Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
1 Einleitung
2 Definition Industrie 4.0
3 SWOT-Analyse
3.1 Stärken
3.2 Schwächen
3.3 Chancen
3.4 Risiken
4 Fazit
Quellenverzeichnis
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Industrie 4.0 gilt als die vierte industrielle Revolution und somit als direkter Nachfolger der Massenproduktion und der Automatisierung durch Informationstechnik (IT) und Elektronik. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre werden neue Informations- und Kommu- nikationstechnologien (IKT) genutzt, welche im Zuge der verstärkten Digitalisierung der Arbeitswelt heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnen.1 Dies trifft primär auf die Bundesrepublik Deutschland zu, welche eine Etablierung ihrer Hightech-Strategie für das Jahr 2020 vorsieht. Das übergeordnete Ziel ist es dabei, durch Förderung der Ent- wicklung autonomer Systeme, die Spitzenstellung als führender Industriestandort für innovative internetbasierte Technologien zu bewahren. Damit verbunden sind die Schaffung verbesserter Lebensbedingungen der Menschen und die Sicherung des Wohlstandes als auch qualifizierter Arbeitsplätze. Der Bezug zu Industrie 4.0 ist damit präsenter als jemals zuvor.
In dieser Arbeit beschränkt sich die Betrachtung von Industrie 4.0 auf dessen Imple- mentierung bei einem deutschen Produzenten der Sportartikelindustrie. Die Fragestel- lung dieser Ausarbeitung ist somit, ob und inwiefern sich die Einführung dieses Kon- zeptes für ein Unternehmen dieser Branche rentiert. Dies geschieht mittels einer SWOT-Analyse, welche darauf abzielt, eine stichhaltige Grundlage für die Ableitung von Strategien zu schaffen.2
Aufgrund der auch zukünftig regelmäßig stattfindenden Veränderungen in dieser Bran- che wird Innovation eine entscheidende Rolle hinsichtlich des Erfolges und der Wett- bewerbsfähigkeit eines Unternehmens spielen. Zu beachten ist dabei, dass Industrie 4.0 lediglich am Anfang der Entwicklung steht. Eine konkrete Abwägung der mit der Einführung des Konzeptes einhergehenden Konsequenzen ist daher aus Unternehmenssicht unentbehrlich.
Die vorliegende Arbeit ist unterteilt in vier Kapitel. In Kapitel 2 wird eine detaillierte De- finition des Begriffes Industrie 4.0 vorgenommen. Anschließend folgt die Erfassung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, welche sich durch die Implementierung von Industrie 4.0 für einen deutschen Produzenten der Sportartikelindustrie ergeben können. Im letzten Kapitel wird ein Fazit aus den in dieser Ausarbeitung herausgestell- ten Erkenntnissen gezogen.
2 Definition Industrie 4.0
Hinter Industrie 4.0 verbirgt sich ein Marketingbegriff der deutschen Bundesregierung. Diese soll den Weg für einen Paradigmenwechsel in der industriellen Fertigung ebnen. Die vierte industrielle Revolution stellt eine moderne Produktvision dar, die sich durch die Integration von Geschäftspartnern und Kunden in die Geschäftsprozesse sowie durch Individualisierung bzw. Hybridisierung der Produkte kennzeichnet.3 Dies ge- schieht unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten (Großserien-) Produktion und der Kopplung mit Dienstleistungen. Angestrebt wird dabei eine Fusion der physischen und virtuellen Welt.4
Es lassen sich drei Kernelemente für Industrie 4.0 identifizieren. Die Produktionsumge- bung bildet dabei die Smart Factory, in der eine Kommunikation zwischen intelligenten Produkten, Maschinen und Menschen stattfindet. Durch die dezentrale Organisation der Fabrik können die Menschen und Maschinen bei der Umsetzung von Aufgaben individuell unterstützt werden. Angetrieben wird die Smart Factory durch Cyber- physical Systems (CPS), welche Objekte wie z.B. Geräte oder Produktionsanlagen sein können. Diese sind durch integrierte IKT in der Lage, autonom untereinander zu kommunizieren.5 Dies wird ermöglicht durch die Aufnahme von Informationen aus der physischen Welt, welche sie anschließend digital aufbereiten und über standardisierte Schnittstellen weiterleiten.6 Dadurch können Unternehmen und ganze Wertschöp- fungsnetzwerke in Echtzeit gesteuert und optimiert werden. Folglich wird das Funda- ment durch das Internet gebildet. Die Smart Factory als auch die CPS sind auf diese Technologie angewiesen, um eine Vernetzung zu gewährleisten.
