Seit dem 1. Januar 2004 und damit vier Jahre nach Beschluss der Einführung eines pauschalierenden Vergütungssystems für allgemeine voll- und teilstationäre Behandlungsfälle gilt für alle deutschen Krankenhäuser verbindlich das neu eingeführte G-DRG-Fallpauschalensystem auf der Basis der international angewendeten Diagnosis Related Groups (DRGs).
Ursächlich für die Einführung der Fallpauschalen waren die stetig steigenden Beitragssätze der Krankenversicherung und der dadurch bedingte Anstieg der Lohnnebenkosten, sowie dessen problematische Konsequenzen. Der Gesetzgeber sieht besonders im Krankenhaussektor ein großes Einsparpotenzial, da dort jährlich rund 43,5 Mrd. € Kosten verursacht werden und dieser somit die größte Einzelposition auf der Ausgabenseite des Gesundheitswesens darstellt.
Gegenstand dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, welche Auswirkungen die Einführung eines komplett pauschalierenden Entgeltsystems zur Abrechnung der Krankenhausbetriebskosten auf die staatlich gelenkte Investitionsfinanzierung und damit auf die Investitionen im Krankenhaus haben wird. Dabei liegt der Schwerpunkt der Betrachtung auf volkswirtschaftlichen Aspekten. Auf Veränderungen, die das Krankenhausmanagement betreffen, wird nur rudimentär eingegangen. Nach einigen einleitenden Worten in Kapitel 1 werden in Kapitel 2 Grundlagen vermittelt, indem zuerst das Konzept der Diagnosis Related Groups, dann die Ausgestaltung der Vergütung im deutschen System und schließlich die allgemein ver¬muteten Auswirkungen dargelegt werden. Im dritten Kapitel werden die Grundlagen der Investitionsfinanzierung im Krankenhaussektor beschrieben, wobei die öffentliche Förderung durch die Länder im Vordergrund steht. Im darauf folgenden Kapitel 4 beschäftigt sich die Arbeit ausführlicher mit den Interdependenzen zwischen den Fallpauschalen und der Investitionsfinanzierung. Hierbei wird zunächst vor dem Hintergrund der Unterfinanzierung im Krankenhaussektor auf die Auswirkungen der Investitionen auf die Betriebskosten eingegangen. Anschließend erfolgt entgegengesetzt ein Überblick über die Folgen der DRG-Einführung auf die Investitionsfinanzierung. In Kapitel 5 wird daraufhin diskutiert, ob eine monistische Krankenhausfinanzierung eine Lösung der angesprochenen Probleme darstellen kann. In Kapitel 6 schließt die Arbeit mit einer Schlussbetrachtung und einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- DRG-Fallpauschalen als neues Vergütungssystem für stationäre Leistungen
- Diagnosis Related Groups als Grundlage des neuen Entgeltsystems
- Vergütung im deutschen G-DRG-System
- Vermutete Auswirkungen von DRGs in Deutschland
- Grundlagen der Investitionsfinanzierung im Krankenhaussektor
- Die Ausgestaltung der dualen Krankenhausfinanzierung
- Grundsätze und Formen der Investitionsförderung durch die Länder
- Interdependenzen zwischen Fallpauschalen und Investitionsfinanzierung
- Problem: Unterfinanzierung im Krankenhaussektor
- Die Entwicklung der Investitionsquoten
- Die Bedeutung von Investitionen in einer Wettbewerbswirtschaft
- Auswirkungen des Fallpauschalengesetzes auf die Investitionsfinanzierung
- Grundsätzliche Kritik an der dualistischen Finanzierung
- DRG-Fallpauschalen als Akzeleratoren
- Problem: Unterfinanzierung im Krankenhaussektor
- Monistische Finanzierung als Lösung?
- Grundzüge der Monistik
- Chancen und Risiken
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Einführung des G-DRG-Fallpauschalensystems auf die Investitionsfinanzierung im deutschen Krankenhaussektor. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Interdependenzen zwischen dem neuen Vergütungssystem und der staatlich gelenkten Investitionsförderung.
- Die Funktionsweise und die Auswirkungen der DRG-Fallpauschalen
- Die Herausforderungen der Investitionsfinanzierung im Krankenhaussektor
- Die Auswirkungen des Fallpauschalensystems auf die Investitionsförderung
- Die Problematik der Unterfinanzierung im Krankenhaussektor
- Potenzielle Lösungsansätze, wie die monistische Finanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und stellt den Hintergrund der Einführung des G-DRG-Fallpauschalensystems dar.
- Das zweite Kapitel behandelt die DRG-Fallpauschalen als neues Vergütungssystem für stationäre Leistungen, indem es das Konzept der Diagnosis Related Groups, die Ausgestaltung der Vergütung im deutschen G-DRG-System und die vermuteten Auswirkungen der DRGs in Deutschland erläutert.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Investitionsfinanzierung im Krankenhaussektor, wobei die öffentliche Förderung durch die Länder im Vordergrund steht.
- Das vierte Kapitel analysiert die Interdependenzen zwischen Fallpauschalen und Investitionsfinanzierung, indem es die Problematik der Unterfinanzierung im Krankenhaussektor und die Auswirkungen des Fallpauschalengesetzes auf die Investitionsfinanzierung beleuchtet.
- Das fünfte Kapitel erörtert die monistische Finanzierung als potenziellen Lösungsansatz für die Finanzierungsprobleme im Krankenhaussektor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche DRG-Fallpauschalen, Investitionsfinanzierung, Krankenhaussektor, Unterfinanzierung, monistische Finanzierung, duale Finanzierung, Gesundheitsökonomie, Wettbewerbswirtschaft.
- Quote paper
- Philipp Eisenberger (Author), 2004, DRG-Fallpauschalen und deren Auswirkungen auf Investitionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35078