Als "global care chain" bezeichnet man in der Soziologie eine den Globus umspannende Umverteilung von bezahlten oder unbezahlten Betreuungsaufgaben innerhalb bestimmter Bevölkerungsgruppen. In diesen "global care chains" übernehmen Arbeitsmigrantinnen Betreuungs-, Haushalts, oder Pflegeaufgaben im Zielland, während ihre eigenen Kinder im Heimatland bleiben und dort von anderen Familienangehörigen oder Angestellten versorgt werden.
Typischerweise werden Studien zu globalen Fürsorgeketten von westlichen Wissenschaftlern durchgeführt, welche sich vor allem mit den Lebenssituationen in den Zielländern der Migrantinnen beschäftigen. Die Familien und Kinder in den Herkunftsländern werden in den Forschungen nur äußerst nachlässig behandelt. Deshalb ist es ein Ziel dieser Arbeit, die Perspektive auf genau jene Menschen zu werfen, die von der konventionellen Forschung bislang kaum beachtet wurden.
Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei die Kinder dieser sogenannten transnationalen Familien. Denn während ältere Forschungen beinahe ausschließlich von negativen Auswirkungen auf Kinder mit migrierten Müttern berichten, zeigen neuere Erkenntnisse, dass dieses einseitige Bild revidiert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung der global care chain
- Stand der Forschung
- Ursachen der global care chain
- Auswirkungen der global care chain
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der globalen Betreuungskette auf Kinder in den Herkunftsländern von Migrantinnen, die im Rahmen dieser Kette Betreuungs-, Haushalts- oder Pflegeaufgaben in anderen Ländern übernehmen. Sie widerlegt das einseitige Bild älterer Forschungen, die ausschließlich negative Auswirkungen auf Kinder mit migrierten Müttern hervorheben.
- Beschreibung der global care chain und ihrer Funktionsweise
- Analyse der Ursachen der global care chain, insbesondere Push- und Pull-Faktoren
- Bewertung der Auswirkungen der global care chain auf Kinder in den Herkunftsländern
- Gegenüberstellung von positiven und negativen Auswirkungen auf die betroffenen Kinder
- Einbezug der Perspektive der Familien und Kinder in den Herkunftsländern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der globalen Betreuungskette vor und erläutert die Forschungsfrage nach den Auswirkungen dieser Kette auf Kinder in den Herkunftsländern.
- Beschreibung der global care chain: Dieses Kapitel definiert den Begriff der global care chain und beschreibt die komplexen Netzwerke, die durch die Verlagerung von Betreuungsaufgaben entstehen.
- Stand der Forschung: Hier wird ein historischer Überblick über die Forschungslandschaft zu global care chains gegeben, wobei die Verknüpfung mit anderen Fachbereichen wie der Ökonomie der Globalisierung, der Migrationssoziologie und den Gender Studies hervorgehoben wird.
- Ursachen der global care chain: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der global care chain, insbesondere Push- und Pull-Faktoren, die die Migration von Frauen zur Übernahme von Betreuungsaufgaben motivieren.
- Auswirkungen der global care chain: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Auswirkungen der global care chain auf Kinder in den Herkunftsländern, wobei sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Global care chain, transnationale Familien, Migration, Betreuungsarbeit, Kinder, Auswirkungen, Herkunftsländer, Push- und Pull-Faktoren, Gender Studies, Emotionsarbeit, Hearts Apart Studie, Philippinen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Die "global care chain" und ihre Auswirkungen auf transnationale Familien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356299