Das Thema Organtransplantation ist vieldiskutiert; sei es auf medizinischem, technischem oder ethischem Gebiet. Im Mittelpunkt steht dabei jedoch die Organspende.
In Hinblick auf die Organempfänger beschränken sich die Themen zumeist auf medizinisch-technische Fakten. Eine Diskussion über psychologische und ethische Gesichtspunkte findet nur ungenügend und bislang nicht systematisch geführt statt.
Den Betroffenen wird im allgemeinen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität unterstellt. Diese Einstellung wird dadurch verstärkt, dass Spenderorgane knapp sind und sich somit jeder „glücklich schätzen“ kann, im Bedarfsfall eines zu bekommen. Dass die Realität sehr viel komplexer ist, soll im nachfolgend beschriebenen Fall deutlich gemacht werden:
Herr B., der eine Spenderniere bekommen hatte, war zunächst euphorisch. Ausgerechnet ER wurde ausgesucht! Nun müsste er nicht mehr stundenlang an der Dialysemaschine liegen und er könnte leben wie vorher. Nach der anfänglichen Euphorie jedoch ging es ihm zunehmend schlechter. Der Gedanke, das Organ eines anderen Menschen in sich zu tragen, belastete ihn irgendwann so sehr, dass er um die Explantation der Niere bat. Die Reaktion der Umwelt darauf war vielfältig. Sie reichte von Beschimpfungen über Unverständnis bis zu teilweisem Mit-empfinden. Es wurde viel diskutiert.
Aber eine Antwort auf die Frage, was gut und was richtig ist, konnte nicht gefunden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung des Problems, Fragestellung
- Die ethische Qualität des Problems
- Allgemeine Situation
- Handlungsmöglichkeiten, Optionen, Alternativen und die Folgen
- Ethische Diskussion
- Literatuverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der ethischen Betrachtung der Ablehnung einer postoperativen Nierentransplantation durch den Empfänger, Herrn B. Der Fall soll aus ethischer Perspektive beleuchtet und die damit verbundenen Fragen und Probleme aufgezeigt werden.
- Recht des Patienten auf Selbstbestimmung
- Knappheit von Spenderorganen
- Ethische Aspekte der Organtransplantation
- Rechte und Pflichten des Organempfängers
- Psychologische Aspekte der Transplantationsablehnung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema der Organtransplantation ein und beleuchtet die gängigen ethischen und medizinischen Diskussionen, die sich meist auf die Organentnahme und Organspende konzentrieren. Der Fokus liegt dabei auf den psychologischen und ethischen Aspekten der Organempfänger, die in der Regel nicht ausreichend diskutiert werden. Der Fall von Herrn B., einem dialysepflichtigen Patienten, der eine Spenderniere ablehnte, wird als Ausgangspunkt der Untersuchung vorgestellt.
- Darstellung des Problems, Fragestellung: Der Fall von Herrn B. wird im Detail dargestellt. Sein Lebensweg vor der Transplantation, seine Entscheidung für die Transplantation und die damit verbundenen Überlegungen werden beleuchtet. Auch die Reaktion der Umwelt auf seine Entscheidung wird beschrieben.
- Die ethische Qualität des Problems: Die ethische Dimension des Falles wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Knappheit von Spenderorganen wird als wesentlicher Faktor hervorgehoben und mit dem Recht des Patienten auf Selbstbestimmung und Autonomie in Verbindung gebracht.
Schlüsselwörter
Organtransplantation, Transplantationsablehnung, ethische Aspekte, Selbstbestimmung, Knappheit, Spenderorgan, Patientenrechte, Autonomie, psychologische Aspekte.
- Quote paper
- Antje Lüth (Author), 2002, Ethische Betrachtung einer postoperativen Transplantationsablehnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35331