Das Konstrukt der organisationalen Gerechtigkeit ist insbesondere in den letzten Jahren zu einem wichtigen Forschungsgegenstand geworden. Allerdings sind die Ergebnisse vieler Untersuchungen aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Messinstrumente kaum vergleichbar. Colquitt (2001) entwickelte daher ein einheitliches, international einsetzbares Messinstrument zur Erhebung organisationaler Gerechtigkeit. Hansen, Byrne und Kiersch (2013) konstruierten eine Kurzfassung von diesem Verfahren, da es mit insgesamt 20 Items recht lang ausfällt. In dieser Arbeit wird eine verkürzte Fassung der deutschsprachigen Übersetzung von Maier, Streicher, Jonas & Woschée (2007) präsentiert und validiert.
Hierzu wurde einer Stichprobe von N = 272 Berufstätigen die deutschsprachige Version vorgelegt. Mittels eines systematischen Verfahrens wurde überprüft, welche Items für die Kurzfassung beibehalten werden sollen. Es zeigte sich, dass die Auswahl von der englischsprachigen Kurzversion von Hansen et al. (2013) abwich. Die Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse konnten die angenommene vier-faktorielle Struktur organisationaler Gerechtigkeit bestätigen. Anhand der Zusammenhänge der vier Gerechtigkeitsdimensionen mit den Konstrukten Leader-Member-Exchange (LMX) und organisationalem Commitment konnten erste Hinweise auf Kriteriumsvalidität für die verkürzte deutschsprachige Version erbracht werden. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Stärken, Limitationen sowie Implikationen für zu-künftige Forschung diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Distributive Gerechtigkeit
- Prozedurale Gerechtigkeit
- Interaktionale Gerechtigkeit
- Interpersonale und informationale Gerechtigkeit
- Struktur
- Messung
- Leader-Member-Exchange
- Organisationales Commitment
- Itemreduktion
- Fragestellung
- Methode
- Versuchspersonen
- Analyse
- Itemauswahl
- Konfirmatorische Faktorenanalyse
- Kriteriumsvalidität
- Untersuchungsinstrumente
- Organisationale Gerechtigkeit
- Leader-Member-Exchange
- Organisationales Commitment
- Kontrollvariablen
- Ergebnisse
- Itemauswahl
- Internale Kriterien
- Normalverteilung
- Externale Kriterien
- Skalenreliabilitäten
- Multikollinearitätsdiagnose
- Konfirmatorische Faktorenanalyse
- Kriteriumsvalidität
- Diskussion
- Stärken und Limitationen
- Zukünftige Forschung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, eine verkürzte, deutschsprachige Version des Fragebogens von Colquitt (2001) zur Messung organisationaler Gerechtigkeit zu validieren. Die Hauptziele sind die Itemreduktion, die Überprüfung der faktoriellen Struktur und die Untersuchung der Kriteriumsvalidität der Kurzversion.
- Validierung einer verkürzten deutschsprachigen Version des Fragebogens von Colquitt (2001)
- Überprüfung der vier-faktoriellen Struktur (distributive, prozedurale, interpersonale und informationale Gerechtigkeit)
- Untersuchung der Kriteriumsvalidität mittels Leader-Member-Exchange (LMX) und organisationalem Commitment
- Analyse der psychometrischen Eigenschaften der Kurzversion (Reliabilität, Validität)
- Diskussion von Stärken und Limitationen der Studie sowie Implikationen für zukünftige Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der organisationalen Gerechtigkeit ein, beschreibt dessen Bedeutung und Relevanz in der Forschung, und beleuchtet die verschiedenen Dimensionen der organisationalen Gerechtigkeit nach Colquitt (2001). Sie betont den subjektiven Charakter der Wahrnehmung von Gerechtigkeit und den Bedarf an einheitlichen Messinstrumenten.
Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der Studie, einschließlich der Stichprobenbeschreibung (N=272 Berufstätige), der verwendeten Instrumente (deutschsprachige Version des Fragebogens von Colquitt (2001), Maße für LMX und organisationales Commitment) und der statistischen Analyseverfahren (Itemauswahl, konfirmatorische Faktorenanalyse, Prüfung der Kriteriumsvalidität).
Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Analysen. Es berichtet über die Itemauswahl für die Kurzversion des Fragebogens, die Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse zur Überprüfung der vier-faktoriellen Struktur, und die Ergebnisse bezüglich der Kriteriumsvalidität, die die Zusammenhänge der Gerechtigkeitsdimensionen mit LMX und organisationalem Commitment untersucht.