Das primäre Ziel von Industrie 4.0 ist es somit, eine Smart Factory zu errichten, dessen Produktion dezentral und echtzeitnah abgewickelt wird, wodurch mehr Flexibilität für innerbetriebliche Abläufe entsteht.7
3 SWOT-Analyse
In den folgenden Kapiteln werden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, die sich durch Implementierung von Industrie 4.0 für einen deutschen Produzenten der Sportartikelindustrie ergeben, identifiziert.
3.1 Stärken
Industrie 4.0 führt zu einer ganzheitlichen Veränderung der Produktion. Durch Automa- tisierung und Vernetzung können Maschinen und Bauteile direkt miteinander kommu- nizieren und sich selbst organisieren. Diese übernehmen dabei keinesfalls lediglich Routineaufgaben. Aufgrund intelligenter Algorithmen sind die Roboter in der Lage, auch komplexe Tätigkeiten zu übernehmen. Dadurch werden ein Produktivitätswachs- tum als auch eine Wohlfahrtssteigerung gewährleistet. Des Weiteren können die ver- besserten IKT als Stärke herausgestellt werden. Diese in CPS integrierten Informati- onssysteme bilden die Grundlage und gelten als Treiber der Digitalisierung. Durch rapide zunehmende Rechenleistungen und Speicherkapazitäten der IT-Hardware kön- nen große Datenmengen mittels Big Data aus unterschiedlichen Quellen zeitnah ana- lysiert und ausgewertet werden. Dies ist ein innovatives Konzept zur Handhabung von Massendaten, wobei die Möglichkeiten der Nutzung unbegrenzt sind. In einem Produk- tionsprozess entstehende Daten können somit bspw. in einer Cloud gespeichert und von dort allerorts abgerufen werden. Die Ergebnisse der Auswertung in Echtzeit kön- nen anschließend als Entscheidungsgrundlage für den Produktions- und Geschäftsbe- trieb verwendet werden, wodurch ein hoher Grad an Flexibilität und Produktivität er- reicht wird. Dies wird unterstützt durch die Möglichkeit den Kunden mittels Social Media direkt in die Produktionsprozesse einzubeziehen.
Die oben erläuterten Aspekte ermöglichen, dass Produktionsprozesse flexibel, automa- tisiert und individualisiert ablaufen können.8 Für einen deutschen Produzenten der Sportartikelindustrie ergibt sich dabei ein entscheidender Vorteil. Durch Implementie- rung von Industrie 4.0 gelingt der Schritt von einer Massenproduktion hin zu einer au- tomatisierten Fertigung individueller Güter mit einer Losgröße 1 - die Produktion von Einzelstücken.9 Aus Sicht des Unternehmens entsteht die Option, dem Endkunden ein auf ihn zugeschnittenes und vollkommen personalisiertes Produkt anzubieten, wodurch ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und folglich ein höherer Absatz generiert wird.
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1 Vgl. Bertschek, 2015a, S. 3
2 Vgl. Fuchs & Paxmann, 2005, S. 86
3 Vgl. Reischauer, 2015a, S. 271
4 Vgl. Ramanathan, 2015a, S. 24
5 Vgl. Reischauer, 2015b, S. 272
6 Vgl. Jeske, 2015a, S. 152
7 Vgl. Ramanathan, 2015b, S. 29
8 Vgl. Bertschek, 2015b, S. 3-4
9 Vgl. Knop, 2016