Neben der Traumapädagogik als neuere Disziplin der Pädagogik und der Erziehungswissenschaften ist Migration und die damit verbundene Flüchtlingswelle nach Europa ein höchst aktuelles Thema in der Weltgeschichte. In der folgenden Arbeit wird auf beide Themen näher eingegangen, um Ideen für die pädagogische Arbeit mit Flüchtlingskindern und Jugendlichen zu geben und die Problematiken aufzuzeigen, die damit verbunden sind. Ein Fokus wird hierbei auf die Problematik der Sprache gelegt. Im Verlauf der Arbeit wird jedoch gezeigt, dass in der Traumapädagogik nicht nur auf sprachlicher Ebene pädagogisch gehandelt werden muss. Demnach müssen weitere Ebenen hinzukommen, um ganzheitlich und erfolgreich arbeiten zu können.
Im ersten Teil der Arbeit wird kurz umrissen, wie "Trauma" definiert werden kann und durch was Traumata bei Zwangsmigranten entstehen können. Im zweiten Teil wird näher auf die Traumapädagogik, deren Geschichte, Einstellungen und Grundlagen eingegangen. Im dritten Teil wird verstärkt auf die Sprachproblematik eingegangen. Zum einen, da dies eine spezifische Problemlage der MigrantInnen ist, zum anderen aber auch, weil es ganz allgemein eine Problemlage bei der Bearbeitung von Traumata ist.
Im letzten Teil der Arbeit wird die Pädagogik der Wahrnehmung in den Fokus genommen. Des Weiteren wird die EMDR-Methode ("Eye Movement Desensitization and Reprocessing") erläutert und ebenfalls als Therapie/Pädagogik auf nicht-sprachlicher Ebene gedeutet. Zu guter Letzt wird eine allgemeine Achtsamkeitspädagogik postuliert, um zu verdeutlichen, wie Gelassenheit und Lockerheit in der ganzheitlichen Traumapädagogik umgesetzt werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Trauma und Migration
- Definition - Was ist ein Trauma?
- Trauma vor der Flucht
- Trauma während der Flucht
- Trauma nach der Flucht
- Traumapädagogik und Migration
- Sprache und der äußere sichere Ort
- Sprache und Trauma
- Der äußere sichere Ort - Schule und Heim
- Pädagogik der Wahrnehmung
- Vom äußeren zum inneren sicheren Ort
- Imagination und die Kraft der Vorstellung
- Der Wohlfühlort – sich im Innern geborgen fühlen
- EMDR - das Trauma wegwischen
- Achtsamkeitspädagogik – Praxis des Hier und Jetzt
- Abschluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik von Traumata bei Migrantenkindern und Jugendlichen im Kontext der aktuellen Flüchtlingswelle. Sie zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die besonderen Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit mit traumatisierten Migranten zu entwickeln und konkrete Handlungsansätze aufzuzeigen.
- Definition und Auswirkungen von Trauma bei Migranten
- Die Rolle der Traumapädagogik in der Arbeit mit Flüchtlingskindern
- Die Bedeutung von Sprache und dem sicheren Ort in der Traumabewältigung
- Die Bedeutung von Wahrnehmungspädagogik für die Traumaverarbeitung
- Alternative pädagogische Ansätze zur Traumabewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Themen Traumapädagogik und Migration im Kontext der aktuellen Flüchtlingskrise dar. Sie beleuchtet die vielfältigen Herausforderungen, die mit der Integration traumatisierter Migranten verbunden sind.
- Trauma und Migration: Dieses Kapitel definiert den Begriff Trauma und zeigt die verschiedenen Phasen, in denen Migranten mit Trauma konfrontiert werden können: vor der Flucht, während der Flucht und nach der Flucht. Die verschiedenen Arten von Traumata und ihre Auswirkungen auf die Psyche werden erläutert.
- Traumapädagogik und Migration: Dieses Kapitel befasst sich mit der Traumapädagogik als Disziplin und deren Bedeutung für die Arbeit mit traumatisierten Migranten. Es beleuchtet die Geschichte, die Grundprinzipien und die spezifischen Herausforderungen der Traumapädagogik im Kontext von Flucht und Migration.
- Sprache und der äußere sichere Ort: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Sprache in der Traumabewältigung. Es wird deutlich, dass Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein wichtiges Element des sicheren Ortes ist. Die Bedeutung von Schule und Heim als äußere sichere Orte für traumatisierte Migranten wird beleuchtet.
- Pädagogik der Wahrnehmung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Pädagogik der Wahrnehmung als Ergänzung zur sprachlichen Ebene der Traumapädagogik. Es beleuchtet die Bedeutung von Imagination, Wohlfühlorten und Achtsamkeitspädagogik für die Traumaverarbeitung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Traumapädagogik, Migration, Trauma, Sprache, sicherer Ort, Wahrnehmung, Imagination, Achtsamkeit und EMDR. Sie beleuchtet die Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit mit traumatisierten Migranten und bietet verschiedene Ansätze zur Traumabewältigung.
- Arbeit zitieren
- Stephan Schmider (Autor:in), 2015, Traumapädagogik und Sprache. Gedanken zu einer ganzheitlichen Pädagogik in der Arbeit mit traumatisierten MigrantInnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354652