Deutscher Kolonialismus, eine kurze Zeit?

Vorgeschichte, Eroberung, Verlust, Aufarbeitung


Mémoire (de fin d'études), 2014

105 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einstieg
1.2 Fragestellung
1.3 Aufbau der Arbeit
1.4 Forschungsstand und Methodik

2 Vorgeschichte deutscher Kolonisation

3 Deutsch-Ostafrika
3.1 Carl Peters und die Vorgeschichte der Landnahme in Ostafrika
3.2 Die Inbesitznahme von Deutsch-Ostafrika
3.3 Schaffung des Schutzgebietes und Einigung mit England
3.4 Entwicklung bis zum Ende des Araberaufstandes
3.5 Bis zum 1. Weltkrieg
3.6 Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika
3.6.1 Gesetzliche Grundlage
3.6.2 Zusammensetzung
3.6.3 Der Kommandant im Ersten Weltkrieg
3.7 Der Erste Weltkrieg in Deutsch-Ostafrika

4 Nach dem Verlust der Kolonien
4.1 Weimarer Republik und Zwischenkriegszeit
4.2 Nationalsozialismus

5 Kolonialbewusstsein in der Bundesrepublik und Aufarbeitung
5.1 Paul von Lettow-Vorbeck und die Bundesrepublik
5.2 „Heia Safari“ – Ein Film bricht mit dem Kolonialidyll
5.3 Politik und Kolonialismus in der Bundesrepublik

6 Resümee

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Einstieg

Vor 130 Jahren begann für das Deutsche Reich ein neues Kapitel seiner Geschichte, das 35 Jahre später bereits wieder vorbei war. Deutschland stieg, getrieben von eroberungswütigen Abenteurern in den europäischen Kanon der Kolonialmächte ein.

Auch wenn die Kolonien bereits nach dem Ersten Weltkrieg verloren gingen, stößt man auch heute noch in Deutschland auf Spuren des Kolonialismus. Straßennamen, Plätze und Denkmäler erinnern an eine Zeit, in der Deutschland seinen „Platz an der Sonne“ in Übersee suchte. Es scheint so, als wäre in der Bevölkerung (oder in Teilen dieser) kein Bewusstsein für die eigene Kolonialvergangenheit vorhanden. Diese wird sukzessive von verschiedenen Seiten klein geredet oder gar gänzlich verleugnet.

Im Juni 2004 bezeichnete z.B. das Auswärtige Amt den Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika als „äußerst umstrittene Schlussfolgerung einzelner Historiker“. [1] Dies geschah sicher auch im Zusammenhang mit einem laufenden Prozess um Reparationszahlungen des deutschen Staates an die Nachkommen der Herero, zeigt aber trotzdem den Unwillen, diesen Teil der eigene Geschichte anzuerkennen und aufzuarbeiten. Bei der Heranbildung einer neuen Identität Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Kolonialvergangenheit keine besondere Rolle, da die Verbrechen des Holocaust und der Aufbau des Landes Vorrang genossen.

Insofern beschäftigte man sich kaum mit der Aufarbeitung der Kolonialzeit, sondern gab sich den überlieferten Mythen und Heroisierungen hin. So hat sich z.B. die sogenannte Kolonialschuldlüge tief in das deutsche Bewusstsein eingebrannt. Die Siegermächte sprachen den Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg die Fähigkeit ab, „zivilisiert“ kolonisieren zu können, hauptsächlich um die Annexion der deutschen Kolonialgebiete zu rechtfertigen. In Deutschland wurde diese attestierte Unfähigkeit als Lüge hochstilisiert, die bezüglich des Kolonialrevisionismus geschickt propagiert wurde.[2] Im Zuge des Nationalsozialismus ist zu beobachten, dass die Teilhabe am imperialistischen System Europas und die unmenschlichen Kolonialpolitik Deutschlands im eigenen Land in den Hintergrund rückt, verklärt dargestellt und betrachtet wird.

Obwohl die Tatsache der grausamen Kolonialpolitik Deutschland in Fachkreisen längst etabliert ist, versuchen doch zahlreiche Personen und Vereine hierbei ihr ganz eigenes Geschichtsbild zu etablieren. Besonders hervorzuheben ist hierbei z.B. der „Traditionsverband ehemaliger Schutz- und Überseetruppen“ e.V., der auf seiner Homepage zwar angibt, landeskundliche und historische Kenntnisse verbreiten zu wollen, historische Forschung zu fördern, wahrheitswidrige Darstellungen zu korrigieren, das Andenken an Kriegsopfer zu bewahren, Denkmäler zu pflegen und die Volksverständigung zu fördern,[3] aber eigentlich nur versuchen, den deutschen Kolonialismus vor der Geschichte zu rechtfertigen. Dies geschieht über das Postulat, „dass die vormaligen Kolonialherren den Eingeborenen den Zugang zu den Errungenschaften der Zivilisation ermöglicht hätten“. [4]

Um dies nachzuweisen greift der Traditionsverband auf Quellen und Zeitzeugen zurück, die angenehm in das Spektrum der Aussage passen, die man zu treffen wünscht. Aber nicht nur Kolonialverherrlicher, auch die Politik ist sich oftmals ihrer Verantwortung nicht bewusst. So sieht man sich aufgrund des frühen Verlustes der Kolonien und der damit nicht notwendigen Beteiligung am Dekolonisationsprozess als „relativ unbelastete Macht“ [5] , die nun frei von Schuld einen neuen Umgang mit Afrika pflegen kann.

Auf Aussagen wie diese trifft man in der Behandlung der deutschen Kolonialgeschichte öfter. Im Zuge der Debatte um den später genauer erläuterten Tansania-Park in Hamburg kam es zu einem regen Schriftwechsel zwischen Wissenschaftlern und interessierten Menschen, bei dem vielfach die Meinung vertreten wurde, dass die deutsche Kolonialpolitik erfolgreich gewesen und es den Eingeborenen im Vergleich zur Herrschaft anderer Kolonialmächten wesentlich besser gegangen sei.[6] Diese Einstellung wird auch in der Diskussion um den Film „Heia Safari“ von Ralph Giordano immer wieder vertreten.

Im Dezember 2013 wurde z.B. in der Facebook-Gruppe „Tradition mit Zukunft“, einem Netzwerk von inzwischen ca. 7.000 Couleurstudenten[7] eine Diskussion rund um das Reiterdenkmal[8] in Windhoek im heutigen Namibia angestoßen. Die Allgemeine Zeitung vom 24.12.2013 berichtete über den überraschenden Abbau des Denkmals.[9] Daraufhin ließen sich einige Gruppenmitglieder zu sehr fragwürdigen Kommentaren hinreißen. Ein kurzer Auszug soll dies verdeutlichen:[10]

Mit Foto wurde gepostet: „Der Sockel des geschändeten Reiterdenkmals in Windhoek am 26.12.2013 […].“

Auf die asiatischen Arbeitnehmer, welche die Arbeiten durchführten wurde ebenfalls eingegangen: „ wer die Arbeitsmentalität der Neger kennt…, aber vielleicht beauftragen sie ja wieder die Chinesen, die die Demontage durchgeführt haben.“

Als die Bedeutung des Denkmals bezüglich des Genozids an den Herero und Nama angesprochen wurde, zeigte sich schnell die angesprochene Heroisierung der Kolonialgeschichte. Mit eindeutig ironischem Unterton schrieb ein User:

