Der gewählte Titel „Vielfalt in der Einheit“ schien für diese Arbeit geeignet, da Historiker wie Hans Mommsen ihre Kritik am Konzept der politischen Religion äußern beziehungsweise es für den Nationalsozialismus als nicht zutreffend empfinden. Dies wird auf die fehlende ideologische Einheit zurückgeführt, weil damit angeblich ein Widerspruch zu den Vorstellungen des Regimes, eine Volksgemeinschaft unter dem Banner der arischen Rasse zu formen, gegeben sei. Dieser Kritik widerspreche ich insofern, da sie für die Beurteilung des Nationalsozialismus im Konzept der politischen Religion nicht entscheidend ist.
Dazu soll das Konzept der Politischen Religionen kurz vorgestellt werden. Zudem werden einzelne Positionen von Theoretikern vorgestellt, die sich für das Konzept der politischen Religion entschieden haben und dort wird ersichtlich, dass der ideologische Aspekt gar nicht im Mittelpunkt steht. Weiterhin wird ein Vergleich zwischen den Vorstellungen Hitlers und Rosenbergs erfolgen.
Dieser Vergleich soll verdeutlichen, dass die ideologischen Vorstellen auf den ersten Blick wirklich zu variieren scheinen, andererseits zeigt sich, dass auch in beiden Positionen Gemeinsamkeiten stecken, die diese Vielfalt wiederum gar nicht so eindeutig erscheinen lässt. Dies ist insofern von Bedeutung, da Hitler sämtliche ideologische Vorstellungen tolerierte, solange sie nicht zu stark von seiner eigenen Weltanschauung abwichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Nationalsozialismus als politische/säkulare Religion
- Was ist politische Religion?
- Die politische Religion des Nationalsozialismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Nationalsozialismus als eine Form der politischen Religion, die den Glauben an die Autorität Hitlers und eine „innerweltliche Religiosität“ beinhaltet. Der Fokus liegt darauf, zu beleuchten, ob der Nationalsozialismus trotz fehlender einheitlicher ideologischer Basis und eines zentralen Programms als politische Religion betrachtet werden kann.
- Das Konzept der politischen Religion und seine Charakteristika
- Die Rolle von Totalitarismus und Säkularisierung im Kontext der politischen Religion
- Die innerweltliche Religiosität des Nationalsozialismus
- Der Vergleich der ideologischen Vorstellungen Hitlers und Rosenbergs
- Die Bedeutung des Rassenbegriffs und des Antisemitismus in der NS-Ideologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den Ansatz, den Nationalsozialismus als politische Religion zu betrachten. Die Kritik am Konzept der politischen Religion wird angesprochen und durch die Vorstellung des Konzepts widerlegt. Es wird der Vergleich zwischen den ideologischen Vorstellungen Hitlers und Rosenbergs angekündigt.
Der Nationalsozialismus als politische/säkulare Religion
Was ist politische Religion?
Dieser Abschnitt definiert das Konzept der politischen Religion und beschreibt seine Charakteristika, wobei die Bedeutung der Autorität, der Gesellschaft und der Deutung der Geschichte hervorgehoben wird. Die innerweltliche Religiosität als Kennzeichen politischer Religionen wird erläutert.
Die politische Religion des Nationalsozialismus
Dieser Abschnitt beleuchtet die Sichtweise von Eric Voegelin, Raymond Aron und Frederick A. Voigt, die den Nationalsozialismus als politische Religion deuten. Der Staat als Ersatz für das Göttliche, die Bedeutung des Personenkults um Hitler und die Abwesenheit eines rationalen Heilsversprechens werden analysiert.
Schlüsselwörter
Politische Religion, Nationalsozialismus, Totalitarismus, Säkularisierung, innerweltliche Religiosität, Autorität, Volksgemeinschaft, Rassenbegriff, Antisemitismus, Hitler, Rosenberg, Voegelin, Aron, Voigt.
- Citar trabajo
- Harald Hornmacher (Autor), 2015, Vielfalt in der Einheit. Die Politische Religion des Nationalsozialismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350628