Die Geschichte Algeriens ist gekennzeichnet durch eine Reihe von militärischen Auseinandersetzungen und Besetzungen bis hin zur endgültigen Okkupation durch die Kolonialmacht Frankreich im Jahre 1830. Auslöser der Besetzung Algeriens durch Frankreich waren starke Handelsinteressen der Kaufmannsgilde aus Marseille.
Ein weiterer Vorwand Frankreichs, Algerien zu okkupieren, waren ausstehende Rechnungen Frankreichs an Algerien, das während der Französischen Revolution Weizen an Frankreich geliefert hatte. Trotz heftiger Gegenwehr unter Führung des Scheichs Amir Abdul-Kader konnte Frankreich Algerien im Jahr 1840 vollständig erobern, weil die französische Regierung das Nachbarland Marokko gezwungen hatte, jegliche Hilfe für Algerien einzustellen.
Die militärischen Auseinandersetzungen gegen die französische Herrschaft in Algerien dauerten jedoch bis zum Ersten Weltkrieg (1914 bis1918) an. Erwähnenswert ist, stellvertretend für viele weitere Auseinandersetzungen, der Kabylen- Aufstand von 1871. Die letzte große Auseinandersetzung mit Frankreich fand im Jahre 1954 statt, während der über 120.000 Algerier ihr Leben ließen. Die militärische Sicherung Algeriens übernahm die 1831 gegründete Fremdenlegion.
Die vollständige Eroberung Algeriens im Jahre 1840 hatte zur Folge, dass das Land durch französische Einwanderer kolonisiert wurde. Starke Einwanderungswellen fanden in der Zeit zwischen 1872 und 1914 statt. In dieser Zeit verdreifachte sich die europäische Bevölkerung von 245.000 auf 750.000 Einwohner. Diese Einwanderer brachten ihren Glauben mit und christianisierten somit gleichzeitig das Land.
Durch das Entstehen großer Agrarkolonien durch die Einwanderer hervorgerufen aufgrund von Enteignungsmaßnahmen durch die herrschende Regierung, litt die einheimischen Bevölkerung zusehends unter Arbeitslosigkeit und beruflicher Perspektivlosigkeit, d. h. sie konnten ihren Lebensunterhalt nur als billige Arbeitskräfte oder als Tagelöhner bestreiten. Die Enteignung des Landbesitzes ging einher mit der zwangsweisen Aufgabe der kulturellen und politischen Identifikation der einheimischen Bevölkerung. Arabern, Berbern und den Nomadenvölkern blieb letzten Endes nur der islamische Glaube. Aus der Masse der rechtlosen Bevölkerung konnte nur ein kleiner Anteil der Algerier unter Aufgabe ihres muslimischen Glaubens die französischen Bürgerrechte erwerben.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung (Geschichte der französischen Präsenz in Algerien seit 1830. Die erste Phase des Algerienkriegs 1954-58).
- Die Politik de Gaulles in Algerien von 1958 bis 1960...
- Die inneren Ereignisse in Algerien….
- 3.1 Die Bombardierung von Sakiet Sidi Youcef am 8. Februar 1958 .....
- 3.2 Die Regierung der algerischen Republik von 1958 bis 1962...
- 3.3 12. Februar 1960 – die erste Atombombe in der Sahara (Reggane) .........
- 3.4 Die Demonstration vom 11. Dezember 1960...
- 3.5 Massaker an Algeriern in Paris am 17.Oktober 1961..\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Masterarbeit untersucht das Ende des Algerienkriegs (1958-1962) und analysiert die entscheidenden Faktoren, die zu der Unabhängigkeit Algeriens führten. Die Arbeit beleuchtet die Rolle Charles de Gaulles in der Lösung des Konflikts, die Auswirkungen der inneren Ereignisse in Algerien auf den Verlauf des Krieges und die Bedeutung des Abkommens von Evian für den Friedensprozess.
- Die Politik de Gaulles in Algerien
- Die inneren Ereignisse in Algerien
- Das Abkommen von Evian
- Die Unabhängigkeit Algeriens
- Die Rolle Frankreichs in der Dekolonisierung Algeriens
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel bietet einen historischen Überblick über die französische Präsenz in Algerien seit 1830 und die erste Phase des Algerienkriegs von 1954 bis 1958. Es untersucht die Hintergründe der französischen Kolonialisierung Algeriens sowie die Entwicklung der algerischen Unabhängigkeitsbewegung.
Das zweite Kapitel analysiert die Politik Charles de Gaulles in Algerien zwischen 1958 und 1960. Es beleuchtet seine Bemühungen, eine politische Lösung des Konflikts zu finden, und die Reaktionen der französischen und algerischen Bevölkerung auf seine Politik.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den inneren Ereignissen in Algerien während des Krieges. Es schildert die Bombardierung von Sakiet Sidi Youcef, die Gründung der provisorischen Regierung der algerischen Republik, die Nuklearversuche in der Sahara und die Massaker an Algeriern in Paris.
Das vierte Kapitel beschreibt das Abkommen von Evian, das den Algerienkrieg beendete. Es untersucht die wichtigsten Punkte des Abkommens und analysiert seine Auswirkungen auf die Unabhängigkeit Algeriens.
Schlüsselwörter (Keywords)
Algerienkrieg, Charles de Gaulle, FLN, GPRA, Abkommen von Evian, Dekolonisierung, Unabhängigkeit, französische Kolonialisierung, algerische Unabhängigkeitsbewegung, innere Ereignisse, Bombardierung von Sakiet Sidi Youcef, Nuklearversuche, Massaker an Algeriern in Paris.
- Quote paper
- Nawel Mefiteh (Author), 2016, Das Ende des Algerienkriegs 1958 bis 1962, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352950