„Nein, es ist schon wichtig, darauf hinzuweisen, daß die Deutschen eigentlich nur zur Durchführung des Genozids und zur Verwüstung des Landes nach Namibia gekommen sind und vollkommen unprovoziert die friedliebenden Einwohner abgeschlachtet haben und die dort existierende hochstehende Kultur und Industrie so nachhaltig zerstört haben, daß die ihre führende Stellung in der Welt bis heute nicht wieder erreicht haben. Ganz widerliche Kerle waren das unsere Urgroßväter, nur die Nazi-Großväter waren noch schlimmer.“

Zahlreiche weitere Kommentare wie „ […] neu wäre mir aber, daß die Deutschen da im Vergleich zu anderen kolonialmächten besonders brutal oder unfair vorgegangen wären […]“ oder „[…] Und im großen und ganzen ging`s der Bevölkerung damals sicher besser als in Zeiten des ostkolonialen [postkolonial, sic!] Bürgerkrieges, der weit mehr Opfer gefordert hat, als die deutsche Befriedung […].“

Daran, dass diese Aussagen in einem couleurstudentischen Forum getroffen wurden, lässt sich erkennen, dass die Marginalisierung und Verharmlosung der eigenen Verantwortung, sowie offener Rassismus, auch in akademischen Kreisen nach wie vor hoffähig ist.

1.2 Fragestellung

Ausgehend von den angesprochenen Problemstellungen und der Facebook-Diskussion als Auslöser der Beschäftigung mit diesem Thema, werden im Verlauf der Arbeit folgende Fragestellungen zu klären sein:

- Hat sich Deutschland in seiner Kolonialgeschichte anders verhalten, als die restlichen europäischen Mächte? Gab es also eine Art „sanften deutschen Kolonialismus“?
- Ist Deutschland aufgrund des frühen Verlustes seiner Kolonien eine „relativ unbelastete Macht“?
- Wird der deutschen Kolonialzeit aufgrund der Verbrechen des Zweiten Weltkrieges eine untergeordnete Rolle zugestanden?
- Ist die Zeit der deutschen Kolonisation tatsächlich eine kurze Geschichte?
- Muss sich Deutschland seiner Kolonialgeschichte bewusst werden und diese aufarbeiten?

1.3 Aufbau der Arbeit

Um die eingangs gestellten Fragen beantworten zu können, muss eine geschichtliche Übersicht zum deutschen Kolonialismus gezeichnet werden. Dabei reicht es nicht, von der Besitzübernahme über afrikanischer Ländereien 1884 auszugehen. Wichtig sind ebenfalls die Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus und eine kurze Auseinandersetzung mit den Strömungen und wichtigsten Theoretikern innerhalb des damals noch nicht gegründeten Deutschen Reichs.

Anschließend wird ein Blick auf den deutschen Sonderweg zum Erwerb von Kolonien geworfen. Dabei stand weniger der deutsche Selbstanspruch auf territoriale Erweiterung, sondern Handelsinteressen im Vordergrund.

In der Arbeit wird das Augenmerk dabei exemplarisch auf Deutsch-Ostafrika als größte und bevölkerungsreichste deutsche Kolonie gelegt. Außerdem bietet sich Deutsch-Ostafrika aufgrund der langen und kompromisslosen deutschen Kriegsführung während des Ersten Weltkrieges an. Hier ist besonders wichtig, das Vorgehen der deutschen Schutztruppe sowie die Truppe selbst genauer zu beleuchten, da diese maßgeblichen Einfluss auf den Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus hatte.

Nachdem die Kolonien durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg verloren gingen, stellt sich die Frage nach kolonialen Ansprüchen und dem Umgang mit dem Verlust in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus. Welche Pläne und Vorhaben gab es in dieser Zeit? Anschließend wird anhand von Beispielen der Umgang mit der eigenen Kolonialgeschichte in der neu gegründeten Bundesrepublik betrachtet.

In der anschließenden Diskussion wird versucht, die eingangs gestellten Fragen zu beantworten. Arbeitsthese ist hierbei folgende:

Weder ging das Deutsche Reich wesentlich anders mit seinen Gebieten um, als es die restlichen Kolonialmächte taten, noch ist Deutschland durch den frühen Verlust der Gebiete als neutrale Macht zu sehen. Deutschland misst aber aufgrund der Verbrechen des Zweiten Weltkrieges der eigenen Kolonialgeschichte wenig Bedeutung bei und hinkt somit mit der Aufarbeitung hinterher.

1.4 Forschungsstand und Methodik

Seit dem Ende 1990er-Jahren erfreut sich die ursprünglich als marginal eingeschätzte deutsche Kolonialgeschichte in der Forschung immer größerer Beliebtheit. Dies ist auch im Kontext der sich immer weiter verbreitenden Postcolonial Studies zu sehen. Postcolonial Studies beschäftigen sich intensiv „mit den Wirkungen und Hinterlassenschaften von Kolonialismus auf Nationen, Gesellschaften und Kulturen vor und nach der Unabhängigkeit […].“ [11] Es wird nun also nicht mehr von einem reinen Einfluss der Kolonialmächte auf die Kolonien ausgegangen, sondern auch anerkannt, dass es hier Wechselwirkungen zwischen Kolonisierern und Kolonisierten gegeben haben muss. Zusätzlich dazu werden eben diese Wechselwirkungen nach der Dekolonisation nicht mehr als beendet angesehen. Sie zeigen also, dass heute keine Geschichte von Kolonialmächten mehr ohne die Geschichte ihrer Kolonien geschrieben werden kann.[12]

Postcolonial Studies können sich somit auf Prozesse während und nach der eigentlichen Landnahme beziehen, aber auch alles einbeziehen, was jemals in Kontakt mit dem Kolonialismus gestanden ist. Somit können sie geradezu Universalität entwickeln.[13] In diesem Zusammenhang können vielfältige Themen angesprochen werden, wie z.B. Rassismus oder Gender- und Geschlechterkonstruktion[14].

Während dem Imperialismus und Kolonialismus in der deutschsprachigen Geschichtsschreibung noch 2002 ein „Mauerblümchendasein“ [15] konstatiert wurde, erschienen in der DDR bereits in den 60er- und 70er-Jahren Studien, die sich kritisch mit den Folgen deutscher Kolonialherrschaft beschäftigten. Hier zu nennen wäre z.B. die Dissertation von Klaus Helbig[16] über die Rolle Paul von Lettow-Vorbecks im Ersten Weltkrieg, die sich stark am noch vorhandenen Quellenmaterial orientiert. Die DDR-Forschung wurde aber in den Bundesrepublik weitestgehend ignoriert, da die ideologischen Gegensätze während des Kalten Krieges zu massiv waren.[17]

Deutsche Historiker haben sich zwar Anregungen aus den Postcolonial Studies geholt, betrachten aber zum größten Teil die deutsche Kolonialgeschichte nach wie vor nicht als eigenständiges Forschungsfeld.[18] Trotzdem hat sich die Situation wesentlich verbessert, auch weil zahlreiche neue Ansätze Einzug in die deutsche Kolonialforschung gefunden haben. So wurden Themen wie Gender und Geschlecht im Kontext deutscher Kolonien, die Konstruktion von Frauenbildern oder die Rolle von Frauen als Kulturträger bearbeitet.[19] Außerdem erschienen zahlreiche Studien, die sich mit den verschiedenen deutschen Kolonien, den jeweiligen Herrschaftsstrukturen, Erinnerungskultur, koloniale Tradition im Mutterland und vielem mehr beschäftigten.

