Am 21.März 1951 berichtete die Zeitung „Der Spiegel“ in einem Artikel namens „Comic – Opium in der Kinderstube“ über diverse Kritiken, des zu dem Zeitpunkt noch recht neuen Medium und zitierte führende Ärzte, Psychologen und Buchkritiker, die den Comic zum Teil als „Opium der Kinderstube“ oder „Volk verdummend“ bezeichneten. Ein halbes Jahrhundert später ist das Medium in der Popkultur kaum weg zu denken und der wirtschaftliche Erfolg von deutschen, franko-belgischen, amerikanischen und auch japanischen Comic Marken sorgte dafür, dass der Comic an Legitimation gewonnen hat. Selbst im Feuilleton angesehener Tageszeitungen ist er vertreten und wird positiv gewürdigt.
Comics sind in den letzten Dekaden gängige Genre in Bibliotheken und im Bücher Fachhandel geworden. Als Nischenprodukt werden Comics nicht mehr bezeichnet, was die steigende Popularität der Adaptionen in Kinofilmen, Serien, Videospielen und Merchandise bestätigt. Setzt man sich mit Comics näher auseinander, findet man schnell diverse Genres und Subgenres wie es auch bei Film und Literatur der Fall ist. Das wohl bekannteste Genre ist der Superhelden Comic. Helden wie Superman, Batman und Spiderman begeistern weltweit viele Kinder, Jugendliche und Erwachsende zugleich.
Neben der starken Präsenz der westlich stämmigen Comic Marken, etablierte sich in den 1990er Jahren auch der japanische Manga endgültig in Deutschland. Die Serie Dragonball war der erste Shōnen Manga, der in der typischen japanischen Leseform von rechts nach links gelesen wurde und gilt als Auslöser für den endgültigen Durchbruch der Mangas mit deutscher Übersetzung.
In dieser Arbeit möchte ich mich sowohl mit dem Superhelden Comic, als auch dem Shōnen Manga beschäftigen. Beide zeigen Ähnlichkeiten in Form, Darstellung und Narration. Themen wie Aktion und Spannung stehen im Vordergrund, stammen jedoch aus unterschiedlichen Kulturen. Sowohl Superhelden Comics als auch Shōnen Manga erfreuen sich international großer Beliebtheit. Demnach könnte man sich aufgrund der Parallelität von Shōnen Manga und amerikanischen Superhelden Comic die Frage stellen, inwiefern man von einer Äquivalenz der beiden Genre sprechen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionsansätze von Comic und Manga
- 2.1 Vergleich von typischen Merkmalen des Comic und Manga
- 3. Analyse der Narratologie auf Mikro- und Makroebene
- 3.1 Serielle Erzählung
- 3.2 Grafische Erzählstrategie – Verhältnis von Bild und Text
- 3.3 Zeitdarstellung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Parallelen zwischen Superhelden-Comics und Shōnen-Manga und hinterfragt die Möglichkeit, beide Genres als Äquivalente zu bezeichnen. Die Analyse konzentriert sich auf die narrativen Strukturen, die grafische Darstellung und die kulturellen Hintergründe beider Medien.
- Vergleichende Analyse von Comic und Manga hinsichtlich ihrer Definition und typischen Merkmale.
- Untersuchung der narratologischen Aspekte auf Mikro- und Makroebene.
- Analyse der grafischen Erzählstrategien und des Verhältnisses von Bild und Text.
- Betrachtung der Zeitdarstellung in beiden Genres.
- Diskussion der kulturellen Einflüsse auf die jeweiligen Genres.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung des Comics, von anfänglicher Kritik als "Opium der Kinderstube" bis hin zur heutigen Popularität und Legitimierung als etabliertes Medium. Sie führt in die Thematik der Arbeit ein, indem sie die Parallelen zwischen Superhelden-Comics und Shōnen-Manga hervorhebt und die zentrale Forschungsfrage nach der Äquivalenz beider Genres formuliert. Der Fokus liegt auf den Ähnlichkeiten in Form, Darstellung und Narration, trotz der unterschiedlichen kulturellen Ursprünge und der großen internationalen Beliebtheit beider Genres.
2. Definitionsansätze von Comic und Manga: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Definitionsansätze für Comic und Manga, wobei die Vielfältigkeit der Genres und Subgenres betont wird. Es werden die Definitionen von Schikowski und McCloud für den Comic sowie die Definition des Mangas aus dem Duden herangezogen und verglichen. Die Analyse unterstreicht die gemeinsame Funktion von Bild und Text in der Erzählung, wobei der Comic als breiteres Medium und der Manga als spezifisches Genre innerhalb dieses Mediums positioniert wird. Die kulturelle Einbettung des Mangas in den japanischen Alltag wird hervorgehoben und betont, wie die Bedeutung von "Manga" kulturell kontextabhängig ist.
