Disruptives Potential der Blockchain-Technologien und die Möglichkeit dezentraler Zahlungssysteme

Analyse der Chancen und Risiken für konventionelle Geschäftsbanken


Proyecto de Trabajo, 2016

42 Páginas, Calificación: 1,8


Extracto


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Blockchain und ihre Applikationen
2.1. Funktionsweise der Blockchain
2.2. Applikationen der Blockchain
2.3. Dezentrale Zahlungssysteme

3. Chancen und Risiken für Geschäftsbanken
3.1. Chancen
3.2. Risiken

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Internetquellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Bitcoin Startups vs. Blockchain Startup

Abbildung 2 Konzept der Hashwertausgabe

Abbildung 3 Public-Key Methode

Abbildung 4 Client/Server vs. Peer-to-Peer-Server Modell

Abbildung 5 Übersicht Konsensus Mechanismen

Abbildung 6 Wechselkurs USD/Bitcoin

Abbildung 7 Die fünf wichtigsten Kryptowährungen

Abbildung 8 Modell Smart Contract

Abbildung 9 Top Blockchain startups

Abbildung 10 Physische und virtuelle Welt einer Transaktion

Abbildung 11 Verkauf und Kauf von Wertpapieren

1. Einleitung

Seit geraumer Zeit ist eine neue technologische Innovation in der Medienlandschaft und fachspezifischen Artikeln, zur Lage und Entwicklung des Finanzdienstleistungssektors, omnipräsent: Die Blockchain-Technologie setzt zumindest in den Skizzierungen ihres Potenzials eine ganze Branche in rege Aufruhr.[1] Inwieweit die verschiedenen Bestandteile bzw. Applikationen dieser Technologie Einfluss auf die Bankenbranche haben werden, ist ein wesentlicher Teil dieser Arbeit. Bitcoin, Blockchain und Smart Contracts stehen in einem direkten Verhältnis zueinander. Verstehen wir dieses Verhältnis und den universellen Zusammenhang; kann im Zuge einer konzeptionellen Diskussion deren Einfluss auf das Finanzsystem und somit auf die Bankenbranche erörtert werden.[2] Somit ist es von Nöten verschiedene Wissensbausteine zu ergründen, um die genannte Technologie in den richtigen Zusammenhang bringen zu können.

Durch die sehr weitgefasste mediale Definition der Blockchain-Technologie wird im Zuge der Einleitung auf diese verzichtet. Da Charakterisierungen, einer innovativen Technologie, aufgrund der Marketingwirkung längst nicht mehr klar und prägnant, sondern eher aufgebauscht und pompös wirken.[3] Die verschiedenen Definitionen werden im Hauptteil der Arbeit formuliert. Es kann nur ein vollkommenes Verständnis der Blockchain-Technologie erfolgen, wenn ihre sämtlichen Bestandteile nacheinander aufgeschlüsselt und klar definiert werden.

Um den Analysehorizont dieser Arbeit einzuschränken, wird sich ihr Inhalt auf die direkten Möglichkeiten im Finanzdienstleistungsbereich beziehen. Im Finanzdienstleistungsbereich wird speziell auf den Einfluss der Blockchain-Technologie auf Zahlungsverkehr zwischen Bank und Kunde, bzw. zwischen Bank und Bank eingegangen.[4]

Ebenfalls wird der disruptive Charakter der Blockchain-Technologie auf das Bankensystem erörtert. Es wird also geklärt, ob die Blockchain-Technologie eher unterstützend (sustaining) oder disruptiv auf das Bankensystem wirkt.[5] Der Unterschied einer „Sustaining-Technologie“ und einer „Disruptive-Technologie“ liegt in ihrer Wirkung auf bestehende Strukturen. Die „Sustaining-Technologie“ unterstützt und fördert bestehende Strukturen durch technische Innovation und die „Disruptive-Technologie“ verändert das Paradigma eines ganzen Marktes.[6] Sie vernichtet also bestehende Heuristiken und setzt neue Rahmenbedingungen.

