welche einen riesigen Hai zum Inhalt hatte, der aus unbekannten Gründen (vermutlich durch Veränderungen von Meeresströmungen) in die vorher ruhigen und über eine lange Zeit hinweg unveränderten Gewässer eingedrungen war. Diese Personen, ich will sie im Folgenden „Hai-Theoretiker“ nennen, sahen sich genötigt, den Autoritäten, dem Establishment also, ihre Entdeckung mitzuteilen. Dafür ernteten sie zunächst nur Spott, die Hai-Theorie wurde aus monetären Gründen und aufgrund von Verdrängungshandlungen so lange es ging ignoriert. So mussten die Hai-Theoretiker also auf sich gestellt Wege finden, das Problem mit dem Hai zu lösen, wofür sie ihn zunächst verstehen mussten.
Die Frage, was der Film „Jaws“ (dt.: „Der weiße Hai“) mit der hier langsam beginnenden Arbeit zu tun hat, kann sich dem Leser nun sicherlich stellen. Daher werde ich die Küstengewässer um Amity Island nun als das Leben (in all seinen Bereichen) bezeichnen, die Veränderungen in der Strömung desselben unter anderem als den Beginn des Informationszeitalters, als Nachwirkungen der Weltkriege, als Wirtschaftskrisen…. Durch diese Veränderungen taucht der Hai auf, in dieser Metapher das Phänomen, das ich fortan Postmoderne nennen will (auch, wenn dieser Begriff noch geklärt werden soll, wichtig wird jedoch eher der Inhalt desselben sein, wenn wir den Hai nämlich „Aih“ nennen, bleibt er dennoch, was er ist). Das Auftauchen bringt Veränderungen mit sich, in diesem Fall keine toten Schwimmer, sondern neue Formen von Kunst, Philosophie, Literatur, Arbeit… Veränderungen also, welche sich auf das gesamte Leben beziehen. Diese Veränderungen sind zwar offensichtlich, Antworten nach der Frage, welche Gründe für das Auftauchen derselben bestehen, werden aber zum großen Teil nur belächelt. Warum das so ist, werde ich später auch zu klären versuchen. Die Hai-Theoretiker nenne ich nun Lyotard, Welsch, Zech, Luhmann…
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort oder: Veränderungen in Strömungen.
- Einleitende Worte und Begriffsbestimmung.
- Das Ende der großen Erzählungen..
- Paradigmen und Wechsel
- Moderne Paradigmen
- Postmoderne Weltbilder.
- Postmoderne Realitäten.
- Requiem für die universelle Realität und die objektive Ordnung.
- Neue Welt(un)ordnung(en) .
- Das postmoderne Individuum..
- Postmoderne Arbeit und postmoderne Betriebe..
- Die dritte Industrielle Revolution und ihre Folgen.
- Neue Arbeitsformen in der Postmoderne .
- Integration des Arbeitenden.........
- Das Organisationsmodell der Heterarchie
- Die Pädagogik als Wegbereiterin zu einer neuen Form der Organisation
- Schlussfazit und Ausblick.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der Postmoderne, indem sie dessen Ursprung, seine Entwicklung und Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche analysiert. Ziel ist es, eine umfassende Abstraktion des Paradigmenwechsels zu erreichen, der mit der Postmoderne einhergeht.
- Das Ende der großen Erzählungen und der Wandel zu neuen Paradigmen
- Die Herausforderungen der postmodernen Weltbilder
- Die Auswirkungen der Postmoderne auf das Individuum, die Arbeit und die Organisation
- Die Rolle der Pädagogik im Kontext der postmodernen Gesellschaft
- Die Bedeutung des Begriffs "Abstraktion" für das Verständnis der Postmoderne
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Postmoderne und einer Definition des Begriffs "Abstraktion". Sie verfolgt dabei den Ansatz, die Postmoderne als ein Phänomen zu begreifen, das durch Veränderungen in der Gesellschaft und im Leben des Menschen entsteht.
Im zweiten Kapitel werden die "großen Erzählungen" der Moderne beleuchtet und deren Ende als Ausgangspunkt für die Entstehung der Postmoderne diskutiert. Hier werden wichtige Konzepte wie Paradigmen und Paradigmenwechsel im Kontext der Modernisierungsprozesse betrachtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den postmodernen Weltbildern und deren Auswirkungen auf die Realität. Die Arbeit beleuchtet die Pluralisierung von Wahrheiten, die Fragmentierung von Wissen und die Auflösung von eindeutigen Ordnungssystemen.
Im vierten Kapitel werden die Auswirkungen der Postmoderne auf das Individuum erörtert. Hier werden die Veränderungen im Selbstverständnis, die Herausforderungen der Individualisierung und die Bedeutung von Subjektivität im postmodernen Kontext beleuchtet.
Das fünfte Kapitel analysiert die Veränderungen in der Arbeitswelt und den Einfluss der Postmoderne auf Arbeitsformen und -bedingungen. Es werden die Folgen der dritten industriellen Revolution, die Entstehung neuer Arbeitsformen und die Integration der Arbeitnehmer in die postmodernen Arbeitsstrukturen betrachtet.
Schlüsselwörter
Postmoderne, Abstraktion, Paradigmenwechsel, große Erzählungen, Weltbilder, Individuum, Arbeit, Organisation, Pädagogik, Heterarchie, Moderne, Informationszeitalter, Wirtschaftskrisen, Philosophie, Kunst, Literatur.
- Quote paper
- Thomas Döll (Author), 2004, Die Postmoderne - Versuchte Abstraktion eines Paradigmenwechsels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34959