Die Relevanz der deutschen Flüchtlingspolitik ist in den letzten Jahren deutlich mehr in die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit gerückt. Nicht zuletzt die oftmals unzureichenden Unterbringungsmöglichkeiten von Flüchtlingen, auch die Meldungen über Misshandlungen wie zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Burbach, sind Anzeichen für eine problematische Entwicklung im Bereich der deutschen Asyl- und Flüchtlingspolitik. Das folgende Zitat verdeutlicht auf erschreckende Weise, dass auch Kinder von der Flüchtlingsproblematik betroffen sind.
„Kinderflüchtlinge, das sind jene, die sich ‚auf den Weg‘ gemacht haben, auf der Suche nach einer besseren Lebensperspektive, die von ihren Eltern aus Liebe oder aus Angst und Sorge fortgeschickt oder die von Soldaten, Rebellen oder Regierungen davongejagt wurden, die ihren ganzen Mut aufgebracht haben, um loszugehen, dem Leben und der Zukunft entgegen, ungeachtet der vielen Unsicherheiten, Strapazen und Gefahren, die sich ihnen entgegenstellen würden, um hierher zu kommen.“(Hänlein, R. et al (1999), S. 17.)
In der Regel wird bei diesen Kindern und Jugendlichen von sogenannten „Unbegleitet Minderjährigen Flüchtlingen“ gesprochen, welche innerhalb dieser Arbeit als UMF zu verstehen sind. Gemeint sind bei UMF sowohl weibliche als auch männliche Flüchtlingskinder und Jugendliche. Diese Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die Unterbringung von UMF in Deutschland gelingt und welche Form der Vollzeitpflege sich für eine adäquate Unterbringung am besten eignet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Auseinandersetzung
- Definition
- Begriffserklärung
- Separated Children
- Stationen der UMF in Deutschland
- Einreise und Aufenthaltsgründe der UMF
- Kontaktverfahren
- Aufenthaltsstatus
- Soziale Arbeit und UMF
- Arbeitsfelder
- Fallbeispiel Kinder- und Jugendhilfe
- Unterbringung eines UMF
- Darstellung der Ergebnisse
- Überprüfung der These
- Erklärungsversuche
- Zukunftschancen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) in Deutschland und analysiert, welche Form der Vollzeitpflege sich am besten für eine adäquate Unterbringung eignet. Dabei werden die Herausforderungen und Möglichkeiten im Kontext der deutschen Flüchtlingspolitik beleuchtet.
- Definition und Begriffserklärung von UMF
- Stationen eines UMF in Deutschland (Einreise, Kontaktverfahren, Aufenthaltsstatus)
- Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit im Zusammenhang mit UMF
- Unterbringungsformen (Pflegefamilie, Heim)
- Optimierungsmöglichkeiten für den Prozess der Unterbringung von UMF
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Definition und Begriffserklärung von UMF, einschließlich einer Abgrenzung zu "separated Children". Es analysiert die Einreisegründe, Kontaktverfahren und den Aufenthaltsstatus von UMF in Deutschland. Im zweiten Kapitel werden die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit im Zusammenhang mit UMF beleuchtet, insbesondere die Kinder- und Jugendhilfe. Es werden verschiedene Formen der Unterbringung von UMF in Deutschland betrachtet, einschließlich der Vorteile und Nachteile von Pflegefamilien und Heimen. Schließlich werden die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt und die Leitfrage beantwortet. Darüber hinaus werden Optimierungsmöglichkeiten für den Prozess der Unterbringung von UMF diskutiert und Zukunftschancen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, UMF, Sozialarbeit, Unterbringung, Pflegefamilie, Heimerziehung, Integration, Flüchtlingspolitik, Kontaktverfahren, Aufenthaltsstatus, Kinder- und Jugendhilfe.
- Arbeit zitieren
- Robert Behrens (Autor:in), 2015, Inwieweit gelingt die Unterbringung von unbegleitet minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354599