So unterstützt als Beispiel die Videoaufzeichnung den Beruf des Fußballtrainers im erheblichen Maße, verändert aber seine Arbeit nicht grundlegend und macht ihn auch nicht überflüssig. Er muss nun nicht mehr vor Ort sein, um Gegner zu analysieren und kann dies effizienter von seinem Arbeitsplatz aus tun. Dennoch analysiert er die gegnerische Mannschaft im gleichen Maße wie zuvor.[7] Hingegen hat die Innovation von Big Data, also die Speicherung, Beschaffung und Verarbeitung von ungeahnt großen und unterschiedlich gearteten Datenmengen, einen disruptiven Einfluss auf die vorherrschende Datenbankstruktur.[8] Die früher vorherrschende Datenbankstruktur SQL (structured query languages) wird zusehends von der effizienteren Struktur NoSQL abgelöst. Diese NoSQL Strukturen sind dazu in der Lage größere Mengen und vor allem größere Mengen unstrukturierter Daten zu speichern.[9]

Im Zuge der Analyse des disruptiven Charakters der Blockchain-Technologie muss skizziert werden, ob die zahlreichen FinTechs, welche sich diese Technologie zu eigen machen, Konkurrenz für Geschäftsbanken werden können und somit nur auf Profit- und Produktionsgrenzen einen Einfluss haben oder aber die Geschäftsbanken durch ihre Aufkommen in ihrer Grundlage angreifen und eine ganze Branche in der Gefahr schwebt, vom Prozess der „Schöpferischen Zerstörung“ ergriffen zu werden.[10]

Einen Indikator für die Relevanz der Blockchain-Technologie bietet die Entwicklung im Venture Capital Bereich. Abbildung 1 illustriert, dass die Investitionen in Blockchain Startups im Jahr 2015 zum ersten Mal über die Investitionen in Bitcoin Startups gestiegen sind. Diese Tatsache weist auf das große allgemeine Interesse an dieser Art Innovationen hin.[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Bitcoin Startups vs. Blockchain Startups (Quelle: Vgl. Hrsg. The Economist, 2016)

Der Stand der Forschung im Bereich, der Blockchain Applikationen, befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Aus diesem Grund werden täglich neue Entdeckungen gemacht. Deshalb orientiert sich diese Arbeit am Forschungstand bis zum August 2016.

Ziel der Arbeit ist es dem Leser die Blockchain-Technologie zu erläutern und ihre verschiedenen Applikationen zu skizzieren. Ebenfalls stellt deren Einfluss auf die Infrastruktur der Geschäftsbanken ein Ziel dieser Arbeit dar. Zum Schluss der Arbeit wird das disruptive Potenzial und die Chancen aus einer Implementierung der Blockchain-Technologie klar sein. Um diese Forschungsfrage, nach dem disruptiven Potential, erörtern zu können, wird die Arbeit im ersten Teil die Anfänge der Blockchain-Technologie beleuchten, danach ihren momentanen Aufbau erörtern und zu guter Letzt auf wichtige Applikationen eingehen. Im zweiten Teil wird die Arbeit den Einfluss der Blockchain-Technologie auf die Betriebsabläufe der Geschäftsbanken analysieren. Dies wird in Form einer Chancen- und Risiken-Analyse den disruptiven Charakter der Blockchain-Technologie klären.

Diese Vorgehensweise wird gewählt, da im Zuge der Themenbehandlung, als erster Schritt ein solides theoretisches Fundament geschaffen werden muss. Dieses Fundament muss den technischen Aufbau der Blockchain-Technologie und die Nutzungsmöglichkeiten, in Form etwaiger Applikationen, beinhalten. Nur auf dieser Grundlage, können die Möglichkeiten und Einflüsse der Blockchain-Technologie, ganzheitlich erfasst und verstanden werden.

2. Die Blockchain und ihre Applikationen

Das theoretische Fundament dieser Arbeit, wird mit einem kurzen Überblick über die grobe Funktionsweise einer Blockchain-Technologie beginnen. Hierzu müssen ihre wichtigsten technologischen Bestandteile erörtert werden. Nachdem ein Verständnis für die Funktionsweise der Blockchain an sich geschaffen wurde, werden sämtliche Nutzungsmöglichkeiten der Blockchain skizziert werden. Danach wird überprüft werden ob Potentiale für dezentrale Zahlungssysteme durch die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie bestehen.

2.1. Funktionsweise der Blockchain

Um eine Blockchain definieren zu können, müssen ihre zahlreichen Funktionen auf ihre rudimentärersten Funktionen heruntergebrochen werden. Eine Blockchain ist dem Grunde nach ein kryptographisch geschützte, globale, mit einem dezentralen consensus Mechanismus ausgerüstete und unveränderbare peer-to-peer verteilte Datenbank. Diese Datenbank wird durch einen vorher definierten Mechanismus mit Transaktionsdaten gespeist, den sogenannten Blöcken. Diese Blöcke verbinden sich zu einer Kette. Gesammelte Transaktionen, bilden also den Inhalt der Kette ab. Jene gesammelten Transaktionen, welche in den verschiedenen Blöcken in Datenform stecken, werden auch als ledger (Transationsbuch) bezeichnet.[12] Somit kann als Blockchain jeder dezentrale bzw. verteilte ledger aller zeitlich aufeinanderfolgenden Transaktionen in einem peer-to-peer Netzwerk bezeichnet werden.[13]