Weitere Wissenschaftler versuchten anhand des kolonialen Konsums, Bildern, Fotos, Filmen und anderen Darstellungen die Geschichte der Kolonien und ihre Kontinuität bis heute zu erforschen. So zeigten etwa Joachim Zeller und Heiko Wegmann anhand des Mohrenbildes Stereotypen im Alltag auf.[20] Dabei beziehen sie sich auf gängige Werbefiguren, wie z.B. den Sarotti-Mohr, Speisenbezeichnungen wie „Mohr im Hemd“ oder auch Restaurantnamen.

Ein weiteres Thema der Debatte sind mögliche Verbindungslinien zwischen deutschem Kolonialismus und Nationalsozialismus. Jürgen Zimmerer bezeichnet hier unter anderem den Herero- und Namakrieg als Genozid und als Tabubruch, der als Vorläufer zum Holocaust zu interpretieren sei.[21] Zwar gibt es zu dieser These auch Widerspruch, da sie als zu eng gefasst angesehen wird, trotzdem zeigt sich hier die Beschäftigung mit der Kontinuität zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus.

Auch rund um die postkoloniale Erinnerungsgeschichte sind zahlreiche Arbeiten entstanden. Diese orientieren sich an den Spuren des Kolonialismus und der Kolonialvergangenheit an verschiedensten Erinnerungsorten sowie der Geschichte verschiedener Institutionen im Kontext des Themas. Dass es hier einen sehr problematischen Umgang gibt, wird die vorliegende Arbeit im Zuge der Beschäftigung mit dem Tansania-Park zeigen.

Zwar stützen sich bei Weitem nicht alle neuern Studien auf postkoloniale Ansätze, trotzdem wird die allgemeine Diskussion von diesen Ansätzen angestoßen und beeinflusst. So arbeitet die Forschung zu den deutschen Kolonien zunehmend vergleichender, versucht den deutschen Kolonialismus wesentlich stärker im imperialen Kontext zu sehen und bindet transnationale und Entwicklungen ein.[22]

Trotz der zahlreichen Arbeiten, die in den letzten Jahren zur deutschen Kolonialgeschichte erschienen sind, handelt es sich hierbei doch um ein relativ neues Forschungsfeld, das zahlreiche Lücken aufweist. Ursprünglich bezog sich die historische Forschung hauptsächlich auf die großen Kolonialmächte. In Deutschland selbst wurde nach 1945 das Hauptaugenmerk auf die Aufarbeitung der Verbrechen des Zweiten Weltkrieges gelegt.

Hervorzuheben sind hierbei die historischen Arbeiten von Jutta Bückendorff bezüglich der Inbesitznahme Deutsch-Ostafrikas, die Dissertation von Tanja Bührer die Schutztruppe betreffend und die Arbeit von Ludwig Boell zu den deutschen Operationen im Ersten Weltkrieg. Michael Pesek und Host Gründer liefern jeweils überzeugend Gesamtzusammenfassungen zur deutschen Kolonialgeschichte, wobei Pesek stärker auf deren Ende eingeht. Ein weiteres zentrales Werk stellt John Iliffe`s „A Modern History of Tanganyika“ dar. Auf die koloniale Entwicklung und Ausbeutung Deutsch-Ostafrikas geht besonders Rainer Tetzlaff ein.

Des Weiteren sind in den letzten Jahren im Rahmen der Reihe „Schlaglichter der Kolonialgeschichte“ des Christoph-Links-Verlages mehrere interessante Werke entstanden, die sich kritisch mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinandersetzen. Martin Baer und Olaf Schröter beschäftigen sich mit Kolonialvereinen und Inbesitznahme Deutsch-Ostafrikas. Felicitas Becker und Jigal Beez geben einen detaillierten Überblick über die Geschichte des Maji-Maji-Aufstandes und zeigen dabei die Vernichtungspraxis der deutschen Kolonialherren auf. Marianne Bechhaus-Gerst und Thomas Morlang beschäftigen sich mit den schwarzen Kolonialsoldaten und dem Mythos des „treuen Askari“.

Ebenso zu nennen sind Klaus Hildebrand sowie Karsten Linne, die sich mit dem Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik und insbesondere mit den Kolonialplänen der Nationalsozialisten beschäftigen.

Unverzichtbare Arbeiten zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit liefern z.B. der Vorreiter des Themengebietes Helmut Bley, der die deutsche Kolonialgeschichte als unerledigt ansieht, aber natürlich auch Sara Friedrichsmeyer, Sara Lennox und Susanne Zantop, die in ihrerm Buch „The imperialist imagination“ maßgeblich zu den Postcolonial Studies beigetragen haben. Zahlreiche Werke zur Erinnerungskultur flossen ebenso in die vorliegende Arbeit ein. Hier ist der Sammelband von Helma Lutz und Kathrin Gawarecki, mit einem interessanten Kapitel über Kolonialismus und Schulbücher ebenso zu nennen, sowie das Buch „Phantasiereiche“ von Birthe Kundrus oder die Arbeiten zu Kolonialdenkmälern von Joachim Zeller.

Zusätzlich dazu werden Veröffentlichungen der beteiligten Personen verarbeitet. Hier ist besonders Paul von Lettow-Vorbeck zu nennen, der in mehreren Schriften über seine Zeit in Deutsch-Ostafrika berichtet, aber auch Gouverneur Heinrich Schnee, der die Begebenheiten ebenfalls schildert. Diese Berichte sind im historischen Kontext natürlich sehr kritisch zu bewerten, da sie stark auf eine Heroisierung der Taten in den Kolonien abzielen. Legitimation der eigenen Taten und des gewählten Vorgehens steht dabei im Vordergrund. Rückschlüsse auf den Umgang mit den Einheimischen, die Art der Kolonialherrschaft oder die Geisteshaltung der handelnden Personen lassen sich aber über diese Schriften genau nachvollziehen.

Zusätzlich zu der genannten Literatur wird in diesem Bereich stärker mit Quellen wie Zeitungsartikel, Reden, Aussagen von Politiker oder Bundestagsbeschlüsse gearbeitet, da diese anschaulich die Entwicklung illustrieren und meist aktueller sind. Außerdem sind gewisse Homepages wie www.freiburg-postkolonial.de oder www.afrika-hamburg.de unverzichtbar, da hier Historiker im Bereich der Kolonialforschung beständig neue Ergebnisse veröffentlichen.

2 Vorgeschichte deutscher Kolonisation

Obwohl die deutsche Kolonialgeschichte nur ein kurzes Intermezzo darstellt, ist sie doch eingebettet in einen langen Prozess europäischer Expansion. Auch wenn es bereits im 16. und 17. Jahrhundert deutsche Bestrebungen zur Gründung von Kolonien, hauptsächlich in der portugiesisch und spanisch dominierten neuen Welt gab, blieben diese jedoch weitgehend ohne Erfolg. Erste Bestrebungen der Kurlande Mitte des 17. Jahrhunderts in den Dreieckshandel einzusteigen scheiterten an Fehlkalkulationen und der starken europäischen Konkurrenz[23], obwohl durch Verträge mit Einheimischen und dem Erwerb von Land in Kolonien eigentlich die Voraussetzungen geschaffen worden waren.[24]

Im Fall Brandenburg-Preußens wurde 1682 die „Afrikanische Kompagnie“ gegründet, die erste Stützpunkte an der Küste des heutigen Ghanas aufbaute und ihr Gebiet dann weiter ausdehnte. Bereits 1717 wurden die erworbenen Gebiete aber von Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg „für 7.200 Florin und eine jährliche Abschlagszahlung von 12 Negersklaven“ [25] wieder verkauft, da sich Brandenburg-Preußen außerstande sah, diese Besitzungen wirksam gegen die anderen europäischen Seefahrernationen zu verteidigen.[26] In weiterer Folge zeigte sich Brandenburg-Preußen wenig interessiert am Erwerb neuer Kolonien oder an sonstiger Expansion in Übersee, da die Sicherung der preußischen Kerngebiete auf dem europäischen Kontinent Vorrang genoss.

