Mit Anbeginn der Neuzeit im 16. Jahrhundert hat der Mensch das Bedürfnis nach neuen Arten der politischen Analyse und Überlegung. Die Weltordnung des Mittelalters hat keinen Bestand mehr. Doch was nun?
Thomas Hobbes und John Locke – zwei englische Intellektuelle des 17. Jahrhunderts – sind die ersten Philosophen, welche sich mit der Vertragstheorie des neuen Zeitalters auseinandersetzen. Mit ihren jeweiligen Denkansätzen möchten sie die Ansammlung von Individuen zu einem Kollektiv formen, den Menschen vom Naturzustand in den Gesellschaftszustand versetzen. Beide haben dabei unterschiedliche Vorstellungen und Ansichten, die aber auf das gleiche Ziel hinauslaufen sollen: die Gründung eines staatlichen Gebildes, beruhend auf einem gesetzmäßigen Vertrag.
Diese wissenschaftliche Arbeit soll die Kontraktmodelle der beiden Philosophen vergleichen. Nach einer kurzen Bekanntmachung der Theoretiker wird jeweils dargestellt, welche Vorstellung die Autoren von Freiheit und Gesetz im Naturzustand sowie innerhalb des Gesellschaftsvertrages haben. Danach soll schlussgefolgert und erkannt werden, welcher der Entwürfe dem anderen voraus und fortschrittlicher formuliert ist. Als Grundlage der Gedankengänge dienen die Werke „Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und staatlichen Gemeinwesens“ (Hobbes, erste Veröffentlichung 1651) und „Zweite Abhandlung über die Regierung“ (Locke, erste Veröffentlichung 1690), beide in einer ungekürzten Neuauflage und ins Deutsche übersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thomas Hobbes
- Vorstellung und Allgemeines
- Naturzustand und Freiheit
- Naturzustand und Gesetz
- Gesellschaftsvertrag und Gesetz
- Gesellschaftsvertrag und Freiheit
- John Locke
- Vorstellung und Allgemeines
- Naturzustand und Freiheit
- Naturzustand und Gesetz
- Gesellschaftsvertrag und Gesetz
- Gesellschaftsvertrag und Freiheit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der Gesellschaftsvertragsmodelle von Thomas Hobbes und John Locke. Beide Philosophen des 17. Jahrhunderts setzten sich mit der Herausbildung einer neuen Gesellschaftsordnung auseinander und entwickelten Konzepte, um Individuen zu einem Kollektiv zusammenzuführen und sie vom Naturzustand in den Gesellschaftszustand zu überführen. Die Arbeit analysiert die jeweiligen Vorstellungen der Autoren von Freiheit und Gesetz im Naturzustand und im Gesellschaftsvertrag, um letztlich zu beurteilen, welcher Entwurf dem anderen voraus und fortschrittlicher formuliert ist.
- Der Naturzustand als Ausgangspunkt der Gesellschaftsbildung
- Die Rolle von Freiheit und Gesetz im Naturzustand
- Der Gesellschaftsvertrag als Mittel zur Überwindung des Naturzustands
- Der Einfluss der jeweiligen Gesellschaftsmodelle auf die politische Ordnung
- Der Vergleich der fortschrittlichen Elemente beider Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die historische und philosophische Relevanz der Gesellschaftsvertragslehre dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie skizziert die Ziele und den Aufbau der Untersuchung.
Thomas Hobbes
Vorstellung und Allgemeines
Dieser Abschnitt liefert einen kurzen Überblick über Leben und Werk von Thomas Hobbes. Er beleuchtet seine wichtigsten Einflüsse und die Entstehung seines Werks „Leviathan“ im Kontext des englischen Bürgerkriegs.
Naturzustand und Freiheit
Hier wird Hobbes' Vorstellung vom Naturzustand dargestellt. Der Naturzustand ist für Hobbes ein Zustand des „Krieges aller gegen alle“, geprägt von Angst, Unsicherheit und dem Streben nach Selbsterhaltung. Die natürliche Freiheit des Menschen führt in diesem Zustand zu einem Zustand der Anarchie und des Chaos.
Naturzustand und Gesetz
Dieser Abschnitt behandelt Hobbes' Theorie des Naturgesetzes. Hobbes argumentiert, dass im Naturzustand ein Naturgesetz gilt, das die Selbsterhaltung als oberstes Gebot vorschreibt. Dieses Gesetz dient als Grundlage für die Begründung des Gesellschaftsvertrags.
Gesellschaftsvertrag und Gesetz
Hier wird Hobbes' Gesellschaftsvertragstheorie erläutert. Hobbes argumentiert, dass der Gesellschaftsvertrag eine notwendige Bedingung für eine geordnete Gesellschaft ist. Der Vertrag beinhaltet die Übertragung der individuellen Macht auf einen absoluten Souverän, der für die Durchsetzung von Gesetzen und die Sicherung des Friedens sorgt.
Gesellschaftsvertrag und Freiheit
Dieser Abschnitt beleuchtet die Auswirkungen des Gesellschaftsvertrags auf die Freiheit des Einzelnen. Hobbes argumentiert, dass die Freiheit im Gesellschaftszustand durch die Einhaltung von Gesetzen eingeschränkt wird, um den Frieden und die Sicherheit zu gewährleisten.
John Locke
Die Kapitel über John Locke werden analog zu den Kapiteln über Thomas Hobbes aufgebaut und beleuchten seine Lebensgeschichte, seine Vorstellung vom Naturzustand, seinem Verständnis von Freiheit und Gesetz sowie seinem Konzept des Gesellschaftsvertrags.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der politischen Philosophie, insbesondere der Gesellschaftsvertragslehre. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen zählen: Naturzustand, Freiheit, Gesetz, Gesellschaftsvertrag, Souveränität, Macht, Recht, Ordnung, Frieden, Sicherheit, Individuum, Staat, und Philosophie.
- Arbeit zitieren
- Stefan Wilke (Autor:in), 2017, Die Gesellschaftsverträge von Thomas Hobbes und John Locke im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354494