Spätestens mit dem Erscheinen des vorläufigen Abschlussberichts der Forschungsunion und deren Arbeitskreis Industrie 4.0 im Jahr 2012, hat sich um den Begriff „Industrie 4.0“ ein regelrechter Hype entwickelt. Mit der „vierten industriellen Revolution“ erfolgt laut Experten ein notwendiger Paradigmenwechsel und damit verbunden eine grundlegende Umwälzung der gesamten Industrielandschaft.
Durch den Einsatz von „Cyber-Physical Systems“, welche die automatische Kommunikation von Maschine zu Maschine ermöglichen, soll sowohl die Ressourceneffizienz als auch die Flexibilität von Arbeits-, Transport- und Lagersystemen gesteigert werden. Das zusätzliche Einbinden von Kunden und Zulieferern in den Geschäfts- und Wertschöpfungsprozess mit Hilfe des „Internet der Dinge und Dienste“ ebnet den Weg für die sogenannten „Smart Factories“ bzw. „intelligenten Fabriken“ (Hellinger & Stumpf, 2013, S. 5).
Im Zuge von Industrie 4.0 kommt Deutschland eine bedeutende Rolle zu, denn im Gegensatz zu anderen großen Industrienationen hält Deutschland seit den 90er Jahren einen stabilen und vergleichsweise hohen Industrieanteil von über 25 Prozent an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Dabei stellen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen entscheidenden Faktor dar, da sie nahezu 50 Prozent des Umsatzes des verarbeitenden Gewerbes erbringen. Industrielle Leitmärkte des verarbeitenden Gewerbes sind unter anderem in der Automobil- und Fertigungsindustrie zu finden.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung von Industrie 4.0 und die damit einhergehenden Chancen und Risiken für kleine und mittlere Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, speziell dem Bereich der Automobilzulieferer, zu analysieren. Zudem werden die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, welche nötig sind, um Industrie 4.0 umsetzen zu können, wissenschaftlich untersucht. Vor diesem Hintergrund werden zunächst die theoretischen Grundlagen sowie der aktuelle wissenschaftliche Stand aufgezeigt bevor es zur Auswertung der Experteninterviews kommt. Anschließend gilt es die theoretischen Kenntnisse mit den Ergebnissen aus den Interviews zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- Theoretische Grundlagen
- Grundlegende technologische Aspekte von Industrie 4.0
- Mittelständische Automobilzulieferer
- Begriffsbestimmung: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- Quantifizierung von mittelständischen Automobilzulieferer-KMU
- Stand der Forschung
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen
- Förderung von qualifiziertem Nachwuchs
- Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur
- Verbesserung der IT-Sicherheit
- Förderung von Leuchtturmprojekten und Start-Ups
- Effekte von Industrie 4.0 auf Automobilzulieferer-KMU
- Vernetzungseffekte
- Digitale Geschäftsmodelle
- Komplexitätssteigerung in der Produktion
- Herleitung der Forschungsfragen
- Methodik
- Literaturrecherche
- Experteninterviews
- Auswertung nach Mayring
- Auswertung der Experteninterviews
- Beschreibung der befragten Unternehmen
- Industrie 4.0 im Allgemeinen
- Relevanz von Industrie 4.0
- Probleme und Potenziale von Industrie 4.0 für KMU
- Hauptrisiken/ -probleme aus der Sicht der Befragten
- Potenziale von Industrie 4.0 für KMU
- Veränderungen auf das Geschäftsmodell durch Industrie 4.0
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen und Technologie-Trends
- Diskussion der Ergebnisse
- Bedeutung von Industrie 4.0 für Automobilzulieferer-KMU
- Gesamtwirtschaftliche Maßnahmen
- Hemmnisse bei der Umsetzung von Industrie 4.0 und Potenziale
- Digitale Geschäftsmodelle
- Fazit
- Zusammenfassung
- Limitationen und weiterer Forschungsbedarf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Bedeutung von Industrie 4.0 für mittelständische Automobilzulieferer. Im Fokus steht die Untersuchung der Auswirkungen dieser technologischen Revolution auf die Geschäftsmodelle und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmensgruppe.
- Analyse der technologischen Grundlagen von Industrie 4.0
- Bewertung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz von Industrie 4.0 für den Automobilzulieferbereich
- Identifizierung von Chancen und Herausforderungen für mittelständische Automobilzulieferer im Kontext von Industrie 4.0
- Untersuchung der Rolle von Politik und Wirtschaft bei der Gestaltung der Industrie 4.0-Transformation
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für mittelständische Automobilzulieferer zur erfolgreichen Nutzung der Industrie 4.0-Potenziale
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und definiert die Problemstellung. Die Zielsetzung und der Gang der Untersuchung werden erläutert.
Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen von Industrie 4.0 und beleuchtet die Besonderheiten von mittelständischen Automobilzulieferern.
Kapitel 3 analysiert den Stand der Forschung und die wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Förderung von Industrie 4.0.
Kapitel 4 leitet die Forschungsfragen ab, die im Rahmen der Arbeit beantwortet werden sollen.
Kapitel 5 beschreibt die Methodik der Untersuchung, die auf Literaturrecherche und Experteninterviews basiert.
Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews, die Einblicke in die Herausforderungen und Chancen von Industrie 4.0 für mittelständische Automobilzulieferer geben.
Kapitel 7 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung und entwickelt Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 in mittelständischen Automobilzulieferern.
Schlüsselwörter
Industrie 4.0, Mittelstand, Automobilzulieferer, Digitalisierung, Vernetzung, Geschäftsmodelle, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation, Digitalisierung, Cyber-Physical Systems, Internet of Things, Big Data, Künstliche Intelligenz.
- Citation du texte
- Tobias Braun (Auteur), 2015, Die Bedeutung von Industrie 4.0 für mittelständische Automobilzulieferer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351768