Im Frühjahr 1994 blickte die ganze Welt auf den kleinen Staat Ruanda in Zentralafrika. Innerhalb nur weniger Wochen verloren ca. 800.000 Menschen gewaltsam ihr Leben.
Die Opfer des Völkermords waren vor allem Tutsi sowie moderate Hutsi. Weitere 2,1 Millionen Bewohner Ruandas verließen in der unmittelbaren Folgezeit das Land, Mehler bezeichnet dies als den "größten und am schnellsten vollzogenen Massenexodus der neueren Geschichte". Hinzu kamen weitere 1,8 Millionen Menschen, die als Binnenflüchtlinge bzw. "internally displaced persons" galten. Diese Hausarbeit beleuchtet die Frage nach der Bedeutung und Gewichtung von Ethnizität als Erklärungsfaktor für den ruandischen Bürgerkrieg Anfang der 1990er Jahre. Welche Rolle spielte ethnische Identität für den Ausbruch der Gewalt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Überlegungen zur Relevanz von Ethnizität für das Risiko eines gewaltsamen Konflikts
- Konzept von Ethnizität
- Greed- und Grievance-Modelle
- Ethnische Identität als Erklärungsfaktor für Gewalt
- Der ruandische Bürgerkrieg
- Konfliktverlauf
- Konfliktparteien
- Bedeutung von Ethnizität im ruandischen Bürgerkrieg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit ethnische Heterogenität als Erklärungsfaktor für den Bürgerkrieg in Ruanda Anfang der 1990er Jahre relevant ist. Sie analysiert die Rolle der ethnischen Identität beim Ausbruch der Gewalt und untersucht, wie Ethnizität im Laufe der Geschichte des Landes konstruiert und instrumentalisiert wurde.
- Die Bedeutung von Ethnizität als Erklärungsfaktor für bewaffnete Konflikte
- Konzepte von Ethnizität, insbesondere der konstruktivistische Ansatz
- Die Rolle von Greed- und Grievance-Modellen bei der Erklärung von Bürgerkriegen
- Die historische Entwicklung der ethnischen Spannungen in Ruanda
- Der Einfluss von ethnischer Identität auf die Mobilisierung der Bevölkerung im Bürgerkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des ruandischen Bürgerkriegs und die Forschungsfrage nach der Bedeutung von Ethnizität ein. Sie stellt die zentrale These der Arbeit dar, dass Ethnizität zwar eine wichtige Rolle spielte, aber nicht allein den Ausbruch des Konflikts erklärt.
Das Kapitel „Theoretische Überlegungen zur Relevanz von Ethnizität“ diskutiert verschiedene Ansätze zur Erklärung von Konflikten. Es werden verschiedene Konzepte von Ethnizität vorgestellt, wobei der Fokus auf dem konstruktivistischen Ansatz liegt. Zudem werden Greed- und Grievance-Modelle erläutert, die den Zusammenhang zwischen ethnischer Heterogenität und Gewalt erklären.
Das Kapitel „Der ruandische Bürgerkrieg“ gibt einen Überblick über den Verlauf des Konflikts und die wichtigsten beteiligten Akteure.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Ethnizität, Bürgerkrieg, Ruanda, ethnische Identität, Greed- und Grievance-Modelle, Konstruktionismus, sozialer Konflikt, politische Gewalt, Herrschaftskonflikt, Sicherheitsdilemma.
- Citation du texte
- Ronja Maus (Auteur), 2015, Der Bürgerkrieg in Ruanda. Ethnische Heterogenität als Erklärungsfaktor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354351