Diese Arbeit stellt an sich selbst die Anforderung, Akzente der Reform und des Patriotismus innerhalb der lykurgischen Ära zu eruieren. Es war der Zeitraum um 338 v.Chr. als Athen bei Chaironeia eine herbe militärische Niederlage erlitt und sich die attische Polis den neuen politischen Gegebenheiten anpassen musste. Unter den Politikern der Stadt war der Einfluss und das Engagement eines Mannes so groß, dass er der Namensgeber dieser Zeit wurde: Lykurg. Im Rahmen seines Programmes erlebte die Polis eine Welle von Reformen, aus deren Reihe besonders die Ephebiereform als Modifikation des Systems der attischen Rekrutenausbildung zu erwähnen ist.
Was machte jenes "lykurgische Athen" aus? Wie prägte der Staatsmann Lykurg das attische Gemeinwesen? Welchen Einfluss übten dabei Reformwille und Patriotismus auf die Politik der Polis nach 338 aus? Die Untersuchung dieser und anderer Komponenten soll die Aufgabe dieser Arbeit sein.
Um diese Fragen zu lösen, wird einführend die Situation Athens nach der Niederlage von Chaironeia geschildert. Anschließend wird ein kurzer Exkurs über wichtige Stationen in Lykurgs Vita gegeben. Danach folgt die Beschreibung der Ephebie, ihrer Reform und ihrer militärischen und erzieherischen Bedeutung für Athen. Der zweite Schwerpunkt befasst sich insbesondere mit den patriotischen Elementen der lykurgischen Ära, die unter anderem in Lykurgs Rede gegen Leokrates und in der Kultur- bzw. Baupolitik zum Ausdruck kommt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitende Betrachtung
- B. Reform und Patriotismus als Dimensionen des „lykurgischen Programms“.
- 1 Die attische Polis nach der Niederlage von Chaironeia
- 2 Lykurgs Vita im Überblick.
- 3 Die Reform der Ephebie: Bürgersoldaten für Athen
- 3.1 Elemente der Kontinuität und der Veränderung
- 3.2 Militärische und erzieherische Komponenten der Ephebie
- 4 Lykurg: Politiker und Redner im Dienste des Patriotismus
- 4.1 Im Dienste Athens: Rückblick auf den Staatsmann Lykurg
- 4.2 Im Dienste des Gemeinwohls: Lykurgs Rede gegen Leokrates
- C. Abschließende Betrachtung
- D. Quellenverzeichnis
- E. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des „lykurgischen Zeitalters" für die attische Polis im 4. Jahrhundert v.Chr. Sie analysiert, wie Lykurg durch Reformwille und Patriotismus das Gemeinwesen Athens nach der Niederlage gegen die Makedonier in der Schlacht von Chaironeia prägte.
- Die Situation Athens nach der Niederlage von Chaironeia und die Auswirkungen auf die Polis.
- Die Vita des Staatsmannes Lykurg und seine Rolle im „lykurgischen Programm".
- Die Reform der Ephebie und ihre militärische und erzieherische Bedeutung für Athen.
- Lykurgs patriotische Politik, die in seiner Rede gegen Leokrates und in der Kultur- und Baupolitik zum Ausdruck kommt.
- Die Frage, ob Lykurg der Rolle als Perikles' Nachfolger gerecht werden konnte.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Situation Athens nach der Niederlage von Chaironeia. Sie zeigt auf, wie die Stadt unter der Führung Philipp II. von Makedonien eine schwere Niederlage erlitt, die jedoch zu einem überraschend milden Separatfrieden führte. Athen konnte trotz der militärischen Niederlage optimistisch in die Zukunft blicken, da es von einer „Friedensdividende“ profitierte. Das Kapitel beleuchtet die Stimmung in Athen und die politischen Entscheidungen, die getroffen wurden.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über Lykurgs Vita. Es werden seine Vorfahren, seine politische Karriere und seine wichtigsten Leistungen beschrieben. Lykurg begann seine politische Laufbahn relativ spät, erlangte jedoch nach der Schlacht von Chaironeia schnell an Einfluss und wurde zu einem der führenden Redner Athens. Sein Wirken umfasste diverse Bereiche, darunter die Verwaltung der Finanzen, die Reformpolitik und die Kultur- und Baupolitik.
Das dritte Kapitel widmet sich der Reform der Ephebie. Die Ephebie war eine militärische und erzieherische Einrichtung, die jungen Athenern nach Abschluss ihrer Schulzeit die Möglichkeit bot, sich im Bürgerheer zu betätigen. Die Reform der Ephebie durch Lykurg zielte darauf ab, die jungen Bürger zu patriotischen und loyalen Staatsbürgern zu erziehen. Das Kapitel beleuchtet die Elemente der Kontinuität und der Veränderung innerhalb der Ephebie und zeigt die militärischen und erzieherischen Komponenten auf.
Der vierte Abschnitt behandelt Lykurgs patriotische Politik. Er beleuchtet seine Rede gegen Leokrates, in der er die makedonische Bedrohung für Athen deutlich macht. Darüber hinaus wird seine Kultur- und Baupolitik, die nur durch eine solide Finanzsituation möglich war, dargestellt. Diese Politik zeigt den großen Einfluss von Lykurg auf das attische Gemeinwesen und seine Bemühungen, die Polis zu stärken und den Patriotismus zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die attische Polis im 4. Jahrhundert v.Chr., insbesondere auf die Zeit des „lykurgischen Zeitalters". Zentral sind die Themen Reform, Patriotismus, militärische Ausbildung, politische Führung und die Auswirkungen der makedonischen Hegemonie auf Athen. Wichtige Persönlichkeiten sind Lykurg, Philipp II., Alexander der Große, Demosthenes und Leokrates. Die Arbeit untersucht die Reformen der Ephebie, Lykurgs Reden und politische Entscheidungen sowie die Bedeutung der Kultur- und Baupolitik für das attische Gemeinwesen.
- Citar trabajo
- Alexander Koch (Autor), 2014, Die attische Polis nach der Schlacht von Chaironeia. Reform und Patriotismus als Akzente des lykurgischen Zeitalters, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354577