„Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.“
Dieses Zitat von Christian Morgenstern beschreibt sehr passend die Relevanz von Niedrigschwelliger Sozialer Arbeit für Wohnungslose. Einrichtungen, die wohnungslose Menschen ohne schwierige Voraussetzungen aufnehmen. Einrichtungen, die nicht nur die existenziellen Grundbedürfnisse stillen, sondern die Menschen in ihrer Not ernst nehmen, ihnen zuhören, ihnen einen Ort der Ruhe und des Rückzuges bieten.
Lange galt Wohnungslosigkeit als rein männliches Phänomen, deswegen richtete sich das traditionelle Hilfesystem lange auch nur an diese Klienten. Auch wenn Frauen auf den ersten Blick mit rund 25 Prozent in Deutschland immer noch die Minderheit unter den geschätzt 284.000 Wohnungslosen darstellen, sind die Erscheinungsformen ihrer Wohnungslosigkeit sehr differenziert und benötigen spezialisierte Hilfe. Die Ursachen ihrer Wohnungslosigkeit, das subjektiven Erleben und auch ihre Bewältigungsversuche unterscheiden sich stark von denen der männlichen Betroffenen.
Diese Arbeit soll sich hauptsächlich um genau diese weiblichen Wohnungslosen drehen. Ziel ist es, herauszufinden inwiefern den wohnungslosen Frauen in ihrer Lebenswelt, in ihrer derzeitigen Notsituation durch Niedrigschwellige Soziale Arbeit geholfen wird. In diesem Zusammenhang wird auf das bestehende Hilfeangebot sowohl im Allgemeinen als auch in geschlechterspezifischer Hinsicht eingegangen. So soll herausgefunden werden, ob niedrigschwellige Angebote die Zielgruppe nicht nur erreichen, sondern auch die benötigte Hilfe bieten – genauere Betrachtung erfahren frauenspezifische Angebote. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wohnungslosigkeit in Deutschland...
- 2.1 Rückblick auf die Begriffsdefinition im Geschichtsverlauf..
- 2.2 Wohnungslosigkeit: Definition und Differenzierung.....
- 2.3 Schätzungen zum Ausmaß von Wohnungslosigkeit in Deutschland.
- 2.4 Wohnungslose Frauen.
- 2.4.1 Geschlechtsspezifische Lebenslagen, Ursachen und Hintergründe weiblicher Wohnungslosigkeit.…….......
- 2.4.2 Verschiedene Erscheinungsformen wohnungsloser Frauen …………………..\li>
- 2.4.2.1 Manifeste Wohnungslosigkeit..........\li>
- 2.4.2.2 Verdeckte Wohnungslosigkeit.
- 2.4.2.3 Latente Wohnungslosigkeit.
- 3. Lebensweltorientierung.
- 3.1 Das Konzept der Lebensweltorientierung.
- 3.2 Die Lebensweltorientierte Soziale Arbeit
- 3.2.1 Die Handlungs- und Strukturmaximen
- 3.2.2 Die Dimensionen der Lebensweltorientierung.....
- 3.2.3 Die Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit mit Wohnungslosen ………......
- 3.3 Lebenswelt „Straße“- die Lebenswelt wohnungsloser Menschen
- 4. Niedrigschwellige Soziale Arbeit in der Wohnungslosenhilfe.
- 4.1 Niedrigschwellige Soziale Arbeit.......
- 4.1.1 Begriffsklärung.........
- 4.1.2 Hintergrund und Entstehung
- 4.1.3 Ansätze, Aufgaben und Ziele ..
- 4.2 Angebote der Niedrigschwelligen Sozialen Arbeit für Wohnungslose in Köln ……………..
- 5. Umsetzung des Forschungsvorhabens
- 25.1 Zielsetzung und Herangehensweise
- 5.2 Die Forschungsinstrumente......
- 5.3 Kontaktaufnahme
- 5.3.1 Kontaktaufnahme mit der Einrichtung..\li>
- 5.3.2 Kontaktaufnahme mit den wohnungslosen Frauen
- 5.4 Das Leitfadeninterview - Darstellung der frauenspezifischen Angebote anhand der Interviewauswertung.
- 5.5 Lebensweltanalyse: Darstellung der Lebenswelt zweier wohnungslosen Frauen in Köln..\li>
- 5.6 Fragebogen..\li>
- 5.6.1 Die Datenerhebung.......
- 5.6.2 Interpretation und Auswertung der Daten …………………….
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Thesis befasst sich mit der Lebenswelt wohnungsloser Frauen in Köln und untersucht, inwiefern niedrigschwellige soziale Arbeit diesen Frauen in ihrer Notsituation helfen kann. Dabei wird die Zielsetzung verfolgt, das bestehende Hilfeangebot sowohl im Allgemeinen als auch in geschlechterspezifischer Hinsicht zu analysieren und zu bewerten.
- Analyse der spezifischen Lebenslagen, Ursachen und Hintergründe weiblicher Wohnungslosigkeit
- Beurteilung der Wirksamkeit niedrigschwelliger Angebote für wohnungslose Frauen
- Bewertung der Relevanz frauenspezifischer Hilfen im Kontext der Wohnungslosenhilfe
- Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Verbesserung der Unterstützung wohnungsloser Frauen durch niedrigschwellige soziale Arbeit
- Einblick in die Lebenswelt wohnungsloser Frauen und deren Bewältigungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert einen historischen Überblick über den Begriff der Wohnungslosigkeit und beleuchtet die Entwicklung der Armenhilfe in Deutschland. Anschließend werden die Ursachen und Hintergründe von Wohnungslosigkeit allgemein und frauenspezifisch betrachtet. Die verschiedenen Erscheinungsformen weiblicher Wohnungslosigkeit, wie manifeste, verdeckte und latente Wohnungslosigkeit, werden detailliert dargestellt.
Kapitel drei widmet sich dem Konzept der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch und erläutert die Prinzipien der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit. Die Handlungs- und Strukturmaximen sowie die Dimensionen der Lebensweltorientierung werden im Detail analysiert. Abschließend wird der Bezug zur Lebenswelt wohnungsloser Menschen hergestellt.
Kapitel vier beschäftigt sich mit der Niedrigschwelligen Sozialen Arbeit in der Wohnungslosenhilfe. Der Begriff „Niedrigschwelligkeit“ wird definiert und die Entstehung des Konzepts nachgezeichnet. Die Grundsätze der Freiwilligkeit, Anonymität und Respekt sowie die besonderen Herausforderungen der Arbeit mit wohnungslosen Menschen werden beleuchtet.
Das fünfte Kapitel beschreibt die Methodik der Untersuchung und die eingesetzten Forschungsinstrumente. Es werden die Interviews, die Lebensweltanalysen und der Fragebogen vorgestellt. Die Ergebnisse der Datenerhebung werden im Detail dargestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Lebenswelt wohnungsloser Frauen in Köln und analysiert die Rolle der niedrigschwelligen Sozialen Arbeit in diesem Kontext. Die Schlüsselwörter der Arbeit umfassen: Wohnungslosigkeit, Frauen, Lebensweltorientierung, Niedrigschwellige Soziale Arbeit, Geschlechtsspezifische Lebenslagen, Hilfesysteme, Empowerment, Integration, Lebensweltanalyse.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2014, Die Straße als Lebenswelt wohnungsloser Frauen in Köln, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356064