In den Jahren von 1910 bis 1960 löste sich die Südafrikanische Union einerseits von der Kolonialmacht Großbritannien, andererseits entstand zur gleichen Zeit ein verstärkter schwarz-afrikanischer Nationalismus, getragen von den beiden Organisationen African National Congress (ANC) und Pan- Africanist Congress (PAC). Die schwarze Bevölkerungsmehrheit war von politischer Mitsprache so gut wie ausgeschlossen, das Hauptziel des ANC und des –1959 als Abspaltung vom ANC entstandenen- PAC war es daher, eben diese demokratischen Grundrechte einzufordern. Dieser lange, schmerzhafte und durch zahlreiche Opfer von Gewalt und Terror begleitete Prozess führte erst am Ende des 20. Jahrhunderts zum Erfolg. Hier sollen die Jahre von 1910 bis 1960, in Teilaspekten auch darüber hinaus, untersucht werden, da sich in diesem Zeitraum die bedeutendsten Varianten des Afrikanischen Nationalismus herausbildeten, mit Blick auf die beiden je vom ANC und PAC vertretenen Formen dieses Afrikanischen Nationalismus. Diese Zersplitterung des schwarzen Widerstandes schwächte ganz offensichtlich die einzelnen Bewegungen, das gilt bereits für die Zeit vor dem Erstarken des ANC in den 40er Jahren als führende Kraft des Widerstandes, und wird besonders deutlich durch die Ereignisse in der Zeit unmittelbar nach der Abspaltung des PAC vom ANC, so dass sich die Frage stellt, welche Entwicklungen zu dieser Zersplitterung führten, und ob eine einige, nicht in sich zerstrittene und in ideologische Lager gespaltenen schwarze Opposition ihr Ziel der Gleichberechtigung, und damit gewissermaßen der Dekolonisation, bereits früher hätte erreichen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rassendiskriminierung und Widerstand der schwarzen Bevölkerungsmehrheit vor 1948
- Der African National Congress
- Der African National Congress vor Gründung der Youth League
- Die Youth League und ihr Einfluss auf den African National Congress
- Der Pan-Africanist Congress
- Definition „Panafrikanismus“
- Entstehung des PAC und Verbot durch die Regierung 1960
- Der organisierte gewaltsame Widerstand nach dem Verbot
- Umkhonto We Sizwe
- Poqo
- African National Congress und Pan-Africanist Congress: Ein Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den schwarzen Widerstand in Südafrika zwischen 1910 und 1960 am Beispiel des African National Congress (ANC) und des Pan-Africanist Congress (PAC). Das Hauptziel ist es, die Entstehung und Entwicklung dieser beiden Bewegungen im Kontext der Rassendiskriminierung und der Bestrebungen nach politischer Gleichberechtigung zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die der schwarze Widerstand zu bewältigen hatte, und analysiert die Gründe für die Zersplitterung der Opposition.
- Die Entstehung des schwarzen Nationalismus in Südafrika
- Die Rolle des African National Congress (ANC) und des Pan-Africanist Congress (PAC)
- Die Auswirkungen der Rassentrennung und der Apartheid auf die schwarze Bevölkerung
- Die verschiedenen Strategien des Widerstands, von passiven Protestformen bis hin zu bewaffneter Rebellion
- Die Ursachen und Folgen der Zersplitterung des schwarzen Widerstands
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit vor und skizziert die Herausforderungen, denen die schwarze Bevölkerungsmehrheit Südafrikas im Zeitraum von 1910 bis 1960 gegenübersah. Sie führt die beiden zentralen Akteure des Widerstands, den African National Congress (ANC) und den Pan-Africanist Congress (PAC), ein und hebt die Bedeutung ihrer Rolle im Kampf für politische Gleichberechtigung hervor.
Rassendiskriminierung und Widerstand der schwarzen Bevölkerungsmehrheit vor 1948
Dieses Kapitel beschreibt die politische und soziale Situation der schwarzen Bevölkerung Südafrikas vor der Einführung der Apartheid. Es beleuchtet die Diskriminierung und Unterdrückung durch die weiße Minderheit und analysiert die verschiedenen Formen des Widerstands, die von passiven Protesten bis hin zu frühen Formen organisierter Opposition reichten.
Der African National Congress
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung und Entwicklung des African National Congress (ANC), einer der wichtigsten Organisationen im Kampf gegen die Apartheid. Es betrachtet die verschiedenen Phasen der ANC-Geschichte, von seinen Anfängen als eine Organisation, die auf legale Mittel setzte, bis hin zu seiner zunehmenden Radikalisierung und seinem Einsatz von Gewalt.
Der Pan-Africanist Congress
Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und Entwicklung des Pan-Africanist Congress (PAC), der sich 1959 vom ANC abspaltete. Es untersucht die Ideologie des Panafrikanismus, die das PAC prägte, und beleuchtet die Gründe für den Bruch mit dem ANC. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle des PAC im Widerstand gegen die Apartheid.
Der organisierte gewaltsame Widerstand nach dem Verbot
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des organisierten bewaffneten Widerstands nach dem Verbot des ANC und des PAC durch die Apartheid-Regierung. Es analysiert die Entstehung und die Rolle von Umkhonto We Sizwe, dem bewaffneten Arm des ANC, und von Poqo, einer militanten Organisation, die sich vom PAC abspaltete.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Rassendiskriminierung, schwarzer Nationalismus, Apartheid, Afrikanischer Nationalismus, African National Congress, Pan-Africanist Congress, gewaltloser Widerstand, bewaffneter Widerstand, Umkhonto We Sizwe, Poqo und politische Gleichberechtigung.
- Arbeit zitieren
- Andreas von Bezold (Autor:in), 2005, Widerstand der Schwarzen in Südafrika 1910-1960 am Beispiel des African National Congress und des Pan-Africanist Congress, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35602