2.1 Vergleich von typischen Merkmalen des Comic und Manga: Dieser Abschnitt vergleicht charakteristische Merkmale von Comics und Mangas. Die unterschiedliche Leserichtung (von links nach rechts vs. von rechts nach links) wird als erstes Unterscheidungsmerkmal genannt. Der Vergleich beleuchtet den höheren Textanteil in westlichen Comics im Gegensatz zum größeren grafischen Schwerpunkt im Manga. Der unterschiedliche Zeichenstil (sauber und detailliert vs. schnell und expressiv) und die Farbgebung (meist farbig vs. meist schwarz-weiß) werden diskutiert. Die unterschiedliche Produktionsweise und die damit verbundenen Kosten werden als Einflussfaktoren auf die Ästhetik und die Behandlung des Mangas als "Wegwerfware" in Japan analysiert.
3. Analyse der Narratologie auf Mikro- und Makroebene: Dieses Kapitel beginnt mit der Einführung von Superman als Beispiel für einen Superhelden-Comic und beschreibt den "New 52"-Neustart als Beispiel für die Entwicklung von Handlungssträngen im Comic. Es wird angedeutet, dass eine detaillierte Analyse der Narratologie auf Mikro- und Makroebene folgen wird, die Aspekte wie die serielle Erzählung, grafische Erzählstrategien und die Zeitdarstellung umfasst. Der Auszug endet vor der eigentlichen Ausführung dieser Analyse.
Schlüsselwörter
Superhelden-Comic, Shōnen-Manga, Äquivalenz, Narratologie, Bild-Text-Verhältnis, grafische Erzählstrategie, kulturelle Einflüsse, Genre, Leserichtung, Zeichenstil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleichende Analyse von Superhelden-Comics und Shōnen-Manga
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Parallelen zwischen Superhelden-Comics und Shōnen-Manga und hinterfragt, ob beide Genres als Äquivalente bezeichnet werden können. Die Analyse konzentriert sich auf die narrativen Strukturen, die grafische Darstellung und die kulturellen Hintergründe beider Medien.
Welche Aspekte werden im Detail analysiert?
Die Arbeit vergleicht Comics und Manga hinsichtlich ihrer Definition und typischer Merkmale, untersucht narratologische Aspekte auf Mikro- und Makroebene, analysiert grafische Erzählstrategien und das Verhältnis von Bild und Text, betrachtet die Zeitdarstellung in beiden Genres und diskutiert kulturelle Einflüsse.
Wie werden Comics und Manga definiert?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Definitionsansätze für Comic und Manga, wobei die Vielfältigkeit der Genres und Subgenres betont wird. Es werden Definitionen von Schikowski und McCloud für den Comic sowie die Duden-Definition für Manga herangezogen und verglichen. Der Comic wird als breiteres Medium und der Manga als spezifisches Genre innerhalb dieses Mediums positioniert.
Welche typischen Merkmale von Comics und Mangas werden verglichen?
Der Vergleich umfasst die Leserichtung (von links nach rechts vs. von rechts nach links), den Text- und Bildanteil, den Zeichenstil (sauber und detailliert vs. schnell und expressiv), die Farbgebung (meist farbig vs. meist schwarz-weiß) und die Produktionsweise. Der Einfluss der Produktionsweise auf die Ästhetik und die Behandlung des Mangas als "Wegwerfware" in Japan wird analysiert.
Wie wird die Narratologie analysiert?
Die Arbeit plant eine detaillierte Analyse der Narratologie auf Mikro- und Makroebene. Dies umfasst Aspekte wie die serielle Erzählung, grafische Erzählstrategien und die Zeitdarstellung. Superman und der "New 52"-Neustart dienen als Beispiele.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Definitionsansätzen von Comic und Manga (inklusive eines Vergleichs typischer Merkmale), ein Kapitel zur narratologischen Analyse auf Mikro- und Makroebene und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Superhelden-Comic, Shōnen-Manga, Äquivalenz, Narratologie, Bild-Text-Verhältnis, grafische Erzählstrategie, kulturelle Einflüsse, Genre, Leserichtung, Zeichenstil.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob Superhelden-Comics und Shōnen-Manga als Äquivalente bezeichnet werden können, trotz ihrer unterschiedlichen kulturellen Ursprünge.
Welche Einleitung bietet die Arbeit?
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung des Comics, von anfänglicher Kritik bis hin zur heutigen Popularität. Sie führt in die Thematik ein, hebt Parallelen zwischen Superhelden-Comics und Shōnen-Manga hervor und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach der Äquivalenz beider Genres.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Inhalte der einzelnen Kapitel kurz und prägnant beschreiben. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über die behandelten Themen und den methodischen Ansatz.
- Citation du texte
- Patrick Dreyer (Auteur), 2015, Zur Parallelität von Superhelden Comic und Shōnen Manga, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352617