Trotzdem verstärkte sich besonders beim liberalen Bürgertum spätestens seit den 1840er-Jahren das Gefühl, bei der fortschreitenden Aufteilung der Welt zu kurz zu kommen. Die neuen Kolonialgedanken waren in ihren Grundsätzen ökonomisch motiviert. Dabei wollte man sich an den durchaus erfolgreichen Briten orientieren. So sprachen sich einige bürgerliche Kreise auch in den Folgejahren für den Erwerb von Kolonien aus. Diese Bestrebungen wurden aber von der konservativen Obrigkeit, die wenig bis gar kein Interesse an kolonialistischer Ausbreitung hatte, unterdrückt.

Andere, durch Kolonialvereine gestartete Projekte wie z.B. der planmäßige Ankauf von Ländereien in Texas durch den „Verein deutscher Fürsten, Grafen und Herren zum Schutze deutscher Auswanderer in Texas“ (Texas-Verein) führten durch unzureichendes Kapital und Unerfahrenheit oft zu einem finanziellen Fiasko.[27]

Aber nicht nur die Besiedlung von Gebieten in Übersee war im Gespräch. Die Ausbreitung der Deutschen entlang der Donau bis in den Nahen Osten schien vielen Bürgerlichen eine Alternative. So sollte etwa Palästina in einen christlichen Staat unter Führung eines deutschen Fürsten verwandelt und somit ein Puffer zwischen Syrien und Ägypten gebildet werden.[28]

Diese Linie vertrat z.B. der Nationalökonom und Publizist Friedrich List (1789-1846). Seiner Meinung nach war eine deutsche Expansion in Übersee aufgrund der amerikanischen Hegemonie und der bereits bestehenden englischen und französischen Kolonialreiche in Afrika und Asien nur schwer vorstellbar. Also pochte er auf eine Ausweitung der deutschen Herrschaftssphäre in das „weitgehend unerschlossene“ Hinterland (unterer Donauraum, Schwarzmeergebiet, Türkei). Auch wenn er die politische Situation in diesen Gebieten verkannte, stießen seine Ideen vielfach auf Begeisterung.[29] Aufgrund des enormen Fortschritts Deutschlands revidierte List später seine Meinung zu den Überseekolonien. Diese sollten nun zur Unterbringung von Bevölkerung und Kapital und als Rohstoffquellen und Absatzsatzmärkte dienen.[30]

Auch der Komponist Richard Wagner (1813-1883) gilt als bekennender Befürworter der Kolonisation. Ihm wird folgende Aussage von 1848 im Dresdner Anzeiger zugeschrieben:

„Nun wollen wir in Schiffen über das Meer fahren, da und dort ein junges Deutschland gründen, es mit den Ergebnissen unseres Ringens und Strebens befruchten, die edelsten, gottähnlichen Kinder zeugen und erziehen: wir wollen es besser machen als die Spanier, denen die neue Welt ein pfäffisches Schlächterhaus, anders als die Engländer, denen sie ein Krämerkasten wurde. Wir wollen es deutsch und herrlich machen: vom Aufgang bis zum Niedergang soll die Sonne ein schönes, freies Deutschland sehen und an den Grenzen der Tochterlande soll, wie an denen des Mutterlandes, kein zertretenes unfreies Volk wohnen, die Strahlen deutscher Freiheit und deutscher Milde sollen den Kosaken und Franzosen, den Buschmann und Chinese erwärmen und verklären.“ [31]

Es zeigt sich also, dass der Wunsch nach Kolonien und Weltgeltung auch in der intellektuellen Schicht des Reiches vorhanden war.

Trotzdem konnte sich der Kolonialgedanke nicht bei der Obrigkeit durchsetzen. In der Literatur zur deutschen Kolonialgeschichte wird aber vielfach davon ausgegangen, dass ein Erfolg der bürgerlichen Revolution von 1848 auch dazu geführt hätte, dass sich Deutschland ähnlich wie Großbritannien und Frankreich zur kolonialen Großmacht entwickelt.[32] Diese These ist allerdings mit Vorsicht zu genießen und durch keine Fakten zu belegen.

Die Rahmenbedingungen für eine koloniale Entwicklung Deutschlands ergaben sich aber erst nach der Reichsgründung von 1870/71. Die neue politische Stellung und Stärke, aber auch die rasante wirtschaftliche Entwicklung, verstärkten nun die Debatten. Zahlreiche Schriften wurden publiziert, die Themenschwerpunkte hatten sich aber seit 1840 wenig verändert. Kernpunkte blieben weiterhin die Auswanderungsfrage[33], das Erwerben von neuen Wirtschaftsräumen und Nationalpolitik[34], wie die folgenden Ausführungen zeigen werden.

Drei wichtige Theoretiker prägten die Diskussion in Deutschland besonders, auch wenn sich ihre Standpunkte nicht allzu deutlich voneinander unterscheiden.

- Ernst von Weber (1830-1902)

Ernst von Weber plädierte für einen Erwerb von Kolonien hauptsächlich aus wirtschaftliche Interessen. Der gegenseitige Austausch von Rohprodukten und Fabrikaten sollte die Wirtschaftkraft des Mutterlandes und der Kolonien steigern. Außerdem sollten Erwerbsquellen durch die Erschließung von neuen Rohstoffquellen geschaffen werden. Weber setzte aber auch auf eine Lösung der Auswanderungsfrage durch Kolonien. Da die Bevölkerung stark anwuchs (von 1871 bis 1880 um ca. 4 Millionen)[35], musste laut Weber eine Lösung gefunden werden, um diesen Menschen auch Platz zur Entwicklung zu geben. Laut Weber bestand die Gefahr, dass nur Menschen mit entsprechendem finanziellem Background eine Auswanderung in Erwägung ziehen würden und im Mutterland nur das besitzlose Proletariat zurück bliebe. Die leistungsfähigen Arbeitskräfte würden dementsprechend auswandern und ihre nationale Identität bald an das neue Heimatland angleichen. Weber sprach sich also für die Lenkung der Auswanderung durch den Staat und in eigene Überseegebiete aus. So sollten neue Wirtschaftsräume für das Deutsche Reich geschaffen und dem Verlust von Produktivität, Volksvermögen und Wehrkraft vorgebeugt werden.[36]

- Friedrich Fabri (1824-1891)

Friedrich Fabri wird heute im Allgemeinen als Vater der deutschen Kolonialbewegung angesehen, auch da er als Otto von Bismarcks Vertrauensmann in Kolonialfragen galt.[37] Seit er 1857 den Posten als leitender Inspektor der Rheinischen Mission annahm, widmete er sich intensiv der Frage der Kolonisation und wirkte als Mittelsmann zwischen Reichsregierung und den verschiedenen Interessensgruppen.[38] Auch wenn bei Fabri die Kolonialpolitik hauptsächlich auf Ökonomie abzielte, sah er sie doch auch als Sozialpolitik. Durch Kolonien sollten die bereits beschriebenen Probleme der Überbevölkerung und des Kräfte-Abflusses bewältigt werden. Dies würde die sozialen Spannungen in Deutschland regulieren. Insofern mussten deutsche Kolonien in erster Linie dem Ackerbau und der Siedlung dienen. Fabri störte sich auch nicht weiter daran, dass die meisten Gebiete der Erde bereits von verschiedenen Völkern besiedelt waren. Er beschrieb die einheimischen Völker aufgrund ihrer vergleichsweise niedrigeren technologischen Entwicklungsstufe als dafür bestimmt, Platzhalter für den weißen Mann zu sein, bis dieser sein Recht auf die seit Jahrtausenden aufbewahrten Gebiete einfordert.[39]

