In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob ein Blueprint nach dem 4C/ID Modell (Four-Component Instructional Design), geeignet ist, um die komplexe Fähigkeit zu schulen, als Bildungswissenschaftler eine Präsentation auf einem Kongress zu planen und zu halten. Es wird dabei von der Voraussetzung ausgegangen, dass die zu schulenden Personen als wissenschaftliche Mitarbeiter im Forschungsgebiet „Lebenslanges Lernen“ an einer deutschen Universität tätig sind und erstmals mit einer eigenen wissenschaftlichen Präsentation an einem nationalen Kongress teilnehmen. Der Schulungsentwurf verläuft dabei entlang der vier Hauptkomponenten des Modells und orientiert sich an den Vorgaben des Entwicklers.
Die komplexen und sich ständig wandelnden gesellschaftlichen und technologischen Anforderungen haben van Merriënboer dazu veranlasst auf diesem Gebiet zu forschen. Als Ergebnis dieser Bemühungen publizierte er 1997 sein mehrfach ausgezeichnetes Buch „Training Complex Cognitiv Skills“. Die Kernaussage dieses Buches ist, dass Instructional Design Programme zum Erlernen komplexer Fertigkeiten auf vier miteinander in Wechselbeziehung stehenden Komponenten basieren: learning tasks, supportive information, procedural information and part- task practice.
Table of Contents
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Bezüge
- 2.1. Didaktik und Instructional Design
- 2.2. ID und Didaktik markante Unterschiede
- 2.3. Cognitive Load und 4C/ID
- 3. Hierarchische Kompetenzanalyse
- 3.1. Fertigkeitenhierarchie
- 3.2. Horizontale und vertikale Ebene einer Fertigkeitenhierarchie
- 3.3. wiederkehrende und nicht-wiederkehrende Teilfertigkeiten
- 3.4. Funktion einer Fertigkeitenhierarchie
- 4. Bildung von Aufgabenklassen
- 4.1. Vereinfachte Annahmen
- 4.2. Aufgabenklassen
- 5. Entwicklung von Lernaufgaben
- 5.1. Sequenz von Lernaufgaben in Aufgabenklasse 1
- 5.2. Sequenzierung
- 5.3. Primäre und sekundäre Medien
- 6. Prozedurale und unterstützende Informationen
- 6.1. Unterstützende Information
- 6.2. Just in Time Information
- 7. Part-task Practice
- 8. Didaktische Szenarien
- 8.1. Didaktisches Szenario Vorlesung
- 8.2. Didaktisches Szenario Exkursion
- 9. Fazit
Objectives and Key Themes
Diese Hausarbeit untersucht die Eignung des 4C/ID Modells (Four-Component Instructional Design) für die Schulung der komplexen Kompetenz, als Bildungswissenschaftler eine Präsentation auf einem Kongress zu planen und zu halten. Sie analysiert, ob ein Blueprint nach dem 4C/ID Modell die notwendigen Fähigkeiten vermitteln kann, um eine erfolgreiche Präsentation auf wissenschaftlicher Ebene zu gestalten. Der Fokus liegt dabei auf der Schulung von wissenschaftlichen Mitarbeitern im Forschungsgebiet "Lebenslanges Lernen", die erstmals mit einer eigenen Präsentation auf einem nationalen Kongress teilnehmen.
- Einführung des 4C/ID Modells als Schulungsansatz
- Analyse der Unterschiede zwischen Didaktik und Instructional Design (ID)
- Bedeutung der Cognitive Load Theory im Kontext des 4C/ID Modells
- Entwicklung einer Kompetenzhierarchie für die Kompetenz "Präsentation planen und halten"
- Erstellung von Lernaufgaben und deren Einbindung in didaktische Szenarien
Chapter Summaries
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das 4C/ID Modell und dessen Bezug zur Didaktik. Es wird erläutert, warum sich ID im deutschsprachigen Raum bisher nur begrenzt etablieren konnte und welche Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen bestehen. Die Cognitive Load Theory wird vorgestellt und ihr Zusammenhang zum 4C/ID Modell verdeutlicht.
Im Hauptteil der Arbeit wird ein Blueprint nach dem 4C/ID Modell für die Kompetenz "Präsentation planen und halten" entwickelt. Dazu wird eine Kompetenzhierarchie erstellt, die die wichtigsten Teilfertigkeiten dieser komplexen Kompetenz identifiziert. Basierend auf vereinfachten Annahmen werden Aufgabenklassen gebildet, die als Grundlage für die Entwicklung von Lernaufgaben dienen.
Beispielhaft wird eine Sequenz von Lernaufgaben für die erste Aufgabenklasse ausgearbeitet. Für zwei Teilfertigkeiten werden unterstützende und prozedurale (Just-in-Time) Informationen konzipiert und erläutert. Im Kapitel über Part-task Practice wird ein Beispiel für die praktische Anwendung der Methode vorgestellt. Schließlich werden die Lernaufgaben und Informationen in zwei didaktische Szenarien (Vorlesung und Exkursion) integriert.
Keywords
Die Arbeit befasst sich mit dem 4C/ID Modell, einer Methode des Instructional Design, die sich auf die Schulung komplexer Fertigkeiten konzentriert. Zentrale Themen sind die Cognitive Load Theory, die Kompetenzhierarchie, Aufgabenklassen, Lernaufgaben, Just-in-Time Informationen und didaktische Szenarien. Die Arbeit analysiert die Eignung des 4C/ID Modells für die Schulung der Kompetenz, als Bildungswissenschaftler eine Präsentation auf einem Kongress zu planen und zu halten.
- Citation du texte
- Sonja Meerkamp (Auteur), 2013, Bildungswissenschaftler. Eine Präsentation um einen Kongress zu planen und halten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355515