Der Aufbau einer Blockchain besteht also im Großteil aller Fälle aus diesen vier Merkmalen und sie muss, um zu funktionieren, Teile dieser Merkmale vorher definieren:

- Kryptographischer Algorithmus
- Peer-to-peer Netzwerk
- Distributive Datenspeicherung
- und einen dezentralen consensus Mechanismus [14]

Die Blockchain bedient sich, um ihre Transaktionen zu verschlüsseln einer Kryptographischen Hashfunktion. Durch diese Verschlüsselung ist es nicht möglich vom Hashwert (Ausgabewert) auf den dazu passenden Eingabewert zu schließen. Ebenfalls sollte es nicht möglich sein, dass zwei Eingabewerte einen Hashwert besitzen.[15] Durch den Mechanismus der Hashfunktion wurde das Problem der Encryption[16] gelöst, die Transaktionen der Blockchain sind verschlüsselt. Um auch das Problem der Decryption[17] zu lösen, bedienen sich viele Blockchain Applikationen der Public-key-Methode.[18]

Die Public-key-Methode beinhaltet zwei Keys, den Private-key und den Public-key. Im Zuge einer Transaktion im Blockchain Netzwerk encrypted Person B die Transaktion mit dem Public-key, der allen anderen Personen im Netzwerk bekannt ist und sendet die Daten zu Person A. Person A sendet um sich zu validieren den Public-key an B zurück und die Transaktion wird vollzogen. Nach der vollzogenen Transaktion kann Person A die Daten mit ihrem Private-key decrypten.[19] Abbildung 2 und 3 verdeutlichen das Zusammenspiel des Kryptographischen Mechanismus und der Public-key-Methode.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Konzept der Hashwertausgabe (Quelle: Nomura Research Institute, 2016, S 7-8)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Public-key Methode (Quelle: Nomura Research Institute, 2016, S 7-8)

Der zweite Bestandteil einer rudimentären Blockchain ist ein Peer-to-peer Netzwerk. Um die Möglichkeiten eines Peer-to-peer Netzwerkes verstehen zu können, muss zuerst auf die Funktionsweise der momentan bestehenden Systemarchitektur eingegangen werden.

Die traditionelle Methode, ein System zu organisieren, ist die Client-Server Methode. Im Falle einer Client-Server-Architektur werden alle Daten auf einem zentralen Server gehalten und im Falle eines Zugriffs dem Client, also der Partei, die darauf zugreifen will, zur Verfügung gestellt.[20]

Im peer-to-peer Netzwerk hingegen hat jeder peer (Teilnehmer) auf 100%, der im Netzwerk vorhandenen Daten Zugriff. Diese Art der Struktur weißt ein Problem auf; es generiert eine Menge Daten doppelt. Diese Tatsache der Doppelgenerierung hat im Gegensatz zum Client-server Modell erhöhten Traffic zur Folge. Im Gegenzug besitzt ein Peer-to-peer Netzwerk keinen Single-Point of Failure[21], was es wesentlich robuster macht.[22] Diese Robustheit kann speziell im Zuge sensibler Informationen oder wichtiger Transaktionen, welche auf der Blockchain des Öfteren stattfinden, ein großer Vorteil sein.

Im Vergleich zu bestehenden Systemarchitekturen bildet dieser Ansatz eine radikale Neuerung. In bestehenden Netzen gibt es häufig eine oder mehrere zentrale Server-Einheiten oder auch Hosts genannt, die Rechte vergeben und Transaktionen speichern. In diesen zentralen Server-Einheiten liegt auch der ledger; dieser kann bei einem Angriff von außen wesentlich leichter missbraucht werden. Darüber hinaus sind systemseitige Fehler wesentlich häufiger und schwieriger zu erkennen.[23] Dieses Phänomen wurde eben kurz als Single Point of Failure benannt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Client/Server vs. Peer-to-Peer-Server Modell (Quelle: Lewis, A., 2016 S. 9 )

Als dritter Bestandteil einer Blockchain gilt die Fähigkeit Daten distributiv speichern zu können. Wie funktioniert nun die distributive Datenspeicherung? Um dies zu verstehen, müssen die Bestandteile eines jeden Blocks in der Chain verstanden werden. Die Blöcke in einer Blockchain sind mit den Seiten in einem Buch zu vergleichen: So wie die Seite einen bestimmten Text enthält, enthält der Block Informationen über sich selbst. Die Informationen in diesem Block sind meistens technischer Natur. Diese technischen Informationen sind eine Referenz zum vorherigen Block und ein digitaler Fingerbadruck (Hashwert), damit er in der Chain anerkannt wird und nicht verändert werden kann. Ergänzend zu diesen Merkmalen können diese Blöcke mit sämtliche Informationen gespeist werden, als Beispiel mit einer Vielzahl von Transaktionen.[24] Alles in allem werden also diese Daten, welche in den Blöcken verteilt sind, auf die Peers im Netzwerk verteilt. Jeder dieser Peers hat diesen Block in seiner Blockchain und verfügt somit über alle wichtigen Informationen.

