In einer Kulturstadt wie Weimar finden fast täglich Veranstaltungen statt, die für alle Interessierten Musik, Schauspiel, Tanz, Lesung und noch vieles mehr bieten. Eine zentrale Anlaufstelle ist hierfür das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT). Sowohl in der Geschichte als auch heute nimmt es eine besondere Rolle in der Öffentlichkeit ein. Das Theater ist ein Ort sowohl in der als auch für die Öffentlichkeit oder schafft als solches mediale Öffentlichkeiten. In der Historie wechselte die Bedeutung des Deutschen Nationaltheaters in Weimar und musste sich vor allem politischen Einflüssen anpassen. Dies wirkte sich auch auf die (Dar-)Stellung in der Öffentlichkeit aus. In der vorliegenden Arbeit soll diese historische Transformation der medialen Öffentlichkeit untersucht werden.
Analysiert wird das Deutsche Nationaltheater Weimar in seiner speziellen Rolle in den jeweiligen Unterkapiteln. Hierzu werden archivierte Veröffentlichungen im Staatsarchiv Thüringen, im Stadtarchiv Weimar und in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar untersucht. Dabei wird sich auf Printerzeugnisse konzentriert. Ausgewählt werden vor allem Publikationen des Deutschen Nationaltheaters Weimar, aber auch Zeitungsartikel oder Korrespondenzen. Demnach ist der Rahmen der Auswahl durch den vorhandenen Bestand der Archive beziehungsweise Bibliotheken und der subjektiven Einschätzung der Relevanz durch die Autorin eingegrenzt, um beispielsweise folgende Fragen zu beantworten: Welche Rolle nahm das Theater ein? War es sich dessen bewusst? Welche Bedeutung schrieb es sich selbst zu? Wie stellte es sich in der Öffentlichkeit dar, wie verstand es sich selbst als Nationaltheater? Welche mediale Öffentlichkeit schaffte das DNT? Wie wird es in der Öffentlichkeit besprochen? Wie änderte sich dies in der Geschichte?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Theater als Medium der Öffentlichkeit
- Theoretische Aspekte von Öffentlichkeit
- Konzept einer Selbstbeschreibung
- Bildung von Öffentlichkeiten
- Rolle von Aufmerksamkeit und Publikum
- Das Deutsche Nationaltheater und seine medialen Öffentlichkeiten
- Die Gründung des Nationaltheaters 1919 bis 1933
- Begriff „Nationaltheater“
- Gemeinschaftsgedanke, Expressionismus und Demokratiefrage
- Nation, Tradition und Weltwirtschaftskrise
- Der Nationalsozialismus in Weimar
- Propaganda, Zensur und nationaler Geist
- Volkserziehung, NS-Treue und finanzielle Unterstützung
- Das Deutsche Nationaltheater nach dem Wiederaufbau und in den ersten Nachkriegsjahren bis 1961
- Unterhaltung, Besatzungsmächte und fehlende Stücke
- Wiedereröffnung, sowjetische Einflüsse und Friedenskampf
- Das Theater in der DDR nach dem Mauerbau
- Schein-Liberalisierung, Sozialismus und Kulturkrise
- Zuschauerbindung, Ideologie und Umbruch
- Das Deutsche Nationaltheater Weimar in den 1990er-Jahren
- Erweitertes Konzept von Selbstbeschreibung
- Krise, Experimentierwille und Erwartungen
- Unsicherheit, finanzielle Nöte und Kulturstadt-Jahr
- Das Deutsche Nationaltheater und digitale, mediale Öffentlichkeiten
- Konzept Digitaler Öffentlichkeiten
- Ausblick: Forschungsthema Internet und Social-Media
- Fazit: Das Theater als Instrument von Politik, Ideologie und Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die historische Transformation der medialen Öffentlichkeiten des Deutschen Nationaltheaters Weimar von 1919 bis 2000. Ziel ist es, die Entwicklung der Institution als Medium der Öffentlichkeit und als Instrument der Politik und Ideologie in den jeweiligen Epochen aufzuzeigen.
- Die Bedeutung des Theaterbegriffs „Nationaltheater“ in den verschiedenen Epochen
- Die Rolle des Theaters als Medium der Politik und als Sprachrohr der jeweiligen Ideologie
- Die Herausforderungen des Theaters im Wandel gesellschaftlicher und politischer Bedingungen
- Die Bedeutung von Selbstbeschreibung und die Konstruktion des Theaterimages in der Öffentlichkeit
- Die Bildung von Öffentlichkeiten und die Interaktion zwischen Theater und Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit untersucht die Geschichte des Deutschen Nationaltheaters Weimar anhand verschiedener Zeitabschnitte. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Printproduktionen des Theaters, wie Programmheften, Festschriften, Theater-Nachrichten und Zeitungsartikeln, um die Entwicklung der medialen Öffentlichkeiten des Theaters in den verschiedenen Epochen aufzuzeigen.
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung des Theaters als Medium der Öffentlichkeit.
Kapitel 2: Theoretische Aspekte von Öffentlichkeit
Dieses Kapitel definiert wichtige theoretische Begriffe und Konzepte der Öffentlichkeit, wie Selbstbeschreibung, Bildung von Öffentlichkeiten und die Rolle von Aufmerksamkeit.
Kapitel 3: Das Deutsche Nationaltheater und seine medialen Öffentlichkeiten
Dieses Kapitel untersucht die Geschichte des Deutschen Nationaltheaters Weimar in verschiedenen Zeitabschnitten. Es analysiert die Rolle des Theaters in den jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Kontexten.
Kapitel 4: Das Deutsche Nationaltheater und digitale, mediale Öffentlichkeiten
Dieses Kapitel widmet sich den Veränderungen der medialen Öffentlichkeiten im digitalen Zeitalter und bietet einen Ausblick auf das Forschungsthema Internet und Social Media.
Kapitel 5: Fazit
Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Bedeutung des Theaters als Instrument von Politik, Ideologie und Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Das Deutsche Nationaltheater Weimar, mediale Öffentlichkeiten, historische Transformation, Selbstbeschreibung, Öffentlichkeit, Bildung von Öffentlichkeiten, Aufmerksamkeit, Publikum, Politik, Ideologie, Gesellschaft, Internet, Social Media.
- Die Gründung des Nationaltheaters 1919 bis 1933
- Quote paper
- Anne-Marie Holze (Author), 2016, Historische Transformation medialer Öffentlichkeiten. Das Deutsche Nationaltheater von 1919 bis 2000, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351829