In diesem Essay werden moralische Werte, die in Wirtschaftsunternehmen gelten und gelten sollten, im wirtschaftsethischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Kontext diskutiert.
Seit der Globalisierung und verschiedenen technischen Entwicklungen haben sich die Strukturen der Weltwirtschaft enorm verändert. Multinationale Unternehmen mit internationalen Wertschöpfungsketten haben weltweit an Einfluss gewonnen. Auf der Suche nach Rentabilität verlagern Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit in weniger restriktive Länder. Den hiesigen Staaten mangelt es an Regulierungsfähigkeit in Form von Durchgriff-, und Sanktionsmöglichkeiten, da die Unternehmen die staatlichen Rechtssysteme gegeneinander ausspielen können.
Während dieser Standortwettbewerb um die ökonomisch günstigsten Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene zu einer Erosion von Arbeits-, und Umweltstandards führt, fehlen auf internationaler Ebene bislang verbindliche Gesetze oder Institutionen, die diese kontrollieren und durchsetzen. Diese Dynamik hat in den letzten Jahren zu vermehrter Kritik mangelhafter moralischer Verantwortungsübernahme vonseiten zivilgesellschaftlicher Bewegungen, NGO’s und den Medien gegenüber international tätigen Unternehmen geführt. Um Reputationsverlusten entgegenzuwirken, haben sich schließlich verschiedene Formen von Verantwortungskonzepte vonseiten der Unternehmen etabliert. Ansätzen, wie der Corporate Social Responsibility (CSR), der Corporate Citizenship oder der Corporate Governance mangelt es an einer einheitlichen Definition und Zwang, sodass diesen oft vorgeworfen wird, zu Imagezwecken im Sinne des Eigeninteressens zur Profitmaximierung benutzt zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Moralische Werte müssen effizient sein
- Ökonomische Anreize und Moral
- Die Konzernverantwortungsinitiative
- Institutionenethik
- Umweltstandards
- Reputation und Vertrauen
- Ökonomische Konfliktfälle
- Legitimität der moralischen Forderung
- Anreizkompatible Umsetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung und den damit verbundenen Veränderungen in der Weltwirtschaft für die Einhaltung moralischer Standards in Unternehmen ergeben. Er untersucht insbesondere die Konzernverantwortungsinitiative und ihre Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
- Die Notwendigkeit moralischer Mindeststandards in einem gesetzlichen Rahmen
- Die Bedeutung von Anreizkompatibilität für die Durchsetzung moralischer Werte
- Die Rolle von Reputation und Vertrauen in der Förderung von ethischem Verhalten
- Die Herausforderungen der Legitimität und Universalität moralischer Ansprüche
- Die Suche nach einem effizienten und nachhaltigen Ansatz zur Implementierung moralischer Werte in der Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Beschreibung der Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung für die Einhaltung moralischer Standards in Unternehmen ergeben. Er stellt die Konzernverantwortungsinitiative vor und analysiert ihre Ziele und Auswirkungen. Im weiteren Verlauf werden die Argumente der Institutionenethik und ihre Kritik an der Initiative diskutiert. Der Text beleuchtet auch die spezifischen Herausforderungen bei der Durchsetzung von Umweltstandards und die Rolle von Reputation und Vertrauen in der Förderung von ethischem Verhalten. Schliesslich wird die Legitimität der moralischen Forderung und die Suche nach einem effizienten und nachhaltigen Ansatz zur Implementierung moralischer Werte in der Wirtschaft diskutiert.
Schlüsselwörter
Konzernverantwortungsinitiative, Institutionenethik, Umweltstandards, Anreizkompatibilität, Reputation, Vertrauen, Legitimität, Globalisierung, Wirtschaftsethik, Menschenrechte, moralische Werte, effiziente Implementierung.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2016, Kann Moral effizient sein? Moralische Werte im wirtschaftsethischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Diskurs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354660