Rituale sind wirkmächtig und allgegenwärtig. Ein Leben ohne rituelle Praxen ist in unserer gegenwärtigen Gesellschaft nur schwer vorstellbar, auch wenn viele gar nicht wissen, dass sie von Tag zu Tag selbst Rituale ausführen. Wer kennt sie nicht, die festen Abläufe, die uns durch den Alltag begleiten, unser Miteinander regeln und uns Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Sei es die morgendliche Routine nach dem Aufstehen mit einer Tasse Kaffee und einem Croissant zum Frühstück, die jährliche Geburtstagsfeier, bei der das Geburtstagskind die Kerzen auf der Torte auspustet und sich etwas wünscht oder das Singen und Jubeln der begeisterten Fans im Fußballstation, wenn die Lieblingsmannschaft auf dem Feld um den Sieg kämpft.
Rituale strukturieren die Gesellschaft und sorgen für ihren Erhalt. Sie spielen eine große Rolle im menschlichen Zusammenleben und haben für die Entstehung, Regulation und Veränderung des Sozialen eine weitaus größere Bedeutung, als ihnen meist zugesprochen wird. Zu oft werden Rituale in unserem Kulturkreis nicht wahrgenommen und bloß mit Religion, Sekten, Kulten und ihren Gewalttaten oder Voodoo-Zauber assoziiert. Aber was genau sind Rituale eigentlich? Welche Funktion haben sie und welche Wirkungen üben rituelle Abläufe auf den Menschen beziehungsweise die Gesellschaft aus? Mit diesen Fragestellungen werde ich mich in meiner Hausarbeit mit dem Thema „Rituale und ihre soziale Bedeutung am Beispiel des Rauchens“ beschäftigen.
Der Fokus dieser Arbeit liegt vor allem darauf, die soziale Bedeutung von Ritualen hervorzuheben und diese am Beispiel des Rauchens als soziales Ritual zu verdeutlichen. Dazu möchte ich mich zunächst mit dem vielseitigen Begriff des „Ritual[s]“ (STOLLBERG-RILINGER 2013, S. 1) auseinandersetzen und versuchen, eine geeignete sozialwissenschaftliche Definition zu finden. Nachdem ich die Merkmale, Formen und Funktionen des Rituals beschrieben habe, werde ich die Bedeutung von Ritualen in ihren Anfangszeiten von ihrer neuzeitlichen Bedeutung unterscheiden.
Danach widme ich mich dem Kapitel des Rauchens als soziales Ritual: Was sind Ritualaspekte des Rauchens und welche Rolle spielen dabei Regeln und Routinen des Rauchers? Welche Bedeutung hat das Rauchen für Raucher/innen? Ist Rauchen für sie ein Ritual?
Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse in einem Resümee zusammengefasst, in dem die zuvor formulierten Fragestellungen beantwortet werden und ein Ausblick gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist ein Ritual?
- Definition und Merkmale des Rituals
- Standardisierung und Wiederholung
- Aufführungscharakter und Alltagsunterbrechung
- Symbolizität
- Performativität
- Sozialbezug und Gemeinschaftlichkeit
- Formen von Ritualen
- Funktionen eines Rituals
- Rauchen als Ritual
- Ritualaspekte des Rauchens
- Raucher/innen über das Rauchen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Thematik von Ritualen und ihrer sozialen Bedeutung, am Beispiel des Rauchens. Ziel ist es, die vielseitigen Facetten des Ritualbegriffs zu beleuchten und die Rolle des Rauchens als soziales Ritual zu untersuchen.
- Definition und Merkmale des Rituals
- Funktionen von Ritualen in verschiedenen Gesellschaften
- Rituale als Ausdruck von sozialer Ordnung und Gemeinschaft
- Die Rolle des Rauchens als soziales Ritual
- Bedeutung von Ritualen im Kontext von Gesundheit und Konsum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz von Ritualen in der heutigen Gesellschaft. Im zweiten Kapitel wird der Begriff "Ritual" definiert und seine Merkmale wie Standardisierung, Wiederholung, Aufführungscharakter und Symbolizität werden näher beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich den Funktionen von Ritualen und deren Bedeutung für die soziale Ordnung und die Gemeinschaftsbildung. Im vierten Kapitel wird das Rauchen als soziales Ritual untersucht, wobei die Ritualaspekte des Rauchens sowie die Erfahrungen von Raucher/innen im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Rituale, soziale Bedeutung, Rauchen, Standardisierung, Wiederholung, Aufführungscharakter, Symbolizität, Performativität, Gemeinschaftlichkeit, Sozialordnung, Gesundheit, Konsum.
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- Anonym (Autor), 2016, Das Soziale als Ritual. Das Rauchen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350662