Nachdem die drei zentralen Bestandteile einer Blockchain Architektur beschrieben wurden, muss noch auf den wichtigsten, den vierten Bestandteil eingegangen werden. Dieser ist der vorherrschende Consensus Mechanismus. Dieser ist so wichtig, da es bis zum Aufkommen der ersten Blockchain in unserem jetzigen Finanzdienstleistungssystem, es nicht möglich war, einen Konsens ohne einen Intermediär herbeizuführen. Mit anderen Worten muss jeder Teilnehmer, welcher eine Zahlung oder etwas anderes transferieren möchte, zuerst bei einem zentralen Intermediär anfragen; dieser prüft die Zahlung und validiert sie. Jene Vorgehensweise macht unser jetziges System ab dem Punkt, ab dem es eine kritische Masse an Mitgliedern erreicht hat, sehr langsam und ineffizient.[25] Also müsste, um dieses Problem zu lösen oder zumindest eine signifikante Effizienzsteigerung zu erreichen, ein dezentraler oder sogar verteilter Ansatz zur Erreichung eines Konsenses eingeführt werden.[26]

Die Informatik hat für dieses Problem einen sehr einschlägigen Namen: Sie nennt es das „Byzantinische Generalsproblem“. Dem Grunde nach beschreibt das Problem die Unmöglichkeit zwischen drei oder mehreren Generälen den Angriff auf eine Stadt zu koordinieren. Die Generäle verfügen in diesem Szenario nur über unzuverlässige Kommunikationswege, darüber hinaus ist mindestens einer von ihnen ein Verräter, was die Aufgabe um einen wesentlichen Punkt erschwert. Auf die IT übertragen, beschreibt das Problem die Unmöglichkeit in einem dezentralen oder gar einem verteilten System einen Konsens ohne zentrale Autorität erreichen zu können.[27] Die Blockchain-Technologie löst dieses Problem hauptsächlich durch drei verschiedene mathematisch komplizierte Verfahren:

- Proof-of-Work (PoW)
- Proof-of-Stake (PoS)
- Byzantinischer Konsens [28]

Das Proof-of-Work -Verfahren wurde von den Entwicklern der ersten Blockchain-Applikation entwickelt. Diese erste Blockchain-Applikation war die Bitcoin-Blockchain. Die Bitcoin-Blockchain wurde dazu benutzt, um neue Transaktionen in die Chain hochladen zu können. Im Zuge dieses PoW Verfahrens konkurrieren die verschiedenen Knoten darum, der Blockchain gebündelte Transaktionen, in Blockform, hinzufügen zu dürfen.[29] Die Knoten sind mit den eben erörterten Clients im Peer-to-peer Netzwerk gleichzusetzen. Transaktionen werden hierbei an alle Knoten geschickt. Diese Transaktionen werden dann in einem Block zusammengefasst und danach muss jeder Knoten versuchen, durch mathematische Verfahren, aus der vorher erhaltenen Nonce (richtiger Wert), den Hashwert zu generieren. Sollte einer dieser Knoten die Aufgabe gelöst haben, schickt er den Block an alle anderen Knoten.[30] Die anderen Knoten prüfen automatisch diesen Block auf die verschiedenen Kriterien zur Validierung:

- Ist die Transaktion konform ? Besitzt der Client die Anzahl Bitcoins, welche er verschickt
- Ist er dazu berechtigt, Transaktionen durchzuführen
- Ist es die finale Form des Blocks ? Danach ist nichts erneut änderbar[31]

Treffen diese Kriterien zu, wird der Block anerkannt. Ihre Zustimmung drücken die anderen Blöcke dadurch aus, dass sie die digitale Signatur dieses Blockes dazu verwenden, dem folgenden Block zu signalisieren, dass dies der letzte validierte Block war.

