Grundlegende Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen stellen Unternehmen heute vor vielfältige Herausforderungen. Die Globalisierung, der Wandel von Verkäufer- zu Käufermärkten und die immer kürzer werdenden Produktlebens- und Innovationszyklen beeinflussen das wirtschaftliche Handlungsfeld. Gerade Industrieunternehmen spüren den Innovationsdruck der Märkte. Durch die anhaltende Steigerung der Produktkomplexität und die wachsenden Kundenansprüche bezüglich des Individualisierungsgrades bleiben Industriebetriebe heute nur noch wettbewerbsfähig, wenn sie ihre externen Wertschöpfungsanteile erhöhen.
Diese Entwicklungen haben einen besonders starken Einfluss auf die Ausrichtung und Funktion der Beschaffung. Mit einer sinkenden Wertschöpfung im Unternehmen steigt die Relevanz eines reibungslosen Beschaffungsprozesses. Das einzelne Unternehmen kämpft nicht mehr allein um eine bessere Wettbewerbsposition, sondern die gesamte Wertschöpfungskette ist an der Optimierung der Prozesse beteiligt. Die Beschaffung wird dabei zur strategisch entscheidenden Schnittstelle. Sie gewinnt aber nicht nur wesentlich an Bedeutung, sondern sieht sich auch fundamentalen Änderungsprozessen gegenüber.
Vor diesem Hintergrund hat sich das Supply Chain Management (SCM) in den letzten Jahren zu einem wichtigen Managementkonzept entwickelt. Mit dem ganzheitlichen Ansatz ist die Erkenntnis verbunden, dass es zur Erfüllung der veränderten Marktanforderungen nicht mehr ausreicht unternehmensinterne Abläufe zu optimieren, sondern eine Verlagerung der Perspektive auf unternehmensübergreifende Zusammenarbeit notwendig wird. Die Erfolge von Automobilherstellern wie DaimlerChrysler, Ford und VW zeigen die Potenziale, die durch eine umfassende Fokussierung auf das Konzept möglich sind. Das ganzheitliche Verständnis von SCM bedeutet damit auch weitreichende Auswirkungen für die Versorgungsseite eines Unternehmens. Veränderungen in der Beschaffung sind nicht nur Voraussetzung für den Erfolg von SCM, sondern auch als Konsequenz der Umsetzung des Konzepts zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 1.2 Vorgehensweise
- 2 Grundlagen
- 2.1 Supply Chain Management
- 2.1.1 Entwicklung des SCM
- 2.1.2 Motive für SCM
- 2.1.2.1 Dynamik in der Supply Chain
- 2.1.2.2 Kundenorientierung
- 2.1.2.3 Konzentration auf Kernkompetenzen
- 2.1.3 Grundprinzipien des SCM
- 2.1.4 Ziele und Aufgaben des SCM
- 2.1.5 Instrumente des SCM
- 2.1.6 Der Einsatz von Kennzahlen im SCM
- 2.2 Beschaffung in Industriebetrieben
- 2.2.1 Entwicklung der Beschaffungsfunktion
- 2.2.2 Ziele und Aufgaben der Beschaffung
- 2.2.3 Instrumente der Beschaffung
- 2.2.4 Der Einsatz von Kennzahlen in der Beschaffung
- 3 Auswirkung von SCM auf die Beschaffung in Industriebetrieben
- 3.1 Die Beschaffung als Teilbereich der SCM-Aktivitäten
- 3.2 Betrachtung der Funktionsebenen von SCM
- 3.2.1 Auswirkungen auf Gestaltungsebene (Supply Chain Design)
- 3.2.1.1 Grundtypen des Supply Chain Designs
- 3.2.1.2 Merkmale der Grundtypen
- 3.2.1.3 Konsequenzen der Grundtypen für die Beschaffung
- 3.2.1.3.1 Schlanke Supply Chains
- 3.2.1.3.2 Bewegliche Supply Chains
- 3.2.1.3.3 Verbundene Supply Chains
- 3.2.1.3.4 Schnelle Supply Chains
- 3.2.2 Auswirkungen auf Planungsebene (Supply Chain Planning)
- 3.2.2.1 Strategien der Beschaffungspolitik
- 3.2.2.1.1 Umbau der Beschaffungsprozesse
- 3.2.2.1.2 Beschaffungsorganisation und -aufgaben
- 3.2.2.1.3 Kooperationen mit Lieferanten
- 3.2.2.2 Sourcingstrategien
- 3.2.2.2.1 Single Sourcing
- 3.2.2.2.2 Modular Sourcing
- 3.2.2.2.3 Global Sourcing
- 3.2.2.3 Strategien der Materialbereitstellung
- 3.2.2.3.1 Einstufige Lagerkette
- 3.2.2.3.2 Just-in-Time (JiT)
- 3.2.2.3.3 Just-in-Sequence (JiS)
- 3.2.3 Auswirkungen auf Ausführungs- und Kontrollebene (Supply Chain Execution and Controlling)
- 3.2.3.1 Konsequenzen des Servicelevels
- 3.2.3.2 Konsequenzen der Flexibilität
- 3.2.3.3 Konsequenzen der Supply-Chain-Gesamtkosten
- 3.2.3.4 Konsequenzen des Gesamtbestands
- 3.3 Potenziale und Problembereiche von SCM in der Beschaffung
- 4 Praxisbeispiel: Ford Europa
- 4.1 Das Unternehmen
- 4.2 Umsetzung von SCM im Unternehmen
- 4.3 Auswirkungen der SCM-Strategie auf die Beschaffung
- 5 Resümee und Ausblick
- Entwicklung und Grundprinzipien des SCM
- Ziele und Aufgaben des SCM in der Beschaffung
- Auswirkungen von SCM auf die Beschaffung in verschiedenen Funktionsebenen (Design, Planung, Ausführung und Kontrolle)
- Sourcingstrategien im Kontext von SCM
- Potenziale und Problembereiche von SCM in der Beschaffung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Implikationen des Supply Chain Managements (SCM) für die Beschaffung eines Industriebetriebs. Sie untersucht die Entwicklung und die Motive des SCM sowie die Auswirkungen von SCM auf die Beschaffung in verschiedenen Funktionsebenen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Supply Chain Managements und die Vorgehensweise der Arbeit ein. Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundlagen des Supply Chain Managements und der Beschaffung in Industriebetrieben, einschließlich ihrer Entwicklung, Ziele, Aufgaben und Instrumente.
Das dritte Kapitel analysiert die Auswirkungen von SCM auf die Beschaffung in Industriebetrieben. Es betrachtet die Auswirkungen von SCM auf die Gestaltungsebene (Supply Chain Design), die Planungsebene (Supply Chain Planning) und die Ausführungs- und Kontrollebene (Supply Chain Execution and Controlling).
Im vierten Kapitel wird ein Praxisbeispiel von Ford Europa vorgestellt, das die Umsetzung von SCM und die Auswirkungen auf die Beschaffung demonstriert.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, Beschaffung, Industriebetrieb, SCM-Aktivitäten, Funktionsebenen, Design, Planung, Ausführung, Kontrolle, Sourcingstrategien, Potenziale, Problembereiche.
- Arbeit zitieren
- Malgorzata Strauß (Autor:in), 2004, Implikationen des Supply Chain Managements für die Beschaffung eines Industriebetriebs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35065