In dieser Arbeit möchte ich mich mit dem Wandel im Konzept von Autorschaft beschäftigen. Hierfür möchte ich den Umgang dreier Autoren mit dieser Thematik erläutern und meine These stärken, dass man die aufgegriffenen Werke bzgl. dieses Themas auf einem Kontinuum anordnen kann. Dieses sieht am ersten Pol ein sehr starkes Konzept von Autorschaft vor, das ich anhand von Ovid und einigen seiner Aussagen zum Thema nachzeichnen möchte. Den Gegenpol bildet das Konzept Ransmayrs in der „letzten Welt“, das ganz dem der Postmoderne entspricht und dem Autor eine tragende Rolle in der Literatur(interpretation) abspricht. Dazwischen liegt Süskinds „Parfum“, der – nach meiner Interpretation – diesen Wandel narrativ nachzeichnet und mit einem eher Ovidischen Konzept beginnt, jedoch im postmodernen Schema mit seinem sterbenden Protagonisten endet.
Im Folgenden werde ich für dieses Vorhaben die postmoderne (Literatur)Theorie aufgreifen und auf ihre Anwendbarkeit auf „Die letzte Welt“ und „Das Parfum“ überprüfen. Später möchte ich mich verstärkt mit dem Autorkonzept der Romane und mit dem Ovids auseinandersetzen, um im Fazit zu meiner These zurückzukehren. Da der Begriff und das Verständnis von ,Künstlerʻ und ,Autorʻ mit der Debatte um Originalität einhergeht, beschäftige ich mich mit dem intertextuellen Verständnis, das die Werke vermitteln. Die Behandlung von Intertextualität im Parfum und der letzten Welt ist in der Forschung häufig anzutreffen, ebenso deren Übertragung auf das postmoderne Theoriegebäude. Relativ neu scheint mir bisher jedoch die direkte Anwendung auf das Konzept von Autorschaft und die direkte Gegenüberstellung dieser drei Autoren bzw. Künstlerfiguren anhand eines Kontinuums, das sich durch die Erzählweise Süskinds besonders gut darlegen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Postmoderne
- 1.1 Mythos - Ratio
- 1.2 Teleologischer Fortschritt - Apokalypse
- 1.3 Offenheit - Geschlossenheit
- 1.4 Hybridisierung
- 1.5 Tod des Autors – literarische Unsterblichkeit
- 2. Postmoderne als Romanmaterial
- 2.1 Der verlorene Autor in Ransmayrs Die letzte Welt
- 2.2 Der kreative, scheiternde Künstler in Süskinds Parfum
- 3. Der Autor zwischen Genie und Kopie
- 3.1 Das Selbstkonzept Ovids Christoph
- 3.2 Das sammelnde Genie im Parfum
- 3.3 Der Verlust des Autors in der letzten Welt
- 3.4 Das Kontinuum der Intertextualität
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel im Konzept von Autorschaft im Kontext der Postmoderne und analysiert, wie drei Autoren – Ovid, Christoph Ransmayr und Patrick Süskind – dieses Thema in ihren Werken behandeln. Die Analyse zeigt, dass die drei Werke auf einem Kontinuum der Autorschaft angeordnet werden können, mit Ovid als Vertreter einer starken Autorschaft und Ransmayr als Verkörperung der postmodernen Auflösung des Autors. Süskinds Parfum nimmt eine Mittlerposition ein, indem es den Wandel des Autors von einem Ovidischen Konzept hin zu einer postmodernen Perspektive nachzeichnet.
- Die Postmoderne als literarische Strömung
- Die Rolle des Autors in der postmodernen Literatur
- Die Bedeutung von Intertextualität und Originalität
- Das Kontinuum der Autorschaft in drei Werken
- Der Verlust der Autorschaft im postmodernen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Postmoderne: Dieses Kapitel beleuchtet die zentralen Konzepte der Postmoderne, wie z.B. die Infragestellung von rationalistischen Denkmodellen, die Rehabilitierung des Mythos und die Kritik an teleologischem Fortschritt.
- Kapitel 2: Postmoderne als Romanmaterial: Hier werden die Konzepte der Postmoderne auf die Werke von Ransmayr und Süskind angewendet. Es wird gezeigt, wie die Werke die Auflösung der Autorschaft in der postmodernen Literatur reflektieren.
- Kapitel 3: Der Autor zwischen Genie und Kopie: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Konzepte von Autorschaft bei Ovid, Ransmayr und Süskind. Es zeigt, wie die Werke sich in Bezug auf Originalität und Intertextualität unterscheiden und auf dem Kontinuum der Autorschaft positioniert werden können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Postmoderne, Autorschaft, Intertextualität, Originalität, Ovid, Christoph Ransmayr, Patrick Süskind, Die letzte Welt, Das Parfum. Die Arbeit untersucht das Konzept von Autorschaft im Kontext der postmodernen Literatur und analysiert, wie es in den Werken der drei genannten Autoren zum Ausdruck kommt. Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf die Bedeutung von Intertextualität und Originalität im postmodernen Diskurs.
- Citation du texte
- Lisa Atzler (Auteur), 2013, Das Konzept von Autorschaft in Christoph Ransmayrs "Die letzte Welt" und Patrick Süskinds "Das Parfum", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350728