Somit liegt die Wahrscheinlichkeit einen neuen Block im Proof-of-Work Prozess zu erstellen und zu validieren proportional zur Rechenleistung des Knotens. Da die verschiedenen Knoten, wie eben beschrieben, im direkten Wettbewerb zueinander, bei der Berechnung des Hash-Wertes stehen. Dieser Sachverhalt bringt den größten Nachteil des Proof-of-Work Ansatzes mit sich. Die Aktualisierung der Blockchain ist nur unter Einsatz erheblicher Ressourcen möglich.[32]

Um diesem Problem zu begegnen, wurde der Proof of Stake Ansatz entwickelt. Hierbei liegt die Wahrscheinlichkeit eines Clients einen neuen Block zu erzeugen genauso hoch, wie dessen prozentualer Anteil an der Gesamtmenge, der im System gehandelten Assets oder Currencies. Also verlässt sich dieses System auf die Annahme, dass jener Nutzer, welcher die größten Vermögensanteile in der Blockchain besitzt, auch am meisten von deren Aktualisierung profitiert.[33] Die zahlreichen Probleme des PoS Ansatzes, unter anderem eine Anfälligkeit für Nothing-at-Stake-Probleme[34], erlauben aber keine Nutzung in einer rein dezentralen Systemarchitektur.[35] Aus diesem Grund wird auf eine weitere Behandlung im Zuge dieser Arbeit verzichtet.

Die dritte Form des Consensus Mechanismus, der des Byzantinischen Konsensus, entfernt sich vom Felde der Konkurrenz zwischen den verschiedenen Knoten und setzt vollkommen auf einen Einigungsprozess zwischen den Knoten. Für ein besseres Verständnis wird das Last-Closed-Ledger-Konzept des Blockchain Startup Ripple skizziert.[36]

Dieser Last Closed Ledger ist im Falle der Ripple Blockchain die Alternative zur klassischen Blockchain. Der Last Closed Ledger ist mit einem normalen Block der Blockchain zu vergleichen. Er enthält, da er der einzige Block der Chain ist, wesentlich mehr Informationen. Ihm kommt somit die Aufgabe zu, alle relevanten Informationen der vorangegangenen Blöcke zu enthalten.[37] Eingehende Transaktionen werden zuerst als sogenannte Kandidaten gespeichert. Nach der Speicherung stimmen alle vertrauenswürdige Knoten im Zuge eines Konsens-Prozesses über die nächste Transaktion, also den nächsten Block, ab. Eine Einigung wird nur erzielt, wenn einer dieser Kandidaten 80% der Stimmanteile erhält. Geschieht dies, ist jener Block, auf den sich die Mehrheit geeinigt hat, der neueste Block der Chain. Dieses Verfahren kann in dieser Form aber nur durch die Kontrolle einer zentralen Entität funktionieren, was das Rippel System nicht zu einem vollständig dezentralen System macht.[38]

Zur Veranschaulichung der verschiedenen Consensus Mechanismen dient Abbildung 5.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 Übersicht Konsensus Mechanismen (Quelle: Hrsg. KPMG., 2016, S. 2-10)

Neben den verschiedenen Funktionsweisen der Blockchain-Technologie gibt es noch verschiedene Varianten. Zahlreiche Varianten werden in der Literatur angeführt, doch diese Arbeit beschäftigt sich nur mit den vier am häufigsten vorkommenden. Diese Varianten werden in der Literatur wie folgt unterschieden: Die private von der öffentlichen und die permissioned von der permissionless.[39]

Eine „öffentliche-Blockchain“, ist wie der Name schon sagt für jeden offen, sie limitiert sich nicht in Bezug auf die Anzahl oder die Rechte seiner Nutzer Transaktionen zu tätigen oder Daten lesen zu können, bzw. diese zu reporten. Trotz dieser offenen Lesbarkeit liegt hier meist eine Kryptografische Verschlüsselung vor, um die Daten nicht jenen zugänglich zu machen, welche nicht zum System gehören. Die Bitcoin-Blockchain stellt das bekannteste Beispiel einer öffentlichen Blockchain-Architektur dar.[40]

Die „private-Blockchain-Variante“ unterscheidet sich von der öffentlichen nur in Bezug auf den in ihrer Architektur vordefinierten Nutzerkreis. In der privaten-Blockchain müssen sich Teilnehmer vorher registrieren, um auf ihr Transaktionen tätigen oder Daten einsehen zu können. Also können nicht alle potenzielle Nutzer die Blockchain herunterladen und einsehen.[41] Aus diesem Grund erscheint dieser Ansatz speziell für Finanzdienstleistungsunternehmen als der relevanteste. Ebenfalls ist die Geschwindigkeit solcher privaten Systeme höher und sie ist wesentlich leichter zu regulieren. Das Interesse der Banken an privaten Blockchain Lösungen zeigt sich am von einem Bankenkonsortium gegründeten Startup R3.[42]

