Beleidigung, Missachtung und Gewalt – Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte ist zwischenmenschliche Feindseligkeit Bestandteil des alltäglichen Lebens. Menschen, die durch Äußerlichkeiten, Verhaltensweisen oder bestimmten Merkmalen von gesellschaftsspezifischen Werten und Normen abweichen, werden aufgrund ihres unerwünschten Merkmals ausgesondert und auch Opfer von Stigmatisierung. Stigmatisiert werden Menschen, die aufgrund eines unerwünschten Merkmals, einer stigmatisierten Personengruppe zugeordnet werden können. Dazu gehören unter anderem: psychisch Kranke, Obdachlose, Behinderte oder homosexuelle Menschen.
Stigmatisierung ist in jeder Gesellschaft verankert und unterliegt kulturellen Unterschieden sowie historischen Veränderungen. Sie geschieht durch Mitglieder der jeweiligen Gesellschaft und kann einige Folgen für den Betroffen hervorrufen. Dem Betroffenen kann Diskriminierung, Einschränkungen der Lebensqualität und Lebenschancen, sowie erhebliche Konsequenzen in Bezug auf die eigene Person und Persönlichkeit widerfahren. Diese Annahme stellte der amerikanische Soziologe Erving Goffman in den Fokus seiner Analyse sozialer Zuschreibungsprozesse. In seiner klassischen Monographie „Stigma: Notes on the Management spoiled Idenity“ (erstmals veröffentlicht 1963) analysiert Goffman den Prozess der Stigmatisierung und die Folgen für die Betroffenen. Der Betroffene bemüht sich im Kampf gegen den Stigmatisierungsprozess um die Wiederherstellung, beziehungsweise um das Bewahren einer möglichst positiven Definition seiner Selbst und versucht mit sogenannten Bewältigungsstrategien seinem Stigma und dessen Auswirkungen entgegen zu wirken.
Die vorliegende Arbeit handelt von den Auswirkungen eines Stigmas, dabei wird der Fokus auf die Identität und dem Selbstwert gelegt. Zunächst folgen die Begriffsdefinitionen der einzelnen Elemente eines Stigmatisierungsprozesses. Im Anschluss daran werden die Begriffe Stigma und Stigmatisierung näher definiert, bevor die möglichen Folgen auf die Identität durch die Stigma-Identitäts-These erläutert werden. Im letzten Teil dieser Arbeit werden die Bewältigungsstrategien der Betroffenen beschrieben und den Wirkungsgrad dieser mit einer empirischen Studie über den Selbstwertschutz gestützt.ge?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verwandte psychologische Variablen von Stigma
- Stereotyp
- Vorurteil
- Soziale Diskriminierung
- Stigma - Was ist das?
- Der Prozess der Stigmatisierung
- Formen von Stigmata
- Die Folgen von Stigmatisierung
- Identitätsbegriffe nach Goffman
- Die Stigma-Identitäts-These
- Reaktion und Umgang im Zusammenhang mit Stigmatisierung
- Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stigmatisierung
- Der Effekt des Selbstwertschutzes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen eines Stigmas auf die Identität und den Selbstwert. Sie analysiert den Prozess der Stigmatisierung und untersucht die Folgen für Betroffene. Dabei werden die zentralen psychologischen Variablen von Stigma, wie Stereotyp, Vorurteil und soziale Diskriminierung, definiert und in Beziehung zur Stigmatisierung gesetzt. Die Arbeit beleuchtet die Stigma-Identitäts-These und beschreibt Bewältigungsstrategien, die Betroffene im Umgang mit Stigmatisierung anwenden. Der Selbstwertschutz als wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang wird ebenfalls untersucht.
- Stigmatisierung und ihre Folgen
- Identitätsentwicklung im Kontext von Stigma
- Selbstwert und Stigmatisierung
- Bewältigungsstrategien bei Stigmatisierung
- Soziale Diskriminierung und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Stigmatisierung ein und beschreibt die historischen und gesellschaftlichen Aspekte des Phänomens. Kapitel 2 beleuchtet die psychologischen Variablen von Stigma, darunter Stereotyp, Vorurteil und soziale Diskriminierung. Kapitel 3 definiert den Begriff Stigma und erläutert den Prozess der Stigmatisierung, einschließlich der Formen von Stigmata. Kapitel 4 untersucht die Folgen von Stigmatisierung für die Identität, wobei die Stigma-Identitäts-These im Fokus steht. Kapitel 5 behandelt Reaktionen und Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stigmatisierung, einschließlich des Selbstwertschutzes. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Stigmatisierung, Identität, Selbstwert, Stereotyp, Vorurteil, soziale Diskriminierung, Bewältigungsstrategien, Selbstwertschutz, Goffman, Stigma-Identitäts-These.
- Citation du texte
- Vanessa Poth (Auteur), 2016, Der Umgang mit Stigmatisierung. Die Auswirkungen eines Stigmas auf die Identität und den Selbstwert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354526