Zusätzlich dazu befürwortete Fabri den Ausbau von Anbau- und Plantagenkolonien. Diese sollten Produkte herstellen, die wertvoll genug für den Handel sind und gleichzeitig als Absatzmärkte für die deutsche Wirtschaft dienen. Als Verwalter sind natürlich deutsche Einwanderer heranzuziehen, während die einfache Feldarbeit von Einheimischen verrichtet werden sollte. Hier sah Fabri einen Vorteil für alle Beteiligten. Das Deutsche Reich verdiene Geld, die deutschen Angestellten und Kaufleute ebenfalls und die einheimische Bevölkerung wurde durch die europäische Herrschaft in den „Kreis der modernen Cultur-Bewegung gebracht oder darin erhalten“. [40]

- Wilhelm Hübbe-Schleiden (1846-1916)

Natürlich war auch bei Hübbe-Schleiden der ökonomische Aspekt die treibende Kraft hinter der Kolonisation. Er betonte aber wesentlich stärker als Weber und Fabri die Notwendigkeit des nationalen Standpunktes. Die ungelenkte Auswanderung aus Deutschland führe laut Hübbe-Schleiden dem Deutschen Reich nicht nur massiven finanziellen Schaden zu, sondern verhindere auch, dass dem „deutschen Wesen“ überall auf der Welt seine wohlverdiente Stellung zukomme. Kolonien sollten nicht nur Siedlungs- und Produktionsraum sein, sie sollten „nationale Stützpunkte bilden, die deutsche Kulturwerte bewahren und über die Welt ausbreiten.“ [41] Er befürchtete auch, gegen Nationen wie Großbritannien ins Hintertreffen zu gelangen. So berechnete Hübbe-Schleiden 1881, ausgehend von einem circa gleichen Bevölkerungsniveau in England und Deutschland bei gleichbleibender kolonialer Entwicklung, dass die englischstämmige Bevölkerung bis 1980 auf 927 Millionen, die deutschstämmige aber nur auf 146 Millionen anwachsen würde.[42] Somit sollte dem deutschen Mutterland durch die Gründung von Siedlungskolonien Potential erhalten bleiben.

Die reale Situation im Deutschen Reich unterschied sich jedoch von den Annahmen der Theoretiker, die keine Experten für die Thematik waren und sehr stark emotional auf die jeweiligen Krisensituationen reagierten.

Die Zahlen zu den Auswanderern sind hierbei sehr interessant. Zwischen 1820 und 1870 verließen ca. 2,7 Millionen Deutsche ihr Heimatland, meist um im Ausland ein besseres wirtschaftliches Auskommen zu suchen.[43] Diese Zahl wirkt aber nur auf dem ersten Blick eindrucksvoll, da die Auswanderung nach der Reichsgründung, hauptsächlich durch die steigende Industrialisierung und die somit erreichten Verbesserungen in Gesundheit und Lebensqualität deutlich zurückging. Dies führte allerdings auch dazu, dass es zu einer Bevölkerungsexplosion kam. Allein in den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wuchs die deutsche Bevölkerung um ca. 25% von 45 Millionen auf 56 Millionen.[44] Damit schienen sich die Theorien von Weber, Fabri und Hübbe-Schleiden zu bestätigen. Legt man diese Zahlen aber auf den befürchteten Verlust von Arbeitskraft und Kultur um, zeigt sich ein anderes Bild. Tatsächlich handelte es sich bei den Auswanderern jährlich nur um ca. 0,5% der deutschen Bevölkerung, welche sich hauptsächlich die USA als Ziel ausgesucht hatten. Diese wären insofern auch keine Kandidaten für die Emigration in eine deutsche Kolonie gewesen, verließen doch viele das Deutsche Reich auch wegen dem herrschenden politischen und sozialen Umfeld.[45]

Auch im Bereich des Handels weisen die genannten Theorien große Schwächen auf, wobei sich hier besonders die etablierten Handelshäuser als Skeptiker erwiesen. Größter Kolonialgegner musste bei einer expansiven Kolonialbemühung Deutschlands das Britische Empire mit seiner Vormachstellung sein. Da aber vor Allem die Briten wichtige Häfen wie Hamburg nutzten, um ihre Waren in Zentraleuropa zu verteilen, fürchteten besonders die hanseatischen Kaufleute um ihre profitable Stellung. Dabei ist es fraglich, ob der Erwerb eigener Kolonien diese Verluste wieder wettmachen hätte können. Zusätzlich dazu befürchteten die Handelshäuser in einer zukünftigen deutschen Kolonie den Eingriff des Staates, besonders in die lukrativen Geschäfte wie Waffen,- Sprengstoff und Spirituosenhandel.[46]

Was das nationalpolitische Motiv betraf, wurde zwar in der Gesellschaft immer stärker der Ruf nach Weltpolitik laut, der politische Wille dafür war aber nicht gegeben. So überging der Reichstag z.B. 1870 eine Petition von Gewerbetreibenden aus Bremen, Bremerhaven und Berlin, Cochinchina und die Hauptstadt Saigon als Kriegsbeute von Frankreich zu übernehmen.[47] Dies war auch ein Angebot Frankreichs für den Friedensschluss mit dem Deutschen Reich. Bismarck erteilte kolonialem Ansinnen aber eine Absage. Seine Stellungnahme zu diesen Plänen wär wie folgt:

„Ich will auch gar keine Kolonien. Die sind bloß zu Versorgungsposten gut (…) diese Kolonialgeschichte wäre für uns genauso wie der seidene Zobelpelz in polnischen Adelsfamilien, die keine Hemden haben.“[48]

Für Bismarck waren Kolonien schlicht und einfach zu teuer. Seiner Meinung nach, würde der deutsche Steuerzahler ein koloniales Abenteuer finanzieren müssen, bei dem sich nur wenige Gewerbetreibende bereichern könnten. Damit sollte er auch Recht behalten. Außerdem befürchtete er, mit kolonialpolitischen Ambitionen schnell in direkte Konkurrenz mit den bestehenden Kolonialmächten zu gelangen. Dies verdeutlichte er auch in mehreren Aussagen wie z.B. im Gespräch mit einem Reichstagsabgeordneten 1881:

„So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fremden Weltteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht.“[49]

Insofern setzte er auf die innere Konsolidierung des Deutschen Reiches und verzichtete so auf Cochinchina und forderte stattdessen das Elsass von Frankreich.

Das wachsende Interesse an kolonialer Besitznahme in der Gesellschaft förderte aber spätestens ab Ende der 1870er-Jahre auch die Gründung von Interessensvereinen. 1882 gründete sich der Deutsche Kolonialverein, der zwar beständig wuchs, aber seine Aufgabe darin sah, die Politik von der Notwendigkeit nationaler Kolonien zu überzeugen. Fabri fasste den Unwillen der Reichsregierung und die gewünschte Vorgehensweise treffend zusammen:

„Wir können mit dem Kopf nicht durch die Wand, wenn die Reichsregierung uns dieselbe entgegenstellt und sind auch nicht imstande, zu beurteilen, ob die politische Lage es augenblicklich gestattet, daß der Staat die Angelegenheit in die Hand nimmt. Ist die Regierung unseren Bestrebungen geneigt, so wird sie gewiß gern, nachdem auf privatem Wege größere Ansiedlungen zustande gekommen sind […].“[50]

Der Kolonialverein versuchte seine Ideologien bald mit einer bald wöchentlich erscheinenden Zeitschrift zu verbreiten und war darauf bedacht, sämtliche Strömungen in sich zu vereinen.

