Die ausgewählte Literatur wird auf die Vermittlung rassistischen Gedankenguts hin reflektiert und auf drei verschiedene Rassismus- oder Diskurstheorien übertragen: Anhand der Theorie von Stuart Halls rassischen Klassifikationssystem und seiner Auffassung von Ausschließungspraxen, lässt sich eine Verbindung zwischen den in den Kinderbüchern debattierten inkorrekten Satzstellen aufbauen.
Mark Terkessidis zweifelt ein genetisches Herkunftswissen, welches in Schulen vermittelt wird - eben durch solche Literatur - stark an. Bestimmte, als aus grenzend wahrgenommene Prozesse führen zum Akt der Entfremdung. Dieses Gefühl der Ausgrenzung wird durch die alltägliche Wiederholung immer weiter verstärkt.
Zu guter Letzt wird durch Roland Barthes auf die schwere Bedeutung der Sprache eingegangen und deren feste Verknüpfung an Freiheit auf der einen Seite und Macht auf der anderen.
Nach ausführlicher Darlegung der drei Theorien, wird der Sachverhalt der Kinderbuchdebatte näher betrachtet und erklärt worum es tatsächlich geht. Außerdem wird in Frage gestellt, ob es sinnvoll ist die heute als rassistisch geltenden Begriffe aus alteingesessener Literatur zu verbannen und sie mit vielleicht weniger passenden, jedoch politisch korrekten, Worten zu ersetzen.
Eine analytische Gliederung führt letzten Endes zu keiner einzigen richtigen Meinung in dieser Problematik, jedoch wird ein besserer Überblick der Gesamtsituation verschafft. Außerdem geht es darum, ob Ansätze der Rassismus und Diskurstheorien in die Form der angeblich vielen Arten des Rassismus im Kinderbuch passen, beziehungsweise sich die Vorgehensweisen in den Kinderbüchern auf ein klares rassistisches bzw. rassisches Muster übertragen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund
- Sachverhalt der Kinderbuchdebatte 2013
- Rasissmus- und Diskurstheorien im Vergleich
- Definition
- Stuart Hall
- Mark Terkessidis
- Roland Barthes
- kritische Kinderliteratur in Bezug auf Rassismustheorien
- Astrid Lindgren - Pippi Langstrumpf
- Ottfried Preußler - Die kleine Hexe
- Dr. Heinrich Hoffmann - Der Struwwelpeter
- Fazit - Diskriminierungsfreie Sprache oder Werktreue?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Kinderbuchdebatte von 2013 und untersucht, inwieweit Kinderbuchklassiker rassistisches Gedankengut vermitteln. Die Arbeit analysiert drei ausgewählte Werke – „Pippi Langstrumpf“, „Die kleine Hexe“ und „Der Struwwelpeter“ – anhand verschiedener Rassismus- und Diskurstheorien.
- Die Analyse der Kinderbuchdebatte im Kontext der Rassismusdebatte
- Die Untersuchung der Vermittlung rassistischen Gedankenguts in Kinderbuchklassikern
- Die Anwendung von Rassismus- und Diskurstheorien auf die Kinderbuchdebatte
- Die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Diskriminierungsfreier Sprache und Werktreue
- Die Bedeutung von Sprache und Diskurse für die Konstruktion von Identität und die Vermittlung von Weltbildern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Kinderbuchdebatte von 2013 und ihre zentrale Frage nach „Diskriminierungsfreier Sprache oder Werktreue?“ vor. Sie führt die drei ausgewählten Werke – „Pippi Langstrumpf“, „Die kleine Hexe“ und „Der Struwwelpeter“ – ein und gibt einen Überblick über die in der Arbeit behandelten Themen.
Das Kapitel „Historischer Hintergrund“ beleuchtet die Entstehung und Fortdauer von kolonialem Rassismus in der Gesellschaft und seine Auswirkungen auf Kinderbücher. Es diskutiert die Rolle von Kinderliteratur als Erziehungsmittel und die Vermittlung von ideologischen Überzeugungen durch Sprache.
Das Kapitel „Sachverhalt der Kinderbuchdebatte 2013“ beschreibt die wichtigsten Punkte und Debatten der Kinderbuchdebatte, beleuchtet die Kritik an den drei ausgewählten Werken und verdeutlicht die kontroversen Standpunkte im Hinblick auf „Diskriminierungsfreie Sprache oder Werktreue?“.
Schlüsselwörter
Kinderbuchdebatte, Rassismus, Diskurstheorie, Kolonialrassismus, Sprache, Diskriminierung, Werktreue, Kinderliteratur, Astrid Lindgren, Ottfried Preußler, Dr. Heinrich Hoffmann, Stuart Hall, Mark Terkessidis, Roland Barthes.
- Citar trabajo
- Sophie Jung (Autor), 2015, Inhalte der Kinderbuchdebatte 2013, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352147