Eine „permissionless-Blockchain“ definiert ihre Nutzer nicht vor. Jeder kann Teil der Chain sein und Transaktionen ohne vorherige Registrierung durchführen. Diese Variante ist aufgrund ihrer offenen Natur langsam und schwer zu regulieren, ebenfalls benötigt sie einen sehr effizienten vordefinierten Consensus Mechanismus, um überhaupt stattfinden zu können.[43] Die permissionless Blockchain erscheint als die am schwierigsten zu realisierende Lösung. Dennoch sollte speziell diese, nach der Meinung des Verfassers nicht ohne reifliche Überlegung übergangen werden. Hier spielt die Möglichkeit zur kreativen Gestaltung eine Rolle. Diese kann nur effizient in einem offenen System stattfinden. Weisheit wird nur durch Erfahrungen aufgebaut und diese Erfahrungen sind nur etwas wert, wenn sie unter gelegentlichen Fehlern und der Wahrscheinlichkeit des Scheiterns gewonnen werden.[44]

Die „permissioned-Blockchain-Variante“ erscheint im Bereich der Finanzdienstleistungsbranche als die interessanteste. Sie unterscheidet sich gegenüber der permissionless Blockchain Variante dadurch, dass sie einen vordefinierten Benutzerkreis hat und diese Benutzer sowohl registriert als auch validiert wurden. Somit bildet sie ein sehr geschlossenes System ab und sollte leicht, unter Umständen sogar auf Knopfdruck, für diverse staatliche Regulatoren einsehbar sein.[45] Optimal erscheint die Variante der permissioned Blockchain speziell für off-chain registrierte Güter. Als Off-chain registriertes Gut kann alles bezeichnet werden, was in irgendeiner Form in der physischen Welt eine Manifestation besitzt, als Beispiel hierfür gelten Wertpapiere und Fiat-Währungen.[46]

2.2. Applikationen der Blockchain

Wirtschaft, Politik, Sozialsystem und Rechtswesen profitieren alle von der Blockchain-Technologie und ihren zahlreichen möglichen Applikationen. Die Blockchain kann dort in allen Aspekten der Gesellschaft wirken und Prozesse neu konfigurieren. Ihre Applikationen werden in 3 verschiedene Kategorien aufgeteilt:

- Blockchain 1.0: Die Blockchain 1.0 Applikationen beinhalten alle Applikationen rund um Währungen, also deren Transfers und gesamte Zahlungsverkehrsarchitektur
- Blockchain 2.0: Bei Blockchain 2.0 Applikationen handelt es sich um sämtliche Anwendungen, die eine Stufe umfangreicher als Währungen sind, mit anderen Worten sämtliche Transaktionen, bei denen Contracts (Verträge) von Nöten sind, als Beispiel hierfür gelten Smart Contracts, Smart Property, Wertpapiere und Kredite
- Blockchain 3.0: Diese Applikationen zielen weiter als Währung, Finanzen und verschiedene kapitalistische Märkte, ihr Ziel besteht in der Optimierung verschiedener Prozessen im bürokratischen Apparat von Nationen, der Wissenschaft und dem Gesundheitssystem.[47]

Im Zuge dieser Arbeit wird auf Blockchain 1.0 und 2.0 Applikationen eingegangen. Blockchain 3.0 Applikationen werden, aufgrund der nur geringen Relevanz für die Finanzdienstleistungsbranche, nicht behandelt.

Die erste Blockchain (Blockchain 1.0) war die Bitcoin-Blockchain. Bitcoin ist eine Digitale Krypto-Währung, welche ohne zentrale Kontrolle oder Regulation virtuell generiert und gehalten wird. Transaktionen mit Bitcoin können transparent und absolut anonym unter den Peers (Teilnehmern) ausgetauscht werden.[48] Bitcoin beruht auf einem von Satoshi Nakamoto ausgearbeiteten Working-Paper aus dem Jahre 2007. Bis heute weiß niemand genau, wer diese ominöse Person ist, welche die heute noch relevanteste Krypto-Währung Bitcoin konstruiert hat. Das hehre Ziel dieser Währung war es, ein Instrument zur Abwicklung von Zahlungen zwischen zwei Parteien ohne dritte Partei, welche als Mittelsmann operiert.[49] Inwiefern Krypto-Währungen ein ergänzendes oder Hauptzahlungsmittel für eine gesamte Volkswirtschaft darstellen können, wird in Kapitel 2.3 analysiert werden.

