Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen. Möglichkeiten der Prävention


Hausarbeit, 2016

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1. Einleitung

2. Suizidalität im Kindes und Jugendalter

3. Suizidprävention
3.1 Projekt- neuhland
3.2 Projekt- [U25]- Berlin
3.3. Evaluation und Good Practice Kriterien

4. Diskussion

5. Schlussfolgerung

6. Literaturverzeichnis

Zusammenfassung

Alle 40 Sekunden suizidiert sich ein Mensch, über 800000 Menschen sind es im Jahr weltweit. In Deutschland sterben jährlich zwischen 10000 und 11000 Menschen durch Suizid. In der Altersklasse der 15-29-Jährigen ist es sogar die zweithäufigste Todesursache, nach dem Unfalltod (vgl. WHO, 2015). Vor allem in dieser Altersgruppe stellt Suizid eine dramatische Form der Problembewältigung dar. Die Suizidprävention ist eine wichtige Aufgabe der Gesundheitspolitik, als auch der Gesellschaft. Weltweit gibt es in 28 Ländern Suizidpräventionsprogramme, in denen unter anderem das Thema Selbsttötung bereits in Lehrplänen aufgegriffen wird, um frühestmöglich für dieses schwierige Themengebiet zu sensibilisieren (ebd.). In Berlin gibt es einige Programme, die sich beispielsweise der Suizidprävention im Kindes- und Jugendalter angenommen haben. Suizidprävention sollte jedoch für alle Altersgruppen entsprechend ausgearbeitet und zugänglich gemacht werden. Solche Projekte müssen weiter ausgebaut und unterstützt werden, um ein ganzheitliches nationales Suizidpräventionsprogramm auf die Beine zu stellen und wirksam zu machen.

1. Einleitung

Selbstmord, Freitod, Suizid oder Selbsttötung- all dies sind Wörter, die auf den freiwillig herbeigeführten Tod eines Menschen hindeuten. Allerdings bringt jeder dieser Begriffe eine etwas unterschiedliche Assoziation mit sich. So wird zum Beispiel bei dem Ausdruck Selbstmord das Wort „Mord“ mit einer Handlung aus niederen Beweggründen verbunden und das psychische Leiden oder auch die Not, die damit einhergehen, außer Acht gelassen. Genauso verhält es sich bei dem Begriff Freitod. Auch hier wird hauptsächlich unterstellt, dass die Selbsttötung ein „freigewähltes Verhalten sei“, aber die „Not, aus der heraus sich ein Mensch das Leben nimmt“, wird auch hier unterschlagen (vgl. Döhring et al., 2009, S.9).

Die World Health Organisation (WHO) definiert den Begriff „‚Suizid‘ als eine Handlung, die eine Person in voller Kenntnis und in Erwartung des tödlichen Ausgangs selbst plant und ausführt“ (vgl. OECD, 2012, S. 270).

Laut der WHO stirbt alle 40 Sekunden ein Mensch durch Suizid weltweit. 2012 waren es 804 000 Menschen weltweit, die sich durch Suizid das Leben genommen haben. Eine hohe Zahl, die mit großer Wahrscheinlichkeit noch höher sein müsste. Grund dafür ist, dass Suizid in vielen Ländern immer noch ein Tabuthema darstellt und demzufolge nicht alle Suizidtode als diese gezählt werden. Doch selbst in Ländern mit guten Meldesystemen kommt es immer wieder vor, dass Suizide fälschlicherweise als Unfälle oder ähnliches klassifiziert werden. In Ländern, in denen es keine zuverlässige Registrierung gibt, versterben die Suizidenten ungezählt (vgl. WHO, 2014).

In Deutschland sterben jedes Jahr zwischen 10 000 und 11 000 Menschen durch Suizid. Die Verteilung der Altersklassen ist unterschiedlich. Auffällig ist, dass die Altersgruppe der 50 bis 55-Jährigen mit insgesamt 1 154 Suizidenten im Jahr 2014 die meisten Suizide aufweist. In der Altersgruppe der 70 bis 75 Jährigen gibt es ebenfalls eine nochmalig steigende Tendenz mit 892 Suizidtoten. Dabei ist anzumerken, dass der Anteil der Männer in allen Altersklassen meist dreimal so hoch ist, gegenüber dem Frauenanteil (vgl. Destatis, 2014).

