Zu Beginn des Jahres 2016 befanden sich über 60.000 unbegleitete minderjährige Ausländer_innen in Deutschland. Diese werden der Kinder- und Jugendhilfe zugeordnet. Sie ist dabei nicht nur für die Inobhutnahme der unbegleiteten Minderjährigen zuständig, sondern ebenfalls an dem Verfahren zur Verteilung und zur Altersfeststellung beteiligt.
Zur Unterstützung werden den Unbegleiteten sogenannte Vormünder zur Seite gestellt. Sie übernehmen die rechtliche Vertretung, welche unter anderem die Personensorge beinhaltet. Zusätzlich werden die Ausländer_innen von diesen Vormündern in asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahren vertreten.
Um der Situation von jungen Ausländer_innen gerecht zu werden und diese zu verbessern, trat am 01.11.2015 das Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher in Kraft. Es soll dem Kindeswohl entsprechen und dieses sicherstellen.
Nun stellt sich die Frage, ob und wie sich das Gesetz auf die Arbeit mit den Minderjährigen auswirkt und inwieweit die beteiligten Personen es umsetzen können. Um diese Frage beantworten zu können, wird innerhalb dieser Arbeit ein Vergleich zwischen dem geltenden Recht und dessen Ausführung gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Unbegleitete minderjährige Ausländer_innen
- 1.1 Definition
- 1.2 Aktuelle Zahlen und Fluchtmotive
- 2. Rechtliche Grundlagen
- 2.1 Das Asylverfahren
- 2.1.1 Die Verteilung
- 2.2 Internationale Übereinkommen
- 2.2.1 UN-Kinderrechtskonvention
- 2.2.2 Die Aufnahmerichtlinie
- 2.2.3 Die Dublin-III-Verordnung
- 2.2.4 Forderungen zur Gesetzesänderung
- 2.3 Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher
- 2.3.1 Die vorläufige Inobhutnahme
- 2.3.2 Das Verteilungsverfahren
- 2.3.3 Aufnahmequote und Übergangsregelung
- 2.3.4 Behördliches Verfahren zur Altersfeststellung
- 2.3.5 Örtliche Zuständigkeit
- 2.3.6 Änderung im Aufenthaltsgesetz
- 3. Die Vormundschaft
- 3.1 Formen
- 3.2 Die Personensorge
- 3.3 Vertretung bei asyl- und ausländerrechtlichen Verfahren
- 3.3.1 Anhörung im Asylverfahren
- 3.3.2 Familienzusammenführung
- 3.4 Ergänzungspflegschaft als Ausgleich
- 4. Kritik am Umverteilungsgesetz
- 5. Aufnahmesituation - Erste Evaluation
- 5.1 Unterbringung und Gesundheitsversorgung
- 5.2 Verfahrensdauer und Beteiligung der Minderjährigen
- 5.3 Qualifizierung der Fachkräfte und Informationsweitergabe
- 5.4 Bildungszugang
- 5.5 Zusammenfassung
- 6. Fazit
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Situation von unbegleiteten minderjährigen Ausländer_innen in Deutschland, insbesondere im Kontext des Gesetzes zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher (Umverteilungsgesetz) von 2015. Ziel ist es, die Auswirkungen dieses Gesetzes auf die Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Ausländer_innen zu analysieren und die Herausforderungen in der Umsetzung des Gesetzes zu beleuchten.
- Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen für unbegleitete minderjährige Ausländer_innen
- Das Asylverfahren und die Verteilung von unbegleiteten Minderjährigen
- Die Rolle der Vormundschaft im Kontext der rechtlichen Vertretung und der Unterstützung in Asyl- und Ausländerrechtlichen Verfahren
- Die Kritik am Umverteilungsgesetz und dessen Auswirkungen auf die Praxis
- Die aktuelle Aufnahmesituation und erste Evaluationsergebnisse des Umverteilungsgesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die aktuelle Situation unbegleiteter minderjähriger Ausländer_innen in Deutschland und die Rolle der Jugendhilfe und der Vormundschaft. Kapitel 1 behandelt die Definition und die aktuelle Situation der unbegleiteten minderjährigen Ausländer_innen, inklusive Zahlen und Fluchtmotive. Kapitel 2 beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, insbesondere das Asylverfahren, die Verteilung und internationale Übereinkommen wie die UN-Kinderrechtskonvention, die Aufnahmerichtlinie und die Dublin-III-Verordnung. Kapitel 3 widmet sich dem Thema der Vormundschaft und deren Funktionen, insbesondere im Kontext von Asyl- und Ausländerrechtlichen Verfahren. Kapitel 4 beschäftigt sich kritisch mit dem Umverteilungsgesetz. Kapitel 5 fasst erste Evaluationsergebnisse zur Aufnahmesituation der Minderjährigen zusammen, die sich auf Unterbringung, Gesundheitsversorgung, Verfahrensdauer, Qualifizierung von Fachkräften, Informationsweitergabe und Bildungszugang beziehen.
Schlüsselwörter
Unbegleitete minderjährige Ausländer_innen, Asylverfahren, Verteilung, Vormundschaft, Personensorge, Rechtsvertretung, Umverteilungsgesetz, Kinder- und Jugendhilfe, Aufnahmesituation, Evaluation, Gesundheitsversorgung, Verfahrensdauer, Qualifizierung, Informationsweitergabe, Bildungszugang.
- Quote paper
- Valerie Alina Elmers (Author), 2017, Vormundschaften bei unbegleiteten minderjährigen Ausländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354009