Um das Potential von Krypto-Währungen verstehen zu können, muss zuerst kurz auf Online-Bezahlsysteme eingegangen werden. PayPal gilt hier als einer der modernsten Big Player im Online Zahlungsverkehr. Dieses Unternehmen wickelt täglich 11,5 Millionen Zahlungen für Kunden ab und gewährleistet ihnen den Transfer ihres Geldes ohne die Preisgabe von Finanzinformationen.[50] Eine weitere digitale Bezahlform ist die Nutzung einer Kreditkarte, z.B. von Visa. Für Privatkunden ist die Nutzung der Karte sowohl online durch Eingabe der Nummer, als auch offline durch Vorlage der Karte in einem Retail Store kostenlos. Das Geld wird im Verlauf der Transaktion dann der Kreditkarte belastet und später zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt einem Girokonto belastet.[51]

Nachdem nun ein tieferes Verständnis für Online-Bezahlsystemen geschöpft wurde ist es wichtig deren Unterschiede gegenüber Krypto-Währungen herauszuarbeiten. Hierbei beschränkt sich diese Arbeit auf die vier wichtigsten Unterschiede:

- Währungsumtausch: Bei Online Bezahlsystemen wird der Betrag in der jeweiligen Währung, als Beispiel Euro gehalten und nicht umgetauscht. Krypto-Währungen haben einen Wechselkurs und stellen eine komplett eigenständige Währung dar
- Akzeptanz: Online Bezahlsysteme erfreuen sich einer breiten Akzeptanz, Krypto-Währungen haben nur sehr wenige Akzeptanzstellen
- Regulierung: Online Bezahlsysteme unterliegen einer staatlichen Regulierung, Krypto-Währungen sind in den allermeisten Fällen unreguliert
- Sicherheit: Online Bezahlsysteme haben oft eine Garantie oder eine Rückgabereglung, sollte etwas mit der Zahlung nicht in Ordnung sein, Krypto-Währungen besitzen so etwas nicht.[52]

Beziehen wir die Bestandteile einer Blockchain in die Funktionsweise von Krypto-Währung ein, wird klar, dass diese Währung in einem dezentralen Netzwerk organisiert ist und durch kryptografische Berechnung von jedem Peer (Client) geschöpft werden kann.[53] Somit besteht kein direkter Bedarf einer Zentralbank in diesem System.

Um den Wechselkursmechanismus der Bitcoin Währung zum USD besser erläutern zu können, dient Abbildung 6. Wie dort auf dem Graphen zu sehen ist, handelt es sich bei Bitcoin um eine zeitweise sehr volatile Währung. Diese Schwankungsanfälligkeit gegenüber Fiat-Währungen stellten eine der größten Schwächen der verschiedenen Krypto-Währungen dar. Die Theorie des „Reedschen Gesetzes“ besagt, dass Netzwerke in ihrer Nützlichkeit zunehmen, wenn sie von mehr Menschen genutzt werden.[54] Aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit kann davon ausgegangen werden, dass sich nach einer breiteren Akzeptanz in der Bevölkerung die Währung stabilisieren wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6 Wechselkurs USD/Bitcoin (Quelle: CoinDesk)

Da Bitcoin eine Open-Source-Technologie ist, gibt es verschiedenste Krypto-Währungen, welche die Bitcoin Blockchain für eine eigene Währung nutzen. Einige nutzen hingegen nur die Technologie von Bitcoin und programmieren eine eigene Blockchain. Aus diesem Grund wurde nach diesem Krypto-Währungshype der Begriff Blockchain 1.0 gebildet, um alle Applikationen, die den Transfer von Beträgen einschließen, besser von komplexeren Transaktionen unterscheiden zu können.[55] Auf der folgenden Seite sind die fünf wichtigsten Krypto-Währungen abgebildet und wenn man die Kapitalisierungsrate genauer analysiert, muss man zu dem Schluss kommen, dass Krypto-Währungen zumindest am Puls der Zeit sind.

[...]


[1] Vgl. Dr. Leichsenring, H., 2016, https://www.der-bank-blog.de

[2] Vgl. Cavus, M., 2016, https://www.digitale-exzellenz.de

[3] Vgl. Williams, P.; Harper, I.; Hillard, R., 2016, S. 7f

[4] Vgl. Hrsg. EBA (Euro Banking Association), 2015, S. 4-10

[5] Vgl. Christensen, C., 2011, S13.

[6] Vgl. Christensen, C., 2011, S.14-30

[7] Vgl. Bauer, G., 2001, S.100-120

[8] Vgl. Prof. Dr. Bendel, O., 2016

[9] Vgl. The Data Revolution S.32

[10] Vgl. Schumpeter, J. 2005, S.140-142

[11] Vgl. Hrsg. The Economist, 2016, http://www.economist.com

[12] Vgl. Hrsg. BitFury Group, 2015, S. 5-8

[13] Vgl. Hrsg. PWC 2016

[14] Vgl. Wright, A.; De Filippi, P. 2015, S. 12-16

[15] Vgl. Beutelspacher, A.; Neumann, H.; Schwarzpaul, T., 2010, S. 177

[16] als Encryption wird der Prozess bezeichnet, indem eine Information verschlüsselt wird.

