Die Bildungspolitik liegt nach wie vor zu einem überwiegenden Ausmaß in den Händen der einzelnen Mitgliedsländer der Europäischen Union. Die Union kann lediglich koordinierende und unterstützende Funktionen übernehmen, stellt somit eine ergänzende Instanz dar. Obwohl die Entscheidungskompetenz hinsichtlich der Bildung bei den einzelnen Staaten liegt, hat sich seit den sechziger Jahren, und ab dem Ende der neunziger Jahre in einem schnelleren Tempo, eine Bildungspolitik entwickelt, die als besonderes Feld der europäischen Politik zu bezeichnen ist.
Diese Entwicklung wird aber auch kritisch gesehen, in erster Linie aufgrund der rein an ökonomischen Kriterien orientierten Bildungspolitik der EU, sowie aufgrund der Zentralisierung nationaler Bildungssysteme. Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet:
Wie kam es zur Integration (Verdichtung) des Politikfeldes und welche Schwierigkeiten gab es und gibt es dabei?
Als Gründe für eine gemeinsame europäische Bildungspolitik können die Herausforderungen, welche alle Mitgliedstaaten betreffen, genannt werden, etwa die Überalterung der Gesellschaft, unzureichende Kompetenzen bei Arbeitskräften und globaler Wettbewerb. Im Zuge einer gemeinsamen europäischen Bildungspolitik entsteht das Problem des Koordinierungsbedarfs zwischen der EU und den Mitgliedstaaten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Die europäische Bildungspolitik: Ein Politikfeld in Bewegung?
- a. Erste Grundlage für die politische Kooperation
- b. Strategischer Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung
- c. Parallele Entwicklungen
- d. Der Kopenhagen-Prozess
- e. Strategie Europa 2020
- II. Bildungsbereiche und Instrumente
- a. Der Bologna Prozess
- b. Aktions- und Förderprogramme
- c. Europäische Qualifikationsrahmen
- III. Politischer und rechtlicher Kontext
- a. Hauptakteure europäischer Bildungspolitik
- 1. Europäisches Parlament: Ausschuss für Kultur und Bildung
- 2. Rat der Europäischen Union: Bildung, Jugend und Kultur
- 3. Europäische Kommission: Allgemeine und berufliche Bildung und der Bereich Jugend
- 4. Ausschuss der Regionen: Fachkommission für Kultur, Bildung und Forschung (EDUC)
- b. Die Initiatoren einer europäischen Bildungspolitik
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der europäischen Bildungspolitik und beleuchtet die Faktoren, die zu ihrer Integration und Verdichtung geführt haben. Sie analysiert die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit der Koordinierung von Bildungspolitik auf EU-Ebene und nationaler Ebene verbunden sind.
- Die Entwicklung der europäischen Bildungspolitik seit den 1960er Jahren
- Die Rolle von internationalen Abkommen und Strategien wie dem Bologna-Prozess und der Lissabon-Strategie
- Die Herausforderungen der Koordinierung von Bildungspolitik zwischen der EU und den Mitgliedstaaten
- Die Auswirkungen der europäischen Bildungspolitik auf nationale Bildungssysteme
- Die Bedeutung von lebenslangem Lernen und der Förderung von Schlüsselkompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen historischen Überblick über die europäische Bildungspolitik und zeichnet die wichtigsten Entwicklungen seit den 1960er Jahren nach. Es beleuchtet die ersten Schritte zur politischen Kooperation im Bildungsbereich, den strategischen Rahmen für die Zusammenarbeit, parallele Entwicklungen, den Kopenhagen-Prozess und die Strategie Europa 2020.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Bildungsbereichen und Instrumenten der europäischen Bildungspolitik. Es beleuchtet den Bologna-Prozess, Aktions- und Förderprogramme sowie den europäischen Qualifikationsrahmen.
Das dritte Kapitel analysiert den politischen und rechtlichen Kontext der europäischen Bildungspolitik. Es stellt die Hauptakteure der europäischen Bildungspolitik (Europäisches Parlament, Rat der Europäischen Union, Europäische Kommission, Ausschuss der Regionen) vor und untersucht die Initiatoren einer europäischen Bildungspolitik.
Schlüsselwörter
Europäische Bildungspolitik, Koordinierung, Integration, Verdichtung, Bildungssysteme, Bologna-Prozess, Lissabon-Strategie, Lebenslanges Lernen, Schlüsselkompetenzen, Politische Kooperation, Herausforderungen, Schwierigkeiten, Hauptakteure, Initiatoren.
- Arbeit zitieren
- Markus Schmidt (Autor:in), 2014, Die europäische Bildungspolitik. Zur Geschichte eines Politikfeldes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352352