Generell zeigte sich aber am Beispiel des Deutschen Kolonialvereins, mit welchen Problemen die Kolonisationswilligen zu kämpfen hatten, wobei hier besonders Bismarcks Politik eine große Rolle spielte. Wieso der Reichskanzler sich in späterer Folge doch auf das koloniale Abenteuer eingelassen hat, ist in der Forschung nach wie vor umstritten. Wahrscheinlich dienten ihm die Kolonien im Allgemeinen als Druckmittel für politische Entscheidungen sowie als Wahlcoup für die Reichstagswahlen 1884.[51] Wahrscheinlich ist aber auch, dass das deutsche Kolonialbestreben nicht mehr zu bremsen war, wie sich am Beispiel von Deutsch-Ostafrika zeigen wird.

3 Deutsch-Ostafrika

3.1 Carl Peters und die Vorgeschichte der Landnahme in Ostafrika

Carl Peters (1856-1918) stellt wohl eine der umstrittensten Personen der deutschen Kolonialgeschichte und die treibende Kraft hinter der Gründung von Deutsch-Ostafrika dar. Als Sohn eines evangelischen Pfarrers 1857 geboren, begann er nach dem Abitur ein Jura-Studium in Göttingen und wechselte wenig später auf Geschichte und Geographie. Nach eigenen Angaben beginnt Peters hier mit der Beschäftigung mit der deutschen Kolonialfrage:

„So skeptisch ich gegenüber der Mitteilung bin, daß ich schon in den sechziger Jahren das Manko Deutschlands an Kolonien empfunden hätte, so deutlich weiß ich, daß mich ein Blick auf die überseeischen Landkarten in den siebziger Jahren mit einer Art Schamgefühl erfüllt. Das kleine Holland und Dänemark färben die Landgebiete über See mit ihren Farben – wo blieb das mächtige Deutsche Reich?“[52]

Nach seinem Staatsexamen als Lehrer 1880 zog er zu seinem vermögenden Onkel nach London. Die folgenden Jahre betrachtet Peters als seine „kolonialpolitische Lehrzeit“, da er die Leistungen des britischen Empires achtete. Trotzdem fühlte er sich durch und durch als Deutscher.[53] „[…] das Deutschtum, über die ganze Erde hin, ist heute in einem unerhörten Gärungsprozeß nationalen Aufschwungs begriffen.“ [54] , war seine Meinung. So reifte sein Entschluss, Deutschland zu Kolonien zu führen.

Nachdem erste Planungen von Kolonialprojekten in England scheiterten, kehrte Peters 1883 nach Deutschland zurück und musste bald erkennen, dass die Politik wenig Interesse daran hatte, sich in Afrika zu betätigen. Da sich auch der Deutsche Kolonialverein als abwartend zeigte, entschloss sich Peters, Kolonialaktivisten die sich von Deutschen Kolonialverein nicht ausreichend vertreten sahen, in einem neuen Verein zu versammeln.

Schnell lernte Peters die passenden Persönlichkeiten für sein Vorhaben kennen. Im Berliner Konservativen Klub traf er auf Zuhörer, die seine Einstellung teilten und ebenso wie er glaubten, Deutschland müsse einen energischen Kolonialismus praktizieren, um den Abfluss der eigenen Bevölkerung zu unterbinden. Außerdem sollte das deutsche Volk Eigeninitiative ergreifen, bis das Reich sich entschließe, in die Kolonialpolitik einzutreten . [55]

Tatsächlich wurde aufgrund dieser Thesen die „Gesellschaft für Deutsche Colonisation“ ins Leben gerufen. Ihr primäres Ziel war die Gründung von deutschen Kolonien zum Zwecke der Besiedlung und für den Handel. Dazu sollten geeignete Kolonialgebiete gefunden werden, in die dann auch die deutsche Auswanderung gelenkt werden sollte.

Für diese Zwecke musste natürlich Geld aufgebracht werden. Durch die Vergabe von Mitgliedsanteilen für bevorstehende Kolonialprojekte konnten innerhalb kurzer Zeit ein Grundkapital von 65.000 Mark eingesammelt werden.[56]

Hitzige Debatten wurden um geeignete Kolonialgebiete geführt, schlussendlich entschied sich die Generalversammlung aber für das Mossamedes-Projekt. Im Hinterland der heutigen Stadt Namibe im südwestlichen Angola sahen Peters und seine Anhänger das ideale Gebiet für eine deutsche Besiedlung.

Da die Reichsregierung die Bitte um Reichsschutz für das Mossamedes-Projekt ablehnte, wurde dieses fallen gelassen und Ostafrika rückte ins Blickfeld. Dieses Gebiet war zwar laut Reichsregierung in den Händen des Sultans von Sansibar, doch Peters entschied, dass dessen Machtsphäre nur 40 Kilometer ins Innenland reichte. Der Rest war für ihn herrenloses Land, da hier keine der Kolonialmächte bisher Gebiete genommen hatte.[57]

Hier zeigt sich besonders, dass Peters die afrikanische Realität total verkannte und bereits ein ausgeprägtes Herrenmenschen-Denken an den Tag legte.

3.2 Die Inbesitznahme von Deutsch-Ostafrika

Natürlich war das spätere Deutsch-Ostafrika nicht unberührt. Händler besuchten das Gebiet seit Jahrhunderten und handelten mit Produkten wie Elfenbein, Gummi und Wachs, die hauptsächlich aus dem Hinterland bezogen wurden. Diese Handelsverbindungen reichten von Arabien über Indien und China. Die Portugiesen errichteten im 16. Jahrhundert kurzfristig ein Herrschaftsgebiet, wurden aber schon bald von vordringenden Arabern wieder verdrängt.[58]

Sansibar sowie die Küstenregionen Ostafrikas standen seit dem 18. Jahrhundert offiziell unter der Herrschaft der Sultane des Oman. 1840 wurde der Herrschaftssitz von Maskat nach Sansibar verlegt und das Herrschaftsgebiet erweitert. Am Höhepunkt der Macht reichte das Sultanat von Mogadischu über Madagaskar nach Cap Delgado und bis in den Kongo. Auf dem ostafrikanischen Festland begnügten sich die Sultane aber mit einer „lockeren Oberhoheit“ über die arabischen Siedlungen. Wichtig war, die Handelswege zu sichern, da das Hinterland reich an Produkten und potentiellen Sklaven war.[59]

Bald wurde das Reich jedoch von mehreren Krisen erschüttert. Einerseits brachen Thronstreitigkeiten aus, andererseits wurde der attraktive Sklavenhandel durch die Briten immer weiter zurückgedrängt. Durch die Einkommensverluste der Bevölkerung verloren die Sultane immer mehr an Legitimation und so fiel es den Briten leicht, die ausschlaggebende politische Kraft auf Sansibar zu werden. Zwar lehnte das Empire jede Annexion ab[60], übte aber von nun an durch seine Konsuln eine indirekte Herrschaft in Sansibar aus.[61] Ostafrika war also politisch weder unberührt, noch wartete es darauf, von Peters erschlossen zu werden.