[17] Decryption beschreibt den Vorgang, indem die vorher verschlüsselte Information wieder entschlüsselt wird.

[18] Vgl. Hrsg. Long Finance, 2014, S.10-14

[19] Vgl. Hrsg. Nomura Research Institute, 2016, S 7-8

[20] Vgl. Vogt, A 2013, S.5-7

[21] Erläuterung folgt an günstigerer Stelle.

[22] Vgl. Hrsg. The Government of the Hong Kong Special Administrative Region 2008

[23] Vgl. Prof. Dr. Roßbach, P., 2015, S.3f

[24] Vgl. Lewis, A., 2016, S. 8-11

[25] Vgl. Buterin, V., 2016, S.5-8

[26] Vgl. Poelstra, A., 2015, S.2-8

[27] Vgl. Lampert, L., 1982, S.382

[28] Vgl. Wright, A.; De Filippi, P., 2015, S.6

[29] Vgl. Nakamoto, S., 2008, S.3-6

[30] Vgl. Hrsg. Nomura Research Institute, 2016, S. 10f

[31] Vgl. Hrsg. BitFury Group, 2015, S.6f

[32] Vgl. Buterin, V., 2016, S.9-15

[33] Vgl Hrsg. BitFury Group, 2015, S.2-5

[34] Beschreiben die Probleme die auftreten können, wenn in diesem System die Teilnehmer, da sie nichts zu verlieren haben für mehrere Blöcke stimmen und somit kein Konsens zustande kommt.

[35] Vgl. ebenda, S.9-13

[36] Vgl. o.V., 2016, Ripple Labs, https://ripple.com/

[37] Vgl. Schwartz, S.; Youngs, N.; Britto, A., 2014

[38] Vgl. ebenda S.5

[39] Vgl. Snow, P.; Deery, B; Kirby, P., 2015

[40] Vgl. Nakamoto, S, 2008

[41] Vgl. Hrsg. Nomura Research Institute, 2016, S.22-25

[42] Vgl. o.V., 2016, R3 Company, http://r3cev.com

[43] Vgl. Hrsg. BitFury Group, 2015, S.9-12

[44] Vgl. Thierer, A., 2014, S.8

[45] Vgl. Hrsg. BitFury Group, 2015, S.10

[46] Vgl. Swanson, T., 2015, S. 22

[47] Vgl. Swan, M., 2015, S.10

[48] Vgl. o.V., 2015, CoinDesk, http://www.coindesk.com

[49] Vgl. Nakamoto, S., 2008

[50] Vgl. o.V., 2016, PayPal, https://www.paypal.com

[51] Vgl. o.V., 2016, Visa https://www.visa.de

[52] Vgl. Kerscher, D., 2014, S.23-40

[53] Vgl. Münzer, J., 2014, S.26

[54] Vgl. Williams, P.; Hillard, R.; Green, W., 2012, S.13-18

[55] Vgl. Swan, M., 2015 S.1-4

Final del extracto de 42 páginas

Detalles

Título
Disruptives Potential der Blockchain-Technologien und die Möglichkeit dezentraler Zahlungssysteme
Subtítulo
Analyse der Chancen und Risiken für konventionelle Geschäftsbanken
Universidad
Baden-Wuerttemberg Cooperative State University (DHBW)
Calificación
1,8
Autor
Año
2016
Páginas
42
No. de catálogo
V352159
ISBN (Ebook)
9783668387133
ISBN (Libro)
9783668387140
Tamaño de fichero
1291 KB
Idioma
Alemán
Notas
Ziel der Arbeit war es das disruptive Potential der Blockchain-Technologie und ihre Einsatzmöglichkeiten im Finanzdienstleistungsbereich zu skizzieren. Ebenfalls wurde überprüft, ob dezentrale Zahlungssysteme möglich sind. Einen größeren Stellenwert wurde hierbei auf die korrekte Erklärung der Blockchain gelegt; ebenfalls werden Smart Contracts näher beleuchtet, diese werden in naher Zukunft, durch die Blockchain, immer mehr in unseren Alltag treten.
Palabras clave
Blockchain, Smart Contracts, dezentrale Zahlungssysteme, disruptives Potential, Blockchain Applikationen, Bankeninfrastruktur, Funktionsweise Blockchain
Citar trabajo
Maurice Bouillon (Autor), 2016, Disruptives Potential der Blockchain-Technologien und die Möglichkeit dezentraler Zahlungssysteme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352159

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