Diskussion: Die Diskussion interpretiert die Ergebnisse, bewertet die Stärken und Limitationen der Studie und legt den Fokus auf die Implikationen für zukünftige Forschung. Hier werden potenzielle Einschränkungen der Studie aufgrund der Stichprobenbeschaffenheit oder der verwendeten Methoden angesprochen und Anregungen für weiterführende Untersuchungen gegeben.
Schlüsselwörter
Organisationale Gerechtigkeit, Distributive Gerechtigkeit, Prozedurale Gerechtigkeit, Interpersonale Gerechtigkeit, Informationale Gerechtigkeit, Colquitt-Fragebogen, Itemreduktion, Konfirmatorische Faktorenanalyse, Kriteriumsvalidität, Leader-Member-Exchange (LMX), Organisationales Commitment, Validierung, Messinstrument.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Validierung eines verkürzten deutschsprachigen Fragebogens zur organisationalen Gerechtigkeit
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit der Validierung einer verkürzten, deutschsprachigen Version des Fragebogens von Colquitt (2001) zur Messung organisationaler Gerechtigkeit. Das Hauptziel ist die Entwicklung einer kürzeren, aber dennoch zuverlässigen und gültigen Version des Fragebogens für den deutschsprachigen Raum.
Welche Aspekte der organisationalen Gerechtigkeit werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die vier Hauptdimensionen der organisationalen Gerechtigkeit nach Colquitt (2001): distributive, prozedurale, interpersonale und informationale Gerechtigkeit. Es wird geprüft, ob diese Struktur auch in der verkürzten Version erhalten bleibt.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Methodik umfasst eine quantitative Analyse mit einer Stichprobe von 272 Berufstätigen. Es wurden Itemauswahl, konfirmatorische Faktorenanalyse und die Prüfung der Kriteriumsvalidität mittels Leader-Member-Exchange (LMX) und organisationalem Commitment eingesetzt. Die statistischen Analysen dienen der Überprüfung der psychometrischen Eigenschaften der Kurzversion (Reliabilität, Validität).
Was sind die Hauptziele der Studie?
Die Hauptziele sind die Itemreduktion des Colquitt-Fragebogens, die Überprüfung der vier-faktoriellen Struktur, die Untersuchung der Kriteriumsvalidität der Kurzversion anhand von LMX und organisationalem Commitment sowie die Analyse der psychometrischen Eigenschaften der resultierenden Kurzversion.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse umfassen die Auswahl der Items für die Kurzversion, die Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse zur Bestätigung der vier-faktoriellen Struktur und die Ergebnisse zur Kriteriumsvalidität, die die Zusammenhänge zwischen den Gerechtigkeitsdimensionen, LMX und organisationalem Commitment aufzeigen. Die Reliabilitäten und die Ergebnisse der Multikollinearitätsdiagnose werden ebenfalls berichtet.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Literaturverzeichnis und Anhang. Die Einleitung führt in das Thema ein, die Methode beschreibt die Vorgehensweise, die Ergebnisse präsentieren die gefundenen Daten, die Diskussion interpretiert diese und diskutiert Stärken und Schwächen der Studie, das Literaturverzeichnis listet die verwendeten Quellen auf, und der Anhang enthält ergänzende Materialien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Organisationale Gerechtigkeit, Distributive Gerechtigkeit, Prozedurale Gerechtigkeit, Interpersonale Gerechtigkeit, Informationale Gerechtigkeit, Colquitt-Fragebogen, Itemreduktion, Konfirmatorische Faktorenanalyse, Kriteriumsvalidität, Leader-Member-Exchange (LMX), Organisationales Commitment, Validierung, Messinstrument.
Welche Stärken und Limitationen werden in der Diskussion angesprochen?
Die Diskussion beleuchtet sowohl die Stärken als auch die Limitationen der Studie, beispielsweise die Stichprobengröße und -zusammensetzung, und gibt Hinweise für zukünftige Forschungsarbeiten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit organisationaler Gerechtigkeit, der Entwicklung und Validierung von Messinstrumenten und der Anwendung von psychometrischen Methoden befassen. Sie ist auch für Praktiker in Organisationen relevant, die an der Verbesserung der wahrgenommenen Gerechtigkeit in ihren Unternehmen interessiert sind.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text ist beim jeweiligen Verlag erhältlich. (Diese Information muss durch die tatsächliche Quelle ersetzt werden).
- Arbeit zitieren
- Corinna Spruss (Autor:in), 2016, Wahrgenommene Gerechtigkeit im organisationalen Kontext und deren Messung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353859