Diese Hausarbeit verfolgt mehrere Aspekte: Sie will zunächst einen (wenngleich notwendigerweise oberflächlichen) Background zum in Deutschland noch unterentwickelten Rassismusdiskurs anhand des britsischen Soziologen Robert Miles, des französischen Philosophieprofessors Etienne Balibar und des US-amerikanischen Soziologen Immanuel Wallerstein liefern. Der zweite Aspekt des eher theoretischen Teil dieser Arbeit liegt in der spezifischen politischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland, dem spätestens seit der Wiedervereinigung von 1990 (eigentlich schon beginnend mit der 'geistig-moralischen Wende von 1982) aufkommenden Nationalismus und der eindeutigen Rechtsverlagerung der so genannten politischen Mitte. Im dritten Abschnitt der Hausarbeit soll durch einige Beispiele verdeutlicht werden wie der Boden für rassistische Ausgrenzung bereitet wird um daran anschließend die gesetzlichen Verschärfungen für Flüchtlinge in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts aufzuzeigen. Nach diesen theoretischen wie juristischen Ausführungen sollen die Lebensbedingungen von illegalisierten Flüchtlingen geschildert und die Ansätze, die restriktive Asylpraxis zum einen praktisch zu unterlaufen sowie zum anderen sie politisch offensiv zu bekämpfen, erläutert werden. Schließlich folgt die soziale Arbeit mit illegalisierten Flüchtlingen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rassismusdiskurs
- Theoretischer Diskurs
- Politische Hintergründe in der Bundesrepublik Deutschland
- Das Bild wird gemacht
- Zurschaustellung im Kontext der angeblichen Massen
- Der Islam als Feindbild Nr.1
- Die ‘organisierte' Kriminalität in den Statistiken des Bundeskriminalamtes
- Abschottung und Ausgrenzung durch Gesetze und Abkommen
- Schengener Abkommen und deren Nachfolgeabkommen
- Die Änderung des § 16 GG
- Asylbewerberleistungsgesetz
- Die Lebensbedingungen für illegalisierte Flüchtlinge
- Gründe für Illegalisierung
- Lebenssituation der illegalisierten Flüchtlinge
- Arbeit und finanzielle Situation
- Wohnsituation und medizinische Versorgung
- Staatlicher Verfolgungsdruck
- Organisierte Hilfe für illegalisierte Flüchtlinge
- kein mensch ist illegal
- Medizinische Unterstützung
- Kirchenasyle
- Selbstorganisierende Ansätze
- Die \"Karawane\" (Deutschland)
- \"Sans Papiers\" (Frankreich)
- Exkurs: Spannungsverhältnis zwischen Unterstützern und den zu Unterstützenden
- Soziale Arbeit mit illegalen Flüchtlingen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Ursachen und Strategien, die mit der Illegalisierung von Flüchtlingen in Deutschland zusammenhängen. Sie beleuchtet den Rassismusdiskurs und dessen Auswirkungen auf die politische Situation in Deutschland. Zudem werden die gesetzlichen Verschärfungen im Asylrecht der 1990er Jahre sowie die Lebensbedingungen von illegalisierten Flüchtlingen untersucht. Die Arbeit thematisiert schließlich verschiedene Ansätze, um die restriktive Asylpraxis zu unterlaufen und politisch zu bekämpfen.
- Rassismusdiskurs in Deutschland
- Politische Hintergründe und Rechtsverlagerung in Deutschland
- Gesetzliche Verschärfungen im Asylrecht der 1990er Jahre
- Lebensbedingungen von illegalisierten Flüchtlingen
- Ansätze zur Unterlaufen und Bekämpfung der restriktiven Asylpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar und verdeutlicht die problematische Situation der Flüchtlinge in Deutschland durch die zunehmende restriktive Asylpolitik.
- Das Kapitel über den Rassismusdiskurs beleuchtet den theoretischen Diskurs anhand von Robert Miles, Etienne Balibar und Immanuel Wallerstein. Außerdem wird die politische Situation in Deutschland mit dem Aufstieg des Nationalismus und der Rechtsverlagerung der Mitte beleuchtet.
- Im Kapitel „Das Bild wird gemacht“ werden Beispiele für die Herstellung von rassistischen Feindbildern im Kontext von Flüchtlingen dargestellt. Dazu gehören die Zurschaustellung der „Massen“ und die Konstruktion des Islam als Feindbild.
- Das Kapitel „Abschottung und Ausgrenzung durch Gesetze und Abkommen“ analysiert die Verschärfungen im Asylrecht der 1990er Jahre, darunter das Schengener Abkommen, die Änderung des § 16 GG und das Asylbewerberleistungsgesetz.
- Das Kapitel „Die Lebensbedingungen für illegalisierte Flüchtlinge“ schildert die Gründe für die Illegalisierung und die schwierige Lebenssituation der Betroffenen. Dazu gehören die mangelnde Arbeit und finanzielle Sicherheit, die prekären Wohnverhältnisse, die mangelhafte medizinische Versorgung und der ständige staatliche Verfolgungsdruck.
- Das Kapitel „Organisierte Hilfe für illegalisierte Flüchtlinge“ stellt verschiedene Ansätze vor, die sich für die Rechte von illegalisierten Flüchtlingen einsetzen. Dazu gehören Initiativen wie „kein mensch ist illegal“, medizinische Unterstützung, Kirchenasyle und Selbstorganisierende Ansätze wie die „Karawane“ und „Sans Papiers“.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Illegalisierung, Flüchtlinge, Rassismus, Asylpolitik, Asylrecht, Lebensbedingungen, Hilfe, Selbstorganisation, staatliche Repression, Deutschland.
- Citation du texte
- Jens Grünberg (Auteur), 2001, Illegale Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und Strategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3547