Die Arbeit untersucht nach der Methode der Historisch-Materialistischen Politikanalyse die europäische Außenhandelspolitik mit dem Fokus auf TTIP. Ausgehend von einer staatstheoretischen Fassung der Europäischen Union (EU), im Anschluss an Antonio Gramsci und Nicos Poulantzas, betrachtet der Autor die europäische Beteiligung an der Herausarbeitung des Welthandelsregimes.
Den Kern der Arbeit bildet eine empirische Analyse derjenigen Hegemonieprojekte, die innerhalb des europäischen Ensembles, vermittels der TTIP an der Fortbildung des Welthandelsregimes arbeiten. Methodisch und theoretisch stützt sich der Autor insbesondere auf die Arbeiten der DFG-Forschungsgruppe "Staatsprojekt Europa" um Sonja Buckel, Jens Wissel und John Kannankulam.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine staatstheoretische Fassung der Europäischen Integration
- Auf der Suche nach einem kritischen Umgang mit der europäischen Integration
- Der Staatsbegriff der Forschungsgruppe „Staatsprojekt Europa“ (FSE) im Anschluß an Nicos Poulantzas und Antonio Gramsci
- Staatsprojekte und Hegemonie
- Die Zivilgesellschaft
- Relative Autonomie
- Das Territorium
- Das fordistische Staatsprojekt und seine krisenhafte Auflösung im Postfordismus
- Das Gewaltmonopol
- Das europäische Staatsprojekt und seine Staatsapparate
- „Hegemonieprojekte\" als Analysekategorie
- Hegemonieprojekte in den Auseinandersetzungen um die europäische Integration nach der FSE
- Das neoliberale Hegemonieprojekt
- Das konservative Hegemonieprojekt
- Die sozialen Hegemonieprojekte
- Das linksliberal-alternative Hegemonieprojekt
- Die umkämpfte Ausarbeitung des Welthandelsregimes seit der Konferenz von Bretton Woods: Kontext, Akteur*innen und Prozess
- Das GATT-Abkommen und das System von Bretton Woods
- Die Krise des Bretton-Woods-Systems und die neoliberale Antwort der 70er und 80er Jahre
- Handelsmultilateralismus in der WTO und der OECD
- Die Entwicklung des transatlantischen Handelsbilateralismus
- Strategien und Kräfteverhältnisse im Vorfeld der TTIP-Initiative
- Fallstudie: Strategien und Kräfteverhältnisse um die „Stopp TTIP“-Demonstration am 10. Oktober 2015 in Berlin
- Gegenstand und Vorgehensweise der Fallstudie
- Das neoliberale Hegemonieprojekt
- Das konservative Hegemonieprojekt
- Die sozialen Hegemonieprojekte
- Das linksliberal-alternative Hegemonieprojekt
- Schlussbemerkungen
- Abkürzungsverzeichnis
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auseinandersetzungen um die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ (TTIP) unter Einbezug der Forschungsgruppe „Staatsprojekt Europa“ (FSE). Sie setzt sich zum Ziel, die verschiedenen Hegemonieprojekte zu identifizieren, die in dieser Debatte eine Rolle spielen, und die Kräfteverhältnisse in ihren historischen und materiellen Kontexten zu verstehen.
- Der Staatsbegriff der Forschungsgruppe „Staatsprojekt Europa“ (FSE) im Anschluß an Nicos Poulantzas und Antonio Gramsci
- Die Rolle von Hegemonieprojekten in der europäischen Integration
- Die Analyse der TTIP-Debatte als ein Beispiel für hegemoniale Auseinandersetzungen
- Die Identifikation der verschiedenen Akteure und ihrer Strategien in der TTIP-Debatte
- Die Bedeutung der historischen und materiellen Kräfteverhältnisse für die Auseinandersetzungen um TTIP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der TTIP-Debatte ein und zeigt die Komplexität und den breiten politischen Konflikt auf, der sich um das Abkommen entspinnt. Kapitel 1 stellt den Staatsbegriff der Forschungsgruppe „Staatsprojekt Europa“ (FSE) vor, der auf Nicos Poulantzas und Antonio Gramsci aufbaut. Hier werden die zentralen Elemente des Staatsbegriffs, wie z.B. Staatsprojekte, Hegemonie, Zivilgesellschaft, relative Autonomie, das Territorium und das Gewaltmonopol, erläutert. Kapitel 2 definiert „Hegemonieprojekte“ als Analysekategorie und untersucht, wie diese in den Auseinandersetzungen um die europäische Integration nach der FSE zum Tragen kommen. Es werden verschiedene Hegemonieprojekte, wie das neoliberale, das konservative, das soziale und das linksliberal-alternative, vorgestellt. Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung des Welthandelsregimes seit der Konferenz von Bretton Woods und zeigt, wie die TTIP in diesen Kontext eingebettet ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ (TTIP), Hegemonieprojekte, Staatsprojekt Europa (FSE), Nicos Poulantzas, Antonio Gramsci, Europäische Integration, neoliberale Hegemonie, konservative Hegemonie, soziale Hegemonie, linksliberal-alternative Hegemonie, Welthandelsregime, Bretton-Woods-System, GATT-Abkommen, WTO, OECD, transatlantischer Handelsbilateralismus, politische Ökonomie, historische Materialismus, Politikanalyse.
- Arbeit zitieren
- Frederik Richthofen (Autor:in), 2016, Hegemonieprojekte in den Auseinandersetzungen um die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ (TTIP), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351565