Menschen, die Suizid begehen, können und dürfen nicht in ein und dieselbe Kategorie eingefügt werden, da die Ursachen und Auslöser für die Selbsttötung unterschiedlicher Herkunft sind. Die Psychologin Simone Heine erklärte in einem Interview, dass Suizid auch „als demokratischer Tod“ gesehen werden kann (vgl. Mayer, 2015). Dies bedeutet, dass es Menschen in allen Lebenslagen, in allen sozialen Schichten und jeder Altersklasse betreffen kann.

2. Suizidalität im Kindes und Jugendalter

Suizid stellt nicht nur im höheren Lebensalter eine häufige Todesursache dar. In der Altersklasse der 10- bis 25-Jährigen ist Suizid sogar die zweithäufigste Todesursache nach dem Unfalltod. Suizid ist in dieser Altersgruppe eine sehr dramatische Art der Problembewältigung. Bei Kindern und Jugendlichen treten Suizidgedanken häufig im Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen, Isolation, Mobbing, Unverständnis und Abgewiesen werden auf. Des Weiteren wenn sie ihre eigenen Probleme als nicht mehr zu bewältigen erleben oder als existentiell und bedrohlich (vgl. Bojack, 2010).

Die Zahl der Suizidtode könnte auch im Kindes- und Jugendalter eine höhere Dunkelziffer ergeben. Anlass zu dieser Vermutung besteht darin, dass auch heute noch der Suizidtod nicht als solcher erkannt wird. Zum einen spielt die Scham der Eltern eine entscheidende Rolle, da diese oft die Angst haben, dass ihnen die Schuld am Tod eines jungen Menschen gegeben wird. So zum Beispiel durch ein „schlechtes“ Elternhaus oder sie selbst machen sich den Vorwurf, als Eltern versagt zu haben und nicht rechtzeitig gehandelt oder die Absichten erkannt zu haben. Auch Fachleute, wie Polizei und Ärzte, erkennen den Suizid gelegentlich nicht als solchen an und stellen die Selbsttötung als eine vermeintliche Überdosis oder als einen Unfall aus Leichtsinn dar (vgl. Bojack, 2010).

Im Jahr 2007 gab es insgesamt 9402 Suizidtote in Deutschland, davon waren 580 Suizidenten unter 25 Jahre. Die Art, wie sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Leben genommen haben, war dabei sehr unterschiedlich. So nahmen sich zum Beispiel 243 Menschen durch Erhängen und 97 durch einen Sturz aus großer Höhe ihr Leben. Aber auch Erschießen, Vergiften und Ertränken sind Methoden, die die Suizidenten wählen (ebd.). Bei der Frage nach dem „Warum?“ gibt es verschiedene Antworten, die Auslöser und Ursachen für suizidales Verhalten sein können. Dabei ist es wichtig, dass genau zwischen diesen beiden Punkten strikt unterschieden wird. Während die Ursachen erfahrungsgemäß weiter zurück in der frühen Kindheit der Suizidenten liegen, sind es bei den Auslösern vorwiegend aktuelle Anlässe. Ursachen könnten dabei Missbrauch im Kindesalter, Vernachlässigung durch die Eltern, Gewalterfahrungen oder Homosexualität sein. Zu den Auslösern zählen dagegen Liebeskummer, aktuelle familiäre Probleme, die Bewältigung neuer Entwicklungsphasen, aber auch Drogenprobleme oder der Verlust eines Elternteils (vgl. Arbeitskreis Leben e.V., 2016).

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Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen. Möglichkeiten der Prävention
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
13
Katalognummer
V351201
ISBN (eBook)
9783668378148
ISBN (Buch)
9783668378155
Dateigröße
407 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suizid Jugendliche Kinder Prävention
Arbeit zitieren
Ria Maguhn (Autor:in), 2016, Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen. Möglichkeiten der Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351201

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