Natürlich waren sich die Akteure bewusst, dass sie gegen den ausdrücklichen Willen Bismarcks handelten. Deshalb wurde beschlossen, das Unternehmen in Geheimhaltung zu vollziehen. Erst sollten Gebiete erworben werden, um das Reich später vor vollendete Tatsachen zu stellen. Trotz Geheimhaltung und Täuschungsmanöver waren die Absichten Peters bereits bekannt, als er in Sansibar eintraf. Deshalb bestellte ihn der deutsche Konsul Wilhelm O`Swald direkt nach seiner Ankunft zu sich, um ihm mitzuteilen, „daß ihm der Schutz des Reiches für Landerwerbungen in Ostafrika, speziell im Herrschaftsgebiet des Sultans von Zanzibar, nicht zugesichert sei und daß die Gesellschaft bei ihren etwaigen Unternehmungen lediglich auf eigene Gefahr handeln würden.“ [62]

Die Kolonisatoren ignorierten den Befehl Bismarcks jedoch, versprachen aber in einem Brief, dass man sich voll und ganz darüber im Klaren sei, dass das Deutsche Reich nicht in die Pläne verwickelt werden soll und sämtliche Initiativen auf eigenes Risiko stattfanden.[63]

Peters und seine Kumpanen reisten also auf das afrikanische Festland, um mit dem Erwerb von Ländereien zu beginnen. Von 10. November bis 17. Dezember 1884 konnte die Gruppe insgesamt 12 Verträge mit den Einheimischen abschließen und sich somit ca. 140.000 Quadratkilometer Land sichern.[64] Das Vorgehen war dabei wenig zimperlich. Peters selbst beschreibt dieses folgendermaßen:

„Zogen wir in ein Kral ein, so begaben Jühlke und ich uns zu seiner Hoheit […]. In Mbusine bei Mbuela knüpften wir sofort ein recht kordiales Verhältnis an, indem wir den Sultan [gemeint ist der lokale Machthaber] zwischen uns auf ein Lager nahmen, von beiden Seiten unsere Arme um ihn schlangend. Wir taten dann einen Trunk guten Grogs und brachten Seine Hoheit von vornherein in die vergnüglichste Stimmung. Als Pfeil erschien, meinte er, das sei ja schon ein recht vielversprechender Anblick […]. Alsbald begannen dann auch die diplomatischen Verhandlungen, und aufgrund derselben wurde der Kontrakt abgeschlossen. War dies geschehen, so wurden die Fahnen […] gehisst, der Vertrag im deutschen Text von Dr. Jühlke verlesen, ich hielt eine kurze Ansprache […], die mit dem Hoch auf Se. Majestät den Deutschen Kaiser endete, und drei Salven, von uns und den Dienern abgegeben, demonstrierten den Schwarzen ad oculos, was sie im Fall einer Kontraktbrüchigkeit zu erwarten hätten. […]“[65]

Die Häuptlinge erhielten meist nur ein paar Geschenke und begaben sich dafür unter den Schutz der Gesellschaft für Deutsche Colonisation. Dafür mussten sie aber die Nutzungsrechte für Bergwerke, Flüsse und Wälder abtreten. Steuern und Zölle wurden nun ebenfalls von den Deutschen erhoben. Die Verträge beinhalteten auch den Aufbau einer eigenen Justiz und einer bewaffneten Macht durch die Colonialgesellschaft. Diesen Institutionen hatten sich die Häuptlinge ebenfalls zu unterwerfen.[66]

Die Afrikaner deuteten die Verträge anfänglich als gleichberechtigte Partnerschaft und versuchten, ihre eigene Existenz durch ein Bündnis mit einer europäischen Macht zu sichern und Zugriff zum internationalen Handel zu bekommen. Außerdem steigerte die Zusammenarbeit mit den Europäern das Ansehen. Als die Dorfältesten auch noch erkannten, dass die Colonialgesellschaft nicht die Mittel besaß, sich in die lokale Politik einzumischen und Machtansprüche durchzusetzen, wurden Verträge noch interessanter, insbesondere da Peters und Kumpanen großzügig Geschenke verteilten.[67]

Prinzipiell hatten die Afrikaner aber keine Vorstellung von der Begrifflichkeit in den europäischen Verträgen und was sie sich eigentlich unter den definierten Rechten und Pflichten vorstellen sollten. Insofern ist es durchaus verständlich, dass diese bereitwillig unterschrieben wurden.

Peters wusste beim Abschluss der Verträge sehr gut, dass sie ohne Reichsschutz nicht das Papier wert waren, auf dem sie geschrieben standen. Außerdem ging die Autorität der Dorfältesten selten über die Grenzen des eigenen Dorfes hinaus. Insofern waren sie gar nicht befugt, Gebiete an die Colonialgesellschaft abzutreten, auch weil die nominelle Oberherrschaft immer noch beim Sultan von Sansibar lag. Außerdem kannte man in weiten Teilen Afrikas kein Eigentum sondern hauptsächlich Nutzungsrechte. Sobald ein Terrain wieder zur Wildnis geworden war, verfiel auch das ursprüngliche Nutzungsrecht. Diese konnten von der zuständigen Instanz neu vergeben werden.[68]

Sofort bei seiner Rückkehr nach Deutschland versuchte Peters also, Bismarck vom Reichsschutz für die gewonnenen Gebiete zu überzeugen. Dieser lehnte jedoch anfänglich ab und bezeichnete die geschlossenen Verträge als „Papier mit einigen Negerkreuzen“. [69]

Unterstützt von seinen Gönnern konnte Peters Bismarck schlussendlich doch zur Ausstellung des Schutzbriefes überreden. Einerseits benötigte Bismarck die Kolonien für den Wahlkampf, andererseits versicherte ihm Peters, dass der Aufbau von Infrastruktur, die Verwaltung sowie Sicherung der neu erworbenen Gebiete von den sich engagierenden Gesellschaften übernommen werden würden.

Dies kam Bismarcks Verständnis von Kolonialismus sehr entgegen, da so die wirtschaftliche Entwicklung gesichert, das Reich aber keine großen Investitionen tätigen musste. Bismarck versuchte also, durch staatliche Unterstützung Wirtschaftsinteressen zu sichern, auch da das Deutsche Reich sich in einer Rezession befand.[70]

Zusätzlich dazu hatte das Deutsche Reich durch die Berliner Afrikakonferenz einiges an Prestige gewonnen. Außerdem war das Empire aufgrund von Bismarcks geschickter Politik weitgehend isoliert und hatte zahlreiche Konflikte, z.B. in Irland, in Ägypten gegen den Zugriff der Franzosen und in Afghanistan gegen das russische Zarenreich, welches Indien bedrohte, zu bewältigen.[71] Ein Eingreifen der Briten schien also unwahrscheinlich.

Durch den Schutzbrief, unterzeichnet am 27.02.1985, übernahm der Deutsche Kaiser Wilhelm I. die Oberhoheit über die beanspruchten Landschaften. Die betreffenden Gebiete wurden also unter kaiserlichen Schutz gestellt und gleichzeitig „der Gesellschaft […], unter der Bedingung, daß sie eine deutsche Gesellschaft bleibt […] die Befugnisse zur Ausübung aller aus den Uns (Kaiser Wilhelm I.)

[...]


[1] Vgl. Kössler, Kolonialherrschaft, S. 23.

[2] Vgl. Linne, Deutschland jenseits des Äquators, S. 19; Gründer, …da und dort ein junges Deutschland gründen, S. 300.

[3] Vgl. Homepage des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen e.V., http://www.traditionsverband.de, Zugriff: 27.02.2014.

[4] Zeller/Böjhlke-Itzen, Eine schöne Erinnerung.

[5] Vgl. Uka, Eine Geschichte, S. 4.

[6] Vgl. Uka, Eine Geschichte, S. 54f.

[7] Stand 27.02.2014.

[8] Das Reiterdenkmal in Windhoek stellt einen deutschen Kolonialoffizier zu Pferd dar und wurde 1912 in Gedenken an den Kampf gegen die Herero und Nama von 1904 bis 1907 eingeweiht. 2009 sollte es abgerissen werden, da der Bauplatz für das namibische Unabhängigkeitsmuseum benötigt wurde. Dagegen wehrte sich der Traditionsverein und brachte ca. 700.000€ auf, um das Denkmal vor die Schutztruppenfestung zu verlegen. Dort wurde es 2010 neu eingeweiht. Im August 2013 empfohl Staatspräsident Pohamba den endgültigen Abbau des Denkmales, welcher im Dezember 2013 in einer Nacht und Nebelaktion unter Polizeischutz durchgeführt wurde. Vgl. Zeller, Das Reiterdenkmal in Windhoek, http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Zeller-Reiterdenkmal-1912.htm, Zugriff: 27.02.2014.

[9] Allgemeine Zeitung, http://www.az.com.na/lokales/eilmeldung-reiterdenkmal-ist-abges-gt.415074, Zugriff: 27.02.2014.

[10] Die verschiedenen Aussagen finden sich in der Facebook-Gruppe „Tradition mit Zukunft“, https://www.facebook.com/groups/TramizuAbklatsch/permalink/10152058961902383/, Zugriff: 10.02.2014

[11] Lindner, Neuere Kolonialgeschichte, http://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies#cite_note-0 , Zugriff: 11.03.2014.

[12] Vgl. Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies, http://www.frcps.uni-frankfurt.de/, Zugriff: 11.03.2014.

[13] Vgl. Lindner, Neuere Kolonialgeschichte, http://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies#cite_note-0 , Zugriff: 11.03.2014.

[14] Vgl. Dietrich, Weiße Weiblichkeiten.

[15] Vgl. Eckert/Wirtz. Wir nicht, die Anderen auch, S. 374.

[16] Helbig, Klaus, Legende und Wahrheit, Leipzig 1968.

[17] Vgl. Helbig, Legende und Wahrheit, z.B. S. 2ff.

[18] Vgl. Lindner, Neuere Kolonialgeschichte, http://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies#cite_note-0, Zugriff: 11.03.2014.

[19] Vgl. Lindner, Neuere Kolonialgeschichte, http://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies#cite_note-0, Zugriff: 11.03.2014.

[20] Vgl. Zeller/Wegmann, Fotogalerie: „Mohren“, http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Mohren-Stereotyp.htm, Zugriff: 11.03.2014.

[21] Vgl. Zimmerer, Krieg, KZ und Völkermord, S. 26ff.

[22] Vgl. Lindner, Neuere Kolonialgeschichte, http://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies#cite_note-0, Zugriff: 11.03.2014.

[23] Vgl. Ustorf, Deutsche in Gambia, S. 17f.

[24] Vgl. van der Heyden, Frühe Kolonisationsversuche in Westafrika, in: Kolonialmetropole Berlin, S. 15f.

[25] Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 160.

[26] Vgl. Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, S.15f.

[27] Vgl. Winkler, Der Texasverein, S. 348f

[28] Vgl. Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, S. 19.

[29] Vgl. Elvert, Mitteleuropa, S. 23.

[30] Vgl. Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, S. 20.

[31] zitiert nach Graichen/Gründer, Deutsche Kolonien, S. 33.

[32] Vgl. Gründer, Das Deutsche Reich als Kolonialmacht, S. 8.

[33] Viele Theoretiker sahen die Auswanderung als eines der gravierendsten Probleme Deutschlands an. Allein in den Jahren 1881 und 1882 wanderten ca. 400.000 Deutsche aus. vgl. Speitkamp, Deutsche Kolonialtgeschichte, S. 15.

[34] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 162.

[35] Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2011, S. 27f, https://www.destatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/StatistischesJahrbuch2011.pdf?__blob=publicationFile, Zugriff: 26.11.2013.

[36] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 162.

[37] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 163.

[38] Vgl. Bade, Friedrich Fabri, S. 55f.

[39] Vgl. Fabri, Bedarf Deutschland der Colonien?, S. 30.

[40] Vgl. Fabri, Bedarf Deutschland der Colonien?, S. 40.

[41] Bückendorf, Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 166.

[42] Speitkamp, Deutsche Kolonialgeschichte, S. 18.

[43] Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 167.

[44] Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, S. 26.

[45] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 167f.

[46] Washausen, Hamburg und die Kolonialpolitik, S. 183f.

[47] Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 169.

[48] Zitiert nach: Gründer, Geschichte der deutschen Kolonien, S. 22.

[49] Bismarck, zitiert nach: Baumgart, Bismarcks Kolonialpolitik, S. 142.

[50] Zitiert nach: Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 172.

[51] Vgl. Graichen/Gründer, Deutsche Kolonien, S. 93; Stürmer, Die Deutschen und ihre Nation, S. 232.

[52] Peters, Die Gründung von Deutsch-Ostafrika, S. 4.

[53] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 196.

[54] Peters, Die Gründung von Deutsch-Ostafrika, S. 20.

[55] Peters, Die Gründung von Deutsch-Ostafrika, S. 43.

[56] Wagner, Deutsch-Ostafrika, S. 18f; Petschul/Höpker, Der Wahn vom Weltreich, S. 173.

[57] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 201.

[58] Vgl. Naderhirn, Portugal und die Portugiesen, S. 7f.

[59] Vgl. Coupland, East Africa, S. 360f.

[60] Vgl. Townsend, The Rise and Fall, S. 54.

[61] Vgl. Jantzen, Ostafrika, S. 18.

[62] Graf Paul von Hatzfeldt, zitiert nach Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 203.

[63] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 203.

[64] Vgl. Baer/Schröter, Eine Kopfjagd, S. 27f.

[65] Peters, Carl: zitiert nach: Klein-Arendt, Ein Land wird gewaltsam in Besitz genommen, S. 28f.

[66] Vgl. Baer/Schröter, Eine Kopfjagd, S. 27f.

[67] Vgl. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 36.

[68] Vgl. Bückendorf, Schwarz-Weiß-Rot, S. 208.

[69] Wehler, Bismarck, S. 342.

[70] Vgl. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 37.

[71] Vgl. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 346.

Fin de l'extrait de 105 pages

Résumé des informations

Titre
Deutscher Kolonialismus, eine kurze Zeit?
Sous-titre
Vorgeschichte, Eroberung, Verlust, Aufarbeitung
Université
University of Innsbruck  (Philosophisch Historische Fakultät)
Note
2
Auteur
Année
2014
Pages
105
N° de catalogue
V353704
ISBN (ebook)
9783668398269
ISBN (Livre)
9783668398276
Taille d'un fichier
2299 KB
Langue
allemand
Mots clés
Deutscher Kolonialismus, Paul von Lettow-Vorbeck, Völkermord, Herero, erster Weltkrieg, Kolonialdenkmäler, Deutsch-Ostafrika, Carl Peters, Schutztruppe, Nationalsoztialismus, Weimarer Republik
Citation du texte
Armin Kofler (Auteur), 2014, Deutscher Kolonialismus